Projekt zum Supply Chain Risk Management Navigator

In der heutigen Zeit stehen vermehrt nicht mehr nur einzelne Unternehmen miteinander in direktem Wettbewerb, sondern es konkurrieren ganze „Ketten“ von Unternehmen um Marktanteile und Wettbewerbsvorteile. Damit kommt dem Supply Chain Management (SCM) eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu. Vor diesem Hintergrund hat in den letzten fünf Jahren das Thema „Supply Chain Risk Management“ zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen.
Der SCM-Gedanke findet beim Risikomanagement bisher wenig Berücksichtigung. Empirische Studien belegen, dass Supply Chain Risk Management in der Praxis im Hinblick auf Verbreitung und Umsetzung erhebliche Defizite aufweist. Der geringe Grad an Umsetzung von Supply Chain Risk Management-Ansätzen ist vor allem durch einen Mangel bei der Entwicklung von praxisnahen Methoden und Instrumenten bedingt. Dies gilt in besonderem Maße für  kleine und mittlere Unternehmen (KMU), denen häufig die Ressourcen für ein aktives SCRM fehlen. Eine praktikable Betrachtung der Risiken von der SC- bis zur Unternehmensebene mit Typisierung der SC-Risikosituation und einer systematischen Ableitung von Handlungsempfehlungen steht also bislang aus.
Ziel des Projektes war es daher, einen umfassenden methodischen Rahmen für ein effektives und effizientes Management von Unternehmens- und Supply Chain-spezifischen Risiken zu entwickeln: den Supply Chain Risk Management Navigator. Dieser wurde anschließend KMU-gerecht mit Hilfe eines Tools (Demonstrator) umgesetzt. Aus wirtschaftlicher Sicht ergeben sich daraus weit reichende Vorteile, die die Wettbewerbsfähigkeit von KMUs erhöhen. So werden KMUs systematisch unterstützt, einen standardisierten Prozess zur Risiko-Identifikation, -Analyse, -Bewertung, -Steuerung und -Kontrolle zu etablieren und dabei die Supply Chain-übergreifende Perspektive zu berücksichtigen.
Das Projekt „SCRM-Navigator“ wurde in Hamburg unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten sowie in Vallendar von dem Lehrstuhl für Logistikmanagement an der WHU – Otto Beisheim School of Management unter der wissenschaflichen Leitung von Prof. Dr. Stephan  Wagner durchgeführt. Die Projektlaufzeit betrug zwei Jahre.

Das vorgestellte Projekt der Forschungsvereinigung Bundesvereinigung Logistik e.V. - BVL, Schlachte 31, 28195 Bremen wurde über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF) e. V.  im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

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