Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet elf neue Schwerpunktprogramme (SPP) ein, die ab 2025 zunächst drei Jahre lang mit insgesamt rund 72 Millionen Euro gefördert werden. Eines dieser Projekte ist an der Technische Universität Hamburg verortet, und zwar: „Produktive Biofilmsysteme“ mit Prof. Johannes Gescher vom Institut für Technische Mikrobiologie als Schwerpunkt-Koordinator.
Das Projekt zielt darauf, biologische und verfahrenstechnische Grundlagen zu entwickeln, um in der Zukunft nachhaltiger produzieren zu können, zum Beispiel in der Chemischen Industrie. Kontinuierliche Biofilm-betriebene Prozesse sollen dabei helfen unter geringem Energieaufwand und im kontinuierlichen Langzeitbetrieb Grund- und Feinchemikalien zu bilden. Hierbei wird auch Kohlendioxid als Substrat eine Rolle spielen, so dass auch CO2-negative Prozesse entwickelt werden können.
Hierzu Prof. Johannes Gescher vom Institut für Technische Mikrobiologie: „Biofilme sind die natürliche Wachstumsform der Mikroorganismen auf unserem Planeten und spielen dennoch in der Bioverfahrenstechnik nur eine untergeordnete Rolle. Der Grund dafür ist, dass sie in der Anwendung weniger gut verstanden und Biofilmreaktorkonzepte für die Biotechnologie nicht gut etabliert sind. Das Schwerpunktprogramm möchte diese Wissenslücke schließen.“ Dazu soll künftig unter Organisation der TU Hamburg ein deutschlandweiter interdisziplinärer Verbund von Arbeitsgruppen zum Thema forschen.
Zur Schwerpunktprogramm-Förderung
In Schwerpunktprogrammen sollen, laut DFG, Themen bearbeitet werden, von denen eine prägende Wirkung auf ein wissenschaftliches Feld zu erwarten ist.
Die elf neuen Verbünde wurden aus 43 eingereichten Initiativen ausgewählt, und erhalten zusätzlich zu den Fördermitteln eine Programmpauschale in Höhe von 22 Prozent für indirekte Projektausgaben.
In den kommenden Monaten werden die Schwerpunktprogramme einzeln von der DFG ausgeschrieben, um interessierte Wissenschaftler∗innen aufzufordern, in den Verbünden mitzuarbeiten. Insgesamt werden Schwerpunktprogramme sechs Jahre lang gefördert. Weitere Informationen finden Sie hier