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14.11.2024

Eine menschenzentrierte Sicht auf KI

Prof. Pierre-Alexandre Murena hält Antrittsvorlesung
Die Antrittsvorlesung fand im Audimax II der TU Hamburg statt. (Foto: C. Bittcher/TU Hamburg)

„Um uns noch besser zu unterstützen, muss die nächste Generation von Künstlicher Intelligenz besser mit Menschen interagieren können und uns verstehen“, sagt Pierre-Alexandre Murena. In seiner Antrittsvorlesung in dieser Woche betonte der neue Professor für menschzentriertes maschinelles Lernen an der Technischen Universität Hamburg die Notwendigkeit, unser Verständnis von künstlicher Intelligenz (KI) neu zu formulieren: Anstatt nur Befehle zu befolgen, sollte KI als Kooperationspartner fungieren. „Eine Evolution ist notwendig“, sagt Murena.

Die heutigen KI-Systeme sind darauf beschränkt, explizite Anweisungen zu befolgen. Die Benutzer*innen müssen oft sehr präzise sein, was laut Murena schwierig, zeitaufwändig oder sogar unmöglich sein kann - vor allem dann, wenn die Benutzer*innen nicht sicher sind, was sie erreichen wollen, oder wenn sie bei ihren ersten Anweisungen Fehler machen.

Das Ziel: Besseres Verständnis zwischen KI und ihren menschlichen Nutzer*innen

„Die nächste Generation der KI sollte in der Lage sein, sich an solche Situationen anzupassen, die Anweisungen, die sie erhält, zu interpretieren und zu erkennen, was wir wollen und wie wir denken“, erklärt Murena. Dies ist die Grundlage eines auf den Menschen ausgerichteten Ansatzes, der nach Murenas Ansicht erreicht werden kann, indem die KI mit mehr Einblicken in die menschliche Denkweise ausgestattet wird.

Zur weiteren Veranschaulichung dieses Ansatzes lud Prof. Murena Prof. Andrew Howes von der University of Exeter zu seinem Vortrag ein. Als Spezialist für menschliche Kognition erforscht Prof. Howes Computermodelle des menschlichen Denkens und Argumentierens. In seinem Vortrag „Towards Machines that Understand People“ erörterte er, wie Maschinen antizipieren müssen, wie sich Menschen an ihre eigenen internen Verarbeitungsgrenzen und an den sich verändernden Zustand der Welt anpassen. Er erläuterte insbesondere, wie man Maschinen mit einem gewissen Verständnis der menschlichen Rationalität ausstatten kann und wie man ihre Vorhersagen persönlicher gestalten kann.

Zu Prof. Pierre-Alexandre Murena

Prof. Murena studierte angewandte Mathematik und Informatik an der École Polytechnique und der École Normale Supérieure in Cachan (Frankreich) und promovierte an der Université Paris-Saclay. Anschließend ging er für vier Jahre nach Finnland und arbeitete als Postdoc an der Aalto-Universität und der Universität Helsinki. Dort leitete er eine Forschungsgruppe am Finnischen Zentrum für Künstliche Intelligenz (FCAI), die sich mit der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine befasste. Im Jahr 2023 wechselte er als Juniorprofessor an die Technische Universität Hamburg.

Weitere Details zu seiner Arbeit finden Sie hier: www.tuhh.de/human-ai

Prof. Murena berichtete von Möglichkeiten, wie Mensch und Maschine noch besser zusammenarbeiten können. (Foto: C. Bittcher/TU Hamburg)