Im ersten Studienjahr des Studiengangs AIW erlernen die Studierenden gemeinsam die technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen aller zentralen Ingenieurstudienrichtungen. Danach entscheiden sich die Studierenden im zweiten Jahr für eine der zehn angebotenen Vertiefungen, welche im Folgenden aufgelistet und kurz beschrieben sind. Wenn Sie weitere inhaltliche Fragen zu den Vertiefungen und/oder Schwerpunkten haben wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Vertiefungs- und Schwerpunktverantwortlichen.
Für jede Vertiefung existiert mindestens ein konsekutiv studierbarer Masterstudiengang an der TUHH. Konsekutiv bedeutet, dass der Masterstudiengang inhaltich auf dem Bachelorstudiengang aufbaut. In diesem Fall müssen Sie sich nicht für den Masterstudiengang bewerben, sondern können beim Studierendenservice einen Antrag auf Umschreibung stellen. Eine Übersicht über die Konsekutivitäten von Bachelor- und Masterstudiengängen an der TUHH finden Sie hier.
Werkstoffe – sowohl klassische als auch neuartige – sind die Basis und der Motor für Produkte und Produktinnovationen. Materialwissenschaftler entwickeln gänzlich neue Materialkonzepte – zum Beispiel in aktuellen Schlüsselfeldern wie der Energiespeicherung und Umwandlung oder dem strukturellen Leichtbau – oder sie verbessern existierende Werkstoffe und passen sie an die ständig wechselnden Anforderungen des globalen Wettbewerbs an.
Das Bauingenieurwesen ist die älteste Disziplin der Ingenieurwissenschaften. Planung, Projektierung und Ausführung von Bauwerken und baulichen Anlagen aller Art sind Gegenstand des Fachs. Das Bauwesen unterteilt sich in zwei Bereiche: Das Bauingenieurwesen und das Umweltingenieurwesen.
Das Bauingenieurwesen befasst sich mit der Planung, dem Bau und der Instandhaltung von Wohn-, Büro- und Verwaltungsgebäuden, Industriebauten, Brücken, Straßen, Schienenwegen, Tunneln, Flugplätzen, Häfen, Kanälen, Deichen und Dämmen. Das Umweltingenieurwesen befasst sich mit der Planung und dem Bau von Ver- und Entsorgungssystemen und städtischer Infrastruktur, mit Fragen der Bewirtschaftung von Gewässern und Grundwasser sowie von Abwässern und Abfällen und mit den grundsätzlichen Problemen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit.
Mit dieser AIW-Vertiefungsrichtung ergibt sich die Möglichkeit, einen Einstieg in den Bereich des Bauwesens zu erlangen. Die Ausbildung beinhaltet die ingenieurwissenschaftlichen Lehrinhalte sowie die fachbezogenen Grundlagen des Bauwesens. Die Studienrichtung ist als Grundlagenstudium für einen anschließenden Master-Studiengang oder für den Berufseinstig in einem Ingenieurbüro, einer Bauunternehmung oder in der öffentlichen Verwaltung ausgelegt.
In der Studienrichtung Bauingenieurwesen werden im Wesentlichen die folgenden Fachvorlesungen angeboten: Baustatik, Baustoffkunde, Massivbau, Stahlbau, Bodenmechanik und Grundbau. Zudem werden aber auch die Grundlagen der Hydraulik, der Wasserwirtschaft und des Wasserbaus vermittelt.
Du interessierst dich für Klima- und Umweltschutz? Dafür, wie Kohlendioxid aus fossilen Verbrennungsprozessen sinnvoll genutzt wird oder, wie es am besten durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden kann? Du möchtest vegane Lebensmittel produzieren, um die Weltbevölkerung besser zu ernähren? Oder suchst nach einem Weg, Krankheiten mit neuen Medikamenten und Impfverfahren zu heilen?
Die Grundbedürfnisse des Menschen nach sauberem Trinkwasser, Nahrung, Energie und Gesundheit können nur mit Hilfe der Chemietechnik und Biotechnologie befriedigt werden. Sie machen Biologie, Chemie und Physik für die Gesellschaft nutzbar, indem sie die Produktion von Lebensmitteln, Chemikalien, Pharmazeutika, Treibstoffen, Baustoffen, Metallen und Kunststoffen in großem Maßstab ermöglicht. Damit trägt das Chemie- und Bioingenieurwesen auch eine große Verantwortung für eine ressourcenschonende und klimafreundliche Gesellschaft. Denn nur durch effiziente Stoffumwandlungsverfahren mit weitreichenden Recyclingmöglichkeiten ist eine Kreislaufwirtschaft mit minimalem ökologischen Fußabdruck zu erreichen.
