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Innovative Nachwuchswissenschaftler*innen der TU Hamburg erhalten Wissenschaftspreis

Krebsmedikamente passgenau einsetzen, die Lebensdauer von Windkraftanlagen verlängern und elektrische Netze stabiler machen: Mit diesen spannenden Themen beschäftigen sich Nachwuchswissenschaftler*innen der Technischen Universität Hamburg. Für ihre Leistungen wurden sie nun mit den Wissenschaftspreisen der Gisela und Erwin Sick Stiftung für innovative Lösungen mit einem Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro gewürdigt. Die Stiftung ehrt bereits zum zehnten Mal hervorragende Forscher*innen der TU Hamburg.

Preisträger Malte Hausig

Malte Hausig begann er 2019 sein Studium im Bau- und Umweltingenieurwesen an der TU Hamburg und schloss seinen Bachelor 2023 mit einer hervorragenden Note ab. Der Masterabschluss ist für 2025 geplant. Sein Projekt untersucht die Ermüdung von Windkraftturmstrukturen, die durch wechselnde Lasten beschädigt werden können. Obwohl sie statisch belastbar sind, führt zyklische Spannung zu Materialversagen. Windkrafttürme, die nur für 20 Jahre ausgelegt sind, erfordern daher eine verbesserte Ermüdungsresistenz. Durch Literaturstudien und Berechnungen wird eine Reduktion der Wandstärke von 72 mm auf 43 mm vorgeschlagen, was jedoch eine erhöhte Spannung zur Folge hat und hohe Schweißqualität erfordert. Die Simulationen zeigen, dass eine Wandstärke von 50 mm mit bestimmten Schweißtechniken eine optimale Balance zwischen Materialeffizienz und Sicherheit bietet, ohne aufwendige Schweißprozesse zu benötigen.

Preisträgerin Jana Kamma

Im Masterstudiengang Regenerative Energien (M.Sc.) spezialisierte sich Jana Kamma auf Windenergie und schrieb ihre Masterarbeit über Umrichter am Institut für Elektrische Energietechnik. Ihre Masterarbeit behandelt die Stabilitätsprobleme in elektrischen Netzen durch die zunehmende Nutzung von Umrichtern, die für erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie sowie Batteriespeichersysteme notwendig sind. Die schnellen Dynamiken der Umrichter können sowohl Vorteile bei der Primärregelung bieten als auch Stabilitätsprobleme durch Interaktionen mit konventionellen Anlagen und Netzimpedanzen verursachen. Die Arbeit untersucht die Eignung verschiedener Modellierungsansätze, insbesondere Phasor- und EMT-Modelle, um Stabilitätseffekte darzustellen und zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen, dass EMT-Modelle für die Analyse schneller Dynamiken bei einem hohen Anteil erneuerbarer Energien am geeignetsten sind und somit eine präzisere Stabilitätsanalyse ermöglichen.

Preisträger Daybith Venegas-Rojas

Dr. Daybith Venegas-Rojas ist Postdoktorand am Institut für Mikrosystemtechnik der Technischen Universität Hamburg. Seine Arbeit, "A Novel Microfluidic Bypass as a Tumor-on-a-chip: Design, Development and Experimentation with Confined-3D Cell Culture" befasst sich mit der Entwicklung eines mikrofluidischen Tumor-on-a-Chip (TOC) Prototyps. Dieses System kombiniert die Vorteile der Mikrofluidik und dreidimensionaler Zellkulturen, um die in vivo-Bedingungen besser zu simulieren und die Wirksamkeit von Krebsmedikamenten präziser vorherzusagen. Der Prototyp ermöglicht die kontinuierliche Versorgung von Tumoroiden mit Nährstoffen und Sauerstoff, die Entfernung von Abfallstoffen sowie die In-situ-Charakterisierung. Durch die Optimierung des Designs und die Verwendung von PDMS und Glas konnte ein signifikanter Anstieg des Zellwachstums beobachtet werden. Der TOC wurde erfolgreich in der Medikamentenforschung getestet und zeigt großes Potenzial für den Einsatz in der personalisierten Medizin.

Der Sick Wissenschaftspreis

Zur Förderung der Ingenieur- und Naturwissenschaften vergibt die Gisela und Erwin Sick Stiftung an der TU Hamburg einen Förderpreis für herausragende Arbeiten im Themenfeld „Technisch-wissenschaftlicher Fortschritt zum Vorteil von Mensch und Gesellschaft“. Bei der Vergabe der Wissenschaftspreise wird sowohl auf grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse als auch auf die technische Praxisrelevanz Wert gelegt. In den Arbeiten soll die Bedeutung von innovativer Technologie, insbesondere von Messmethoden, Sensoren oder Messtechniksystemen, für einen nachhaltigen Vorteil für Mensch und Gesellschaft erkennbar sein.

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Die Gisela und Erwin Sick Stiftung

Die Gisela und Erwin Sick Stiftung wurde im Jahr 2002 von Gisela Sick, der Witwe von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick, dem Gründer der SICK AG, ins Leben gerufen. Seitdem widmet sich die Stifterin einer umfassenden Bildung von jungen Menschen, die weit über die Vermittlung von Fachwissen hinausgeht. In Anerkennung des Lebenswerkes ihres verstorbenen Mannes richtet Gisela Sick bei ihren Stiftungsaktivitäten einen besonderen Schwerpunkt auf die Naturwissenschaften und Technik. An der TU Hamburg engagiert sich die Stiftung bereits langjährig insbesondere durch die Auslobung von Wissenschaftspreisen und der Förderung von zahlreichen Deutschlandstipendien. Seit Dezember 2019 leitet Renate Sick-Glaser, die Tochter der Unternehmerfamilie, als Vorsitzende des Stiftungsrates die Gisela und Erwin Sick Stiftung.

Weitere Informationen zur Stiiftung finden Sie unter www.sick-stiftung.org/ges/