Das Jungunternehmen hat ein digitales Wärmemanagement-System für Nichtwohngebäude entwickelt.
Die Geschäftsidee entstand während des Energietechnikstudiums an der Technischen Universität Hamburg (TU Hamburg): Christoph Berger hat im Master eine Projektarbeit geschrieben, wo es darum ging, Vorhersagen von Raumtemperaturen in unbekannten Räumen und Gebäuden zu treffen. Hierbei hat er mit Algorithmen gearbeitet, die Außentemperatur und Sonneneinstrahlung berücksichtigen. „Ich habe mich schon früh in Richtung Energietechnikstudium orientiert. An der TU Hamburg haben wir beim Thermodynamikinstitut einen Klimacontainer. Herausforderung dort ist, diesen möglichst energieeffizient zu klimatisieren“, berichtet der Gründer.
Aus dem Konzept der wissenschaftlichen Arbeit entstand eine Produktidee, die hinsichtlich der Geschäftsidee von Gründungsberatenden des Gründungszentrums Startup Port @TUHH auf Herz und Nieren geprüft wurde.
Die patentierte Technologie von vilisto ermöglicht die effiziente Beheizung von Gebäuden und adressiert damit einen der zentralen Verursacher von Energie- und CO2-Emissionen in der EU. Das in Hamburg ansässige Unternehmen digitalisiert mit seiner Lösung das Wärmemanagement von Nichtwohngebäuden. Im Mittelpunkt steht ein intelligentes Heizkörperthermostat, das die individuelle Raumtemperatur automatisch regelt. Drei im Thermostat integrierte Sensoren – Bewegung, Licht sowie Schall – erkennen, ob ein Raum genutzt wird, und heizen mit Hilfe selbstlernender Algorithmen nur dann. So verbraucht jeder Raum weniger Energie, was für Unternehmen und Kommunen zu einer Energieverbrauchs- und CO2-Reduktion von bis zu 32 Prozent führt.
Ein großer Teil der Series-A-Finanzierung stammt von dem in Amsterdam ansässigen Risikokapitalgeber SET Ventures, der sich seit 2007 mit Investitionen in digitale Technologien für ein kohlenstofffreies Energiesystem einen Namen gemacht hat. Dr. Till Stenzel, leitender Partner von SET Ventures, unterstreicht die Einfachheit der vilisto-Lösung:
"Nachdem wir uns verschiedene Ansätze angesehen hatten, war es die Einfachheit der Lösung von vilisto, die SET Ventures überzeugte. Ihre Technologie ist einfach zu implementieren, man kann sie wirklich als 'Plug and Play' bezeichnen - Gebäudeeigentümer installieren die vilisto-Geräte in jedem Raum und beginnen sofort damit, ihre Heizkosten zu senken. Es ist eine Lösung, von der alle profitieren."
Vilisto hat eine Vorreiterposition auf dem deutschen Markt. Mit mehr als 200 Kund*innen, die rund 35.000 Gebäude besitzen, hat sich die Lösung von vilisto vielfach bewährt und ist nun bereit, weiter skaliert zu werden. Und die Nachfrage ist verständlicherweise riesig: Gebäudeeigentümer und der öffentliche Sektor mit insgesamt mehr als 1.000.000 Nichtwohngebäuden in ganz Europa sind auf der Suche nach nachhaltigen Energieeffizienzlösungen.
"Wir sind bereit für exponentielles Wachstum", sagt Christoph Berger, Mitgründer und CEO von vilisto. "Durch diese Finanzierung und die Zusammenarbeit mit kompetenten und erfahrenen Investoren wie SET Ventures und E.R. Capital Holding sind wir für das nächste Kapitel gerüstet. Unsere Technologie hat ihre Effektivität und ihr Einsparpotenzial bereits vielfach unter Beweis gestellt. Wir wollen unsere führende Position im Markt nutzen, um die Energieeffizienz des Gebäudesektors in Deutschland und der EU weiter zu verbessern."
Für die Zukunft plant vilisto die Einführung weiterer Serviceleistungen, um zusätzliche Bedürfnisse ihrer Kund*innen zu erfüllen. "Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dem vilisto-Team bei der Weiterentwicklung ihres Produktangebots und der Expansion in neue Märkte", sagt Dr. Stenzel. "Es ist ein kritisches Problem, das es zu lösen gilt, und eine elegante Lösung, die sie dafür geschaffen haben. Wir können es kaum erwarten, zu sehen, wie es weitergeht!"