Als Bio- und Chemieingenieur*in nutzt Du gezielt die Eigenschaften von Rohstoffen und entwickelst (Bio-)Katalysatoren und Prozesse, um zu neuen Produkten zu gelangen oder nachhaltigere, energiesparende Wege zu bestehenden Produkten zu realisieren. Hierbei spielen chemische, biologische, mechanische und physikalische Prinzipien eine große Rolle.
Es gibt kaum ein Gebiet, in dem du nicht mit Data Science in Berührung kommst. Wenn du morgens dein Smartphone in die Hand nimmst, laufen im Hintergrund eine Vielzahl von Algorithmen ab, die du gar nicht zu Gesicht bekommst: wenn du in eine Suchmaschine einen Begriff eingibst, wenn du mit einer Navigations-App die schnellste Route zu deinem Ziel suchst oder du einen Sprachassistenten nutzt. Auch Vorhersagen, wie beispielsweise zum Wetter, nutzen Data Science Algorithmen. In der Vertiefung Data Science lernst du, wie diese Verfahren funktionieren und wie du sie in der Praxis nicht nur anwenden, sondern auch selber weiterentwickeln kannst.
Hierzu erlernst du sowohl die theoretischen Grundlagen der Statistik als auch die praktische Umsetzung mit modernen Methoden der Informatik. Du lernst wie man aus großen Datenmengen – Stichwort „Big Data“ – Merkmale extrahieren kann und so das gespeicherte Wissen für Mensch und Maschine nutzbar macht.
Die Elektrotechnik macht den gesamten Bereich der elektrischen und elektromagnetischen Erscheinungen und Gesetze für die technische Anwendung nutzbar. Voraussetzung für das erfolgreiche Studium der Vertiefung Elektrotechnik ist daher Interesse an Mathematik, Physik und angewandter Informatik. Die Elektrotechnik gehört zu den klassischen Ingenieurwissenschaften, die – erweitert um die Informationstechnik – zu einem der wesentlichen Motoren des weltweiten technischen Fortschritts in den letzten Jahrzehnten geworden ist. Gleichzeitig mit dem erfolgreichen Einzug in fast alle technischen Produkte und Dienstleitungen hat das Berufsumfeld des Elektrotechnikers an Komplexität gewonnen. Elektrotechniker arbeiten in Industrie, Mittelstand, öffentlichen Einrichtungen, Hochschulen und Ingenieursbüros. Ihre Tätigkeiten können so diverse Gebiete wie Forschung, Entwicklung, Produktion, Projekt-Management, Vertrieb, Beratung und Lehre umfassen. Auf Grund der weit verzweigten Anwendungsfelder ist im Beruf ein hohes Maß an Spezialisierung erforderlich. Als Konsequenz steht das Studium der Vertiefung Elektrotechnik mehr als je zuvor im Spannungsfeld zwischen Breite (für möglichst vielfältige spätere Verwendungsmöglichkeiten) und Tiefe (für aktuelle, fachspezifische Kompetenzen). Im Rahmen der konsekutiven Bachelor-Master-Studienstruktur an der TUHH wird in der Vertiefung Elektrotechnik die Breite des Fachgebietes vermittelt, im Master-Studium werden fachliche Schwerpunkte vertieft.
In jedem Fall gehören zur Ausbildung ein gefestigtes Verständnis der Grundlagen des Faches und das Beherrschen von gängigen Arbeitsmethoden. Vermittelt werden die für die Lösung elektrotechnischer und informationstechnischer Aufgaben erforderlichen Grundlagen aus der Elektrotechnik, Informationstechnik, Informatik, dem Maschinenbau sowie der Mathematik und Physik. Damit ist eine erste, berufsbefähigende Ausbildung für folgende typische Anwendungsfelder der Elektrotechnik gewährleistet:
Der Klimawandel, ein hoher Energie- und Ressourcenverbrauch, Störungen der Ökosysteme und eine stetig wachsende Weltbevölkerung sind die Herausforderungen, vor denen die Menschheit schon heute steht. Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt somit entscheidend davon ab, welche Lösungen wir im Umgang mit diesen Entwicklungen finden. Die Vertiefung Green Technologies befasst sich genau mit diesen Fragestellungen. Durch die Verknüpfung von Fachwissen sowie technischen und kommunikativen Fähigkeiten werden Ingenieurinnen und Ingenieure ausgebildet, die interdisziplinär und lösungsorientiert denken. Im Zentrum stehen dabei „grüne“ Technologien für eine zukunftsfähige, klima- und ressourcenschonende Energie- und Wasserversorgung.
