Thermische Energieanlagen und Schiffsmaschinenbau

Im Hauptstudium der Studienrichtung besteht die Wahlmöglichkeit zwischen den beiden Studienschwerpunkten Schiffsmaschinenbau und thermische Energieanlagen. Wegen der fachlichen Nähe dieser Studienschwerpunkte überdecken sich die Lehrveranstaltungen zu fast 80%.

Eine Besonderheit stellt das gemeinsame Fachlabor beider Studienschwerpunkte dar, das aus Pflicht- und Wahlversuchen besteht. Die Verteilung der Versuche auf den Wahl- und Pflichtbereich unterscheidet sich dabei in den Studienschwerpunkten.

Schiffsmaschinenbau

Im Studienschwerpunkt Schiffsmaschinenbau wird vor allem die Gestaltung der Maschinenanlage eines Schiffes einschließlich aller Hilfssysteme behandelt. Zur Auslegung dieser komplexen Anlagen werden Kenntnisse des konstruktiven Maschinenbaus, des Anlagenbaus, der Steuerungs-, Elektro-, Klima- und Entsorgungstechnik sowie der Thermodynamik vermittelt. Insbesondere sind erschwerende Umgebungs- und Betriebsbedingungen sowie erhöhte Sicherheitsanforderungen auf Schiffen zu berücksichtigen. Aufgrund des weitgefächerten Aufgabenkataloges ist erfahrungsgemäß eine spätere Berufstätigkeit außerhalb der Schiffstechnik auch im Anlagenbau und Energiebereich möglich. Eine Seefahrtszeit oder eine praktische Tätigkeit in der Offshoretechnik von etwa sechs Wochen ist als Teil des Fachpraktikums nachzuweisen. In Ausnahmefällen wird auch eine Bordmontage anerkannt. In diesen sechs Wochen kann ein Schiffssicherheitslehrgang enthalten sein.

Thermische Energieanlagen

Der Studienschwerpunkt Energieanlagen beschäftigt sich mit Anlagen zur Umwandlung von Energie im weitesten Sinne, angefangen von Großkraftwerken auf fossiler und nuklearer Basis bis hin zu kleinen Energieanlagen wie der Heizung und Klimaanlagen.
Als wichtige Bestandteil von Energieanlagen werden neben den Verbrennungskraftmaschinen und den Strömungsmaschinen auch elektrische Maschinen und ihre Integration in einer Gesamtanlage behandelt. In den Wahlpflichtfächern können u.a. Kenntnisse in den Bereichen Kraft-Wärmekopplung oder Umweltschutz vertieft werden. Studienziel ist dabei weniger die Erlangung von Spezialwissen zu einzelnen Energieanlagen, als vielmehr die Kenntnis von Methoden und typischer Vorgehensweisen bei der Lösung energietechnischer Aufgabenstellungen. Daher wird auch Wert auf eine umfassende Darstellung der Grundlagen der Energietechnik wie Wärme- und Strömungstechnik, thermodynamische Prozesse und Schwingungslehre gelegt. Gleichzeitig wird damit eine breite Anwendungsmöglichkeit des erworbenen Wissens sichergestellt.