Die Mechatronik ist ein interdisziplinäres Gebiet der Ingenieurwissenschaften. Bereits aus dem Namen geht hervor, dass mechatronische Systeme mechanische und elektronische Komponenten verknüpfen, um die Leistungsfähigkeit klassischer Systeme zu verbessern und neue Funktionen zu realisieren. Immer stärker rückt die Informationstechnologie als zusätzliche Disziplin bei der Bearbeitung ehedem klassischer ingenieurwissenschaftlicher Fragestellungen in den Vordergrund. Viele Systeme wären ohne diese interdisziplinäre Durchdringung deutlich weniger leistungsstark.
Mechatronische Systeme sind heute Bestandteile in fast allen Bereichen moderner Technik. Sie finden sich unter anderem in der Fahrzeugtechnik, der Produktionstechnik und der Unterhaltungselektronik. So ist zum Beispiel mit der Einführung des CD-Players die Klangqualität und der Bedienkomfort gestiegen und der Plattenspieler nahezu von Audio-Medien mit neuen Funkformen ersetzt worden. Typische Beispiele für die Leistungsfähigkeit mechatronischer Systeme in der Fahrzeugtechnik sind Anti-Blockier-Syteme (ABS), Elektronisches- Stabilitäts-Programm (ESP), elektronische Motorsteuerung und Automatikgetriebe. In der Produktionstechnik sind flexible, numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen mit vielen Freiheitsgraden neuester Stand der Technik. Sie erlauben es, immer kompliziertere Bauteile präzise und schnell zu fertigen. In Kombination mit flexiblen Handhabungssystemen (Robotern) tragen sie dazu bei, Produktions- und Logistikprozesse effizienter zu gestalten.
Das Besondere an einer Mechatronikerin oder einem Mechatroniker ist, dass aufgrund des fächerübergreifenden Wissens aus den Bereichen Mechanik, Elektronik und Informatik Methoden und Werkzeuge aus Einzeldisziplinen verknüpft und Schnittstellenprobleme zwischen diesen Bereichen gelöst werden können. Vorhandene Produkte sind so technisch und wirtschaftlich zu verbessern und effizient weiter zu entwickeln. Neben fächerübergreifenden Fertigkeiten und systemtheoretischen Kenntnissen ist für Ingenieurinnen und Ingenieure der Mechatronik eine ausgeprägte Teamfähigkeit eine ebenso wichtige Kernkompetenz.
Das Spektrum mechatronischer Systeme und damit der Einsatzbereich von Mechatronikerinnen und Mechatronikern umfasst Geräte der EDV wie Festplatten und CD-Rom-Laufwerke, Geräte der Fertigungstechnik wie Roboter und Werkzeugmaschinen, Geräte der Medizintechnik wie Computer- und Kernspintomographen und Dentalgeräten sowie Geräte der Fahrzeugtechnik in allen Wirtschafts- und Industriebereichen. Die Bandbreite für die Berufswahl ist damit eine der höchsten von allen ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen.
Die Visionen von der Vereinfachung von belastenden manuellen Tätigkeiten in der Produktion bis hin zu Fragestellungen an intelligente Systeme können mit Hilfe der Mechatronik realisiert werden.
Die Technische Universität entwickelt, erforscht und lehrt Technik für Menschen
wird an der TUHH als Hauptstudium
(ab 5. Semester) angeboten.
Studienbeginn
In der Regel jeweils zum Wintersemester.
Voraussetzungen
Allgemeine bzw. fachgebundene Hochschulreife oder besondere Hochschulzugangsberechtigung (§§ 38, 39 Hamburgisches Hochschulgesetz); Diplom-Vorprüfung im Studiengang Allgemeine Ingenieurwissenschaften, General
Engineering Science, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik an wissenschaftlichen Hochschulen oder gleichwertige Leistungen.
Studiendauer
Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester.
Studienabschluss
Abschluss als Diplom-Ingenieur/in des Studienganges Mechatronik.
Praktikum
Zum Studium gehört ein Industriepraktikum (Fachpraktikum) von 13 Wochen.
Besonderheit
Die TUHH bietet im Bereich Mechatronik auch Bachelor- und Master-Studiengänge an. Die verschiedenen Studienmöglichkeiten entnehmen Sie dem Schaubild. Entsprechende Studienführer erhalten Sie bei der Allgemeinen Studienberatung.
Das Studium der Mechatronik umfasst die Themenbereiche
• Elektrotechnik |
• Mechanik |
• Informatik |
• Meßtechnik und Sensorik |
Der Hauptstudiengang Mechatronik besteht aus Kernvorlesungen, technischen Pflichtfächern entsprechend der absolvierten Diplom-Vorprüfung, technischen und nichttechnischen Wahlpflichtfächern, einem fachspezifischen Seminar, einem Fachlabor sowie der Großen und Kleinen Studienarbeit. Abgeschlossen wird der Hauptstudiengang Mechatronik mit der Diplomarbeit.
Neuer Studienplan Mechatronik gültig ab WS 2003/2004!
PDF-Files:
Studieninhalte des Hauptstudiums Mechatronik
Das typische Berufsfeld des Mechatronikers oder der Mechatronikerin liegt an der Schnittstelle zwischen den Forschungs- und Entwicklungsbereichen Mechanik, Elektronik und Informatik. Typische Tätigkeitsbereiche sind
• Forschung, Versuche
• Entwicklung, Konstruktion
• Betriebsleitung, Projektierung
• Ingenieurdienstleistungen
Da ab WS 2008/9 nur noch die neuen Lehrveranstaltungen für die Bachelor- und Masterstudiengänge gelten, sind Äquivalenzlisten erstellt worden, in denen die äquivalenten Lehrveranstaltungen für diejenigen Fächer angegeben werden, bei denen sich der Name und/oder das Semester ändert.