In der Vertiefung Green Technologies können die Studierenden einen fachlichen Schwerpunkt nach ihren persönlichen Interessen wählen. Zur Wahl stehen dabei
Die Schwerpunkte haben jeweils einen Umfang von 24 Leistungspunkten (LP) und sind planmäßig im 5. und 6. Semester angelegt.
Die Vertiefung Informatik zeichnet sich durch eine systemtechnische Orientierung aus. Hierbei werden sowohl Mittel und Methoden der Informatik, der Mathematik als auch der Ingenieurwissenschaften in gleichberechtigter Weise zu einer Gesamtwissenschaft integriert, in der sich die drei Fächer gegenseitig befruchten. Neben den klassischen mathematisch-physikalischen Kenntnissen aus dem Kernbereich des AIW-Studiengangs wird in der Vertiefung Informatik das Wissen zu den Grundlagen und anwendungsorientierten Gebieten der Informatik und Systemtechnik vermittelt. Diese Kombination und die Methoden, Verfahren und Werkzeuge aus Informatik und Ingenieurwissenschaften befähigen die Absolventen vor allem zum ingenieurmäßigen Entwurf komplexer technischer Systeme mit hohem informationsverarbeitendem Anteil. Hierzu zählen Produkte wie Kraftfahrzeuge, Flugzeuge, Mobiltelefone oder medizinische Geräte bei denen das komplexe Zusammenspiel von hochintegrierter Hardware und spezialisierter Software im Vordergrund steht. Darüber hinaus ist der Informatik-Ingenieur auch befähigt, allen Ingenieurwissenschaften durch den Einsatz seiner fächerübergreifenden Kompetenz zu verbesserten Produkten zu verhelfen. Das Studium der Vertiefung Informatik soll die Absolventen dazu befähigen, mit dem synergetischen Blick von Ingenieur, Informatiker und Mathematiker die mit der Entwicklung derartiger Produkte einhergehenden komplexen Systeme und Prozesse mit Ingenieurblick zu analysieren und zu modellieren, mit dem Computer zu simulieren und letztlich optimal zu gestalteten.
Der Maschinenbau ist heute an praktisch allen industriell gefertigten Gütern des täglichen Lebens wie beispielsweise Automobilen, Flugzeugen, Windkraftanlagen, elektronischen Geräten oder Werkzeugen beteiligt. Im weiteren Sinne gehören zum Maschinenbau auch Anlagenbau, Fahrzeug- und Motorentechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Energietechnik und Mechatronik. Der Maschinenbau hat damit ein sehr weites Betätigungsfeld und ist eine der Schlüsselbranchen der deutschen Industrie.
Maschinenbau integriert Technologien und erstellt aus Grundlagenentwicklungen marktreife Produkte. Entsprechend breit ist das Tätigkeitsfeld von Maschinenbau-Ingenieuren:
Einen Einblick in die Tätigkeit eines Maschinenbauingenieurs findet sich unter https://www.ingenieur.de/karriere/arbeitsleben/ein-maschinenbauingenieur-berichtet/
In der Vertiefung Maschinenbau werden Kenntnisse und Fähigkeiten für die verantwortungsbewusste Bearbeitung ingenieurwissenschaftlicher Aufgabenstellungen des Maschinenbaus in Forschung, Entwicklung, Produktion und Organisation erworben. Die Vertiefung Maschinenbau ist auf die Erfordernisse der Berufspraxis ausgerichtet, deren Anforderungen sich aus der technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklung ergeben.
