06.03.2025

Startschuss für Forschungsnetzwerk Centre for Molecular Water Science

47 Gründungsmitglieder unterzeichnen Deklaration
Foto: DESY, Marta Mayer
Offiziell unterzeichnet: Die Deklaration für die Forschungsplattform Centre for Molecular Water Science CMWS (v.l.n.r.) – Melanie Schnell, Eric Breynaert, Helmut Dosch, Britta Redlich, Patrick Huber.

Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 26. Februar auf dem Hamburger DESY-Campus hat sich das von DESY initiierte Centre for Molecular Water Science (CMWS)-Konsortium offiziell formiert.

Das CMWS ist ein gesamteuropäisches Forschungsnetzwerk in der molekularen Wasserforschung – über Fächer, Disziplinen und Methoden hinweg. 47 Gründungsmitglieder aus 12 Ländern – darunter vierzehn deutsche Universitäten und acht Helmholtz-Zentren sowie Industriepartner – haben die CMWS-Deklaration unterzeichnet. Als strategisch wichtige Partner komplementieren sie das paneuropäische Exzellenznetzwerk zur molekularen Wasserforschung und die einzigartigen Analysemöglichkeiten auf dem DESY-Campus in Hamburg-Bahrenfeld.

Wasser ist für das Leben auf unserer Erde unverzichtbar. Es beeinflusst Klima, Umwelt, Energie und Gesundheit. Es ist essentiell für technologische Anwendungen und zukünftige Entwicklungen – vorausgesetzt, wir verstehen und nutzen seine speziellen molekularen Eigenschaften. Die Grundlagenforschung am CMWS schafft dafür als weltweit einzigartige Plattform die entscheidende Wissensbasis und sorgt für einen koordinierten Zugang zu relevanten Forschungsinfrastrukturen und deren Weiterentwicklung. DESYs analytische Forschungsanlagen – wie PETRA III, FLASH sowie der Europäische Röntgenlaser European XFEL ­– sind hierbei von zentraler Bedeutung. Mit DESYs geplanter Röntgenlichtquelle PETRA IV wird es zukünftig außerdem möglich sein, die grundlegenden Eigenschaften von Wasser mit einer noch nie dagewesenen räumlichen und zeitlichen Auflösung zu untersuchen.

„Im CMWS arbeiten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen eng zusammen, um die besonderen Eigenschaften von Wasser zu erforschen. Damit werden Erkenntnisse möglich, die auch wasserbezogene Technologien nachhaltig verbessern und damit einen Beitrag zu Umwelt-, Energie-, Gesundheits- und Klimaschutzzielen leisten können“, sagt Britta Redlich, DESY-Direktorin für den Bereich Forschung mit Photonen. „Das CMWS ist eine Paradeanwendung für PETRA IV, das ultimative 4D-Röntgenmikroskop für physikalische, chemische und biologische Prozesse. Mit seiner herausragenden Kohärenz wird PETRA IV einzigartige Möglichkeiten bieten, Wasser und seine Wechselwirkungen auf molekularer Ebene zu untersuchen und zu verstehen."

Auf ihrer konstituierenden Sitzung am 26. Februar in Hamburg haben die Vertreter:innen der 47 Gründungsmitglieder die Vorsitzende und den Stellvertreter der „CMWS General Assembly“ gewählt: Britta Redlich, DESY-Direktorin für den Bereich Forschung mit Photonen und Eric Breynaert, Leitender Wissenschaftler und Manager von NMRCoRe, der NMR/Röntgenplattform für Konvergenzforschung an der KU Leuven in Belgien. Außerdem ernannte die CMWS General Assembly das Sprecherpaar des CMWS-Konsortiums: Melanie Schnell, Forscherin bei DESY und Professorin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie Patrick Huber, Forscher bei DESY und Professor an der TU Hamburg.

Mit dem neuen Zentrum baut DESY seine Rolle als internationaler Forschungsstandort weiter aus und unterstreicht die Bedeutung interdisziplinärer Kooperationen für die Wissenschaft von morgen. Ein zentraler Teil der wissenschaftlichen Aktivitäten des CMWS soll zukünftig in einem neuen Forschungsgebäude auf dem Hamburger Campus angesiedelt werden. Für die Finanzierung bewirbt sich das Konsortium um Gelder aus dem strategischen Investitionsprogramm der Helmholtz-Gemeinschaft.

Helmholtz-Präsident Otmar Wiestler gratulierte in seinem Videogrußwort zur Inauguration des CMWS: „Wasser ist die Grundlage des Lebens und ein entscheidendes Element zur Bewältigung einiger der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Das CMWS leistet hier einen wertvollen Beitrag zur Helmholtz-Mission: durch interdisziplinäre und langfristig ausgerichtete Spitzenforschung Lösungen für die großen Herausforderungen und Transformationsprozesse unserer Zeit beizutragen."

„Wasser ist Leben, und – egal ob Klima, Umwelt, Energie, Wirtschaft oder Gesundheit – für nachhaltige Lösungen der großen Fragen brauchen wir ein tieferes Verständnis der Materie“, sagte Hamburgs Wissenschafts- und Forschungssenatorin Katharina Fegebank. Sie freue sich deshalb sehr, dass mit der feierlichen Eröffnung des CMWS-Forschungsnetzwerks eine neue Wissensbasis für nachhaltige Technologien von morgen direkt aus dem Herzen der Science City Hamburg Bahrenfeld in die Welt strahle. „Hier kommen mit DESY, der Universität Hamburg und der Technischen Universität Hamburg mit ihrer Exzellenzclusterbewerbung ,BlueMat: Water-Driven Materials` drei wichtige Leuchttürme unseres Wissenschaftsstandorts mit vielen internationalen Partnern zusammen, um das europäische Exzellenznetzwerk weiter zu stärken“, sagte Fegebank. „So geht Zukunft: aus Hamburg, für Hamburg und weit über Hamburg hinaus. Ich wünsche einen erkenntnisreichen Start!"

Text: Forschungszentrum DESY