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Kleine Zellen ganz groß

Prof. Dr. Anna-Lena Heins hält Antrittsvorlesung

Biotechnologische Prozesse nutzen Mikroorganismen, um verschiedene Erzeugnisse herzustellen. Diese Bioprozesse sind umweltfreundlich und emissionsarm und können daher dabei helfen, globale Klimaziele zu erreichen. Doch obwohl im Labor viele gute Ideen für Bioprozesse entwickelt werden, können nur wenige erfolgreich in die Industrie übertragen werden, weil die Produktion im großen Maßstab oft schlechtere Ausbeuten liefert als unter Testbedingungen im Labor. Ein Grund dafür ist, dass sich identische Zellen in einer Gruppe anders verhalten als erwartet. Diese Unterschiede machen die Zellgruppen aber auch robuster und anpassungsfähiger an veränderte Umwelt-Bedingungen und Nährstoffe.

Um die Unterschiede im Zellverhalten besser zu verstehen und nachhaltige sowie stabile Bioprozesse zu entwickeln, braucht es fortschrittliche Messmethoden, die einzelne Zellen und deren Verhalten über die längere Zeit detailliert erfassen können. In ihrer Antrittsvorlesung im Juli erklärte Prof. Anna-Lena Heins diese Messmethoden und zeigte auf, wie sie helfen, Bioprozesse besser zu verstehen und zu verbessern.

„Das langfristige Ziel ist es, die ressourcenschonende Herstellung von verschiedensten biobasierten Produkten von Feinchemikalien über Lebensmittel bis zu Medikamenten voranzutreiben“, erklärt die Wissenschaftlerin ihr Vorgehen.

Zur Person

Prof. Heins leitet das Institut für Bioprozess- und Biosystemtechnik im Dekanat Verfahrenstechnik an der TU Hamburg.. Vor ihrem Amtsantritt in Hamburg lebte sie in München, wo sie in den vergangenen sechs Jahren an der Technischen Universität am Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik eine eigene Forschungsgruppe zum Thema Populationsheterogenität von Bioprozessen aufgebaut hatte.

Nach ihrem Studium der Biotechnologie an der Technischen Universität Braunschweig promovierte Heins 2015 an der Technischen Universität Dänemark (DTU), bevor sie für zwei Jahre beim Unternehmen Octapharma tätig war und dort ein System für die statistische Prozesskontrolle entwickelte.

Mehr Informationen zu Prof. Heins‘ Forschung finden Sie auf der Instituts-Website.