Medizintechnik hat in Deutschland eine lange und erfolgreiche Tradition. Es ist eine Zukunftsbranche, die sich durch innovative Technologien, hohe Wachstumsraten und wesentliche Beiträge zu einer besseren medizinischen Versorgung auszeichnet. Die Eckdaten der Medizintechnik sind beeindruckend (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Stand 2005):
Die Anforderungen an das Gesundheitswesen steigen kontinuierlich, bedingt durch die Alterung und die gestiegene Lebenserwartung in der Bevölkerung. Hierbei kommt der Technisierung eine große Bedeutung zu. Dieses bezieht sich sowohl auf individuelle Implantate und Hilfsmittel als auch auf Großgeräte zur Diagnostik und Therapie. Medizinisches und ingenieurwissenschaftliches Fachpersonal werden in Zukunft immer enger zusammenarbeiten müssen um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Dieses bedeutet jedoch auch, dass diese grundsätzlich verschiedenen Fachrichtungen in der Lage sein müssen, die Probleme der „anderen“ Fachdisziplin in Grundzügen zu verstehen. Hierfür sind Grundlagenkenntnisse notwendig. Für die Ingenieurinnen und Ingenieure bedeutet dies, dass sie neben den ingenieurspezifischen Grundlagen auch medizinische und betriebswirtschaftliche Aspekte der Patientenversorgung, Projektsteuerung sowie Entwicklung und Forschung verstehen und beeinflussen können müssen. Damit die dadurch gegebenen Ziele des Studienganges erreicht werden, nehmen die Inhalte in den drei Bereichen ungefähr je 1/3 der Vertiefung ein. Durch Wahl der Inhalte in den anzufertigenden Arbeiten und Seminaren kann der Schwerpunkt des Studiums gewählt werden.
Die Berufsaussichten von Absolventen eines solchen interdisziplinären Studiums sind ausgezeichnet. Mögliche Tätigkeitsfelder sind:
In der Vertiefungsrichtung Mediziningenieurwesen werden folgende spezielle Module durch Fachpersonal des Universitätsklinikums Eppendorf angeboten:
Rund 95% des Welthandels werden heute auf dem Wasserwege abgewickelt und so sind Schiffe mehr als nur „Transportmittel“, sondern Rückgrat der Weltwirtschaft. So steckt zum Beispiel in einem Containerschiff ähnlich viel Know-how wie in einem Airbus. An seiner Entwicklung wirken verschiedene Schlüsseltechnologien zusammen. Der Bau moderner Schiffstypen wie Fahrgast- und Ro/Ro-Schiffe, Containerschiffe, Mega-Yachten oder Marineschiffe erfordert aufgrund des Wettbewerbs ein hohes Maß an Anpassungsvermögen und schnellem Handeln. Gefragt sind Ingenieure mit breitem Grundlagenwissen und Fachkompetenz. Hierfür bietet sich die Vertiefungsrichtung Schiffbau im Studiengang AIW geradezu an.
Neben mathematisch-naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen werden die wesentlichen schiffbaulichen Grundlagen vermittelt. Hierzu gehören unter anderem die Hydrostatik, Entwerfen von Schiffen, Strömungsmechanik und Schiffsdynamik, die Schiffskonstruktion und Strukturanalyse sowie Grundlagen des Schiffsmaschinenbaus. Ein erfolgreicher Abschluss befähigt zu einem anschließenden Master-Studium des Schiffbaus und der Meerestechnik sowie zu beruflichen Tätigkeiten zum Beispiel in der Schiffbauindustrie, bei Klassifikationsgesellschaften und in Forschungsinstitutionen.
Um sich ein genaueres Bild zu den einzelnen Berufsprofilen zu machen, welche hinten den Vertiefungen stehen, empfehlen wir die Seite https://www.ingenieur.de/karriere/berufsprofile/ des Portals ingenieur.de. Hier finden Sie zahlreiche Informationen zu den entsprechenden Tätigkeitsfeldern, Einsatzgebieten oder auch den Verdienstmöglichkeiten.
Weitere Unterstützung bei der Orientierung im beruflichen Umfeld bietet außerdem das TUHH Career Center. Deren Angebote zielen darauf ab, Antworten auf die Fragen zu finden „Welche Möglichkeiten habe ich mit meinem Studium?“ und „Wie möchte ich später arbeiten?“. Karrierewege-Veranstaltungen veranschaulichen zudem die vielfältigen Berufswege ehemaliger TU-Studierender („Alumni“). Oft finden sie im Rahmen von Unternehmensbesuchen statt. So können die Alumni ihre Arbeitsplätze vor Ort zeigen und anschaulich berichten, wie ihr Arbeitsalltag aussieht, wie sie zu Ihrem Arbeitsplatz gekommen sind und was sie den jetzigen Studierenden für ihren weiteren Studien- und Berufsweg empfehlen würden. Jedes Semester wird eine Vielzahl an wechselnden Arbeitgebern besucht. Alle Angebote des Career Centers zur Berufsorientierung finden Sie unter https://www.tuhh.de/tuhh/studium/im-studium/career-center/berufseinstieg-orientierung.