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EveryCarbon - Wie aus organischem Abfall Grundstoffe für die chemische Industrie werden

Das durch die Bundesagentur für Sprunginnovation (SPRIND) seit November 2023 geförderte Entwicklungsprojekt EveryCarbon erschließt mit Hilfe von Mikroorganismen Abfälle aus dem landwirtschaftlichen und urbanen Bereich als Ressource für eine nachhaltige chemische Produktion.

Die Technologie von EveryCarbon verwendet hierfür Abfälle aus der Landwirtschaft, Klärwerken und der Lebensmittelproduktion. Über mehrere mikrobiologische Umwandlungen und klassische thermische Prozessschritte entsteht daraus ein Grundstoff der chemischen Industrie, welcher für die Herstellung hochwertiger Kunststoffe verwendet wird. Im Gegensatz zu anderen Verfahren, die solche Abfälle behandeln, wie zum Beispiel Biogasanlagen oder Müllverbrennungsanlagen, hat das Verfahren entscheidende Vorteile. Das Team um Prof. Johannes Gescher von der Technischen Universität Hamburg hat einen Prozess konzipiert, in welchem sämtliche Kohlenstoffatome aus den organischen Abfällen in einem einzigen Zielprodukt gebunden werden. Das Verfahren produziert dadurch selbst keinen Abfall, da alle Nebenprodukte direkt im Prozess recycelt werden. Hierzu setzt das Team auf eine komplexe Kombination von Reaktoren, in denen ausgestoßenes CO2 direkt wieder als Kohlenstoffquelle dient. Darüber hinaus entsteht ein sehr hochwertiges Produkt, was dem Verfahren gute wirtschaftliche Perspektiven verschafft.

EveryCarbon konnte die Jury der SPRIND Challenge “Circular Biomanufacturing” überzeugen und erhält in diesem Rahmen eine Förderung von zunächst 1,5 Mio. € zum Aufbau eines End-to-End Prototyps. Gleichzeitig unterstützt SPRIND die Teams der Challenge bei der Entwicklung eines Geschäftsmodells zum Spin-out dieser Technologien.

(April 2024)

Prozessübersicht ©EveryCarbon

Das gesamte EveryCarbon-Team

Dr. Sebastian Beblawy (TU Hamburg)

Dr. Miriam Edel (TU Hamburg)

Prof. Johannes Gescher (TU Hamburg)

Prof. Martin Kaltschmitt (TU Hamburg)

Karl-Heinz Lenz (iGas energy GmbH)

Prof. Gerrit Luinstra (Uni Hamburg)

Prof. Patricia Pizarro de Oro (IMDEA Energy, Spanien)

Leonie Rominger (TU Hamburg)

Prof. Irina Smirnova (TU Hamburg)