Alle Wirtschaftsbereiche stehen mehr und mehr in der Verantwortung ihre CO2-Emissionen schnell und umfänglich zu senken, um die Klimaziele der Europäischen Union zu erreichen. Auch Logistikunternehmen sind aufgerufen ihren CO2-Ausstoß signifikant zu reduzieren. Denn der Logistik-Sektor ist für etwa 10% des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich, wobei der größte Anteil auf den Straßengüterverkehr fällt. Die Dekarbonisierung ist in diesem Bereich zudem besonders herausfordernd.
Der europäische Markt für Straßengüterverkehr ist stark fragmentiert und von einem intensiven Preiswettbewerb geprägt. 99 % der Transportdienstleister haben weniger als 50 Beschäftigte und sind damit als KMU zu klassifizieren. Entsprechend liegt die Verantwortung der transportbedingten CO2-Emissionen zum größten Teil in den Händen vieler kleiner Unternehmen.
Um CO2-Emissionen effektiv reduzieren zu können, ist zunächst deren korrekte Erfassung und Zuweisung von großer Bedeutung. Verschiedene Studien zeigen allerdings, dass bei Transportdienstleistern erheblicher Nachholbedarf rund um dieses Thema besteht und auch Auftraggeber bisher kaum an CO2-Daten der operativ tätigen Unternehmen interessiert sind. Stattdessen basieren deren Emissionsberechnungen häufig auf modellierten Standardemissionsfaktoren. Diese Berechnungen können sich von den tatsächlich entstehenden CO2-Emissionen stark unterscheiden, so dass ergriffene Maßnahmen zur CO2-Reduktion unsichtbar bleiben.
Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei zu unterstützen, ihre Transportemissionen ganzheitlich zu erfassen und auszuweisen. Dabei soll eine praxisorientierte und einfach anwendbare Vorgehensweise entwickelt werden, die es den Unternehmen ermöglicht, ihre Transportemissionen systematisch zu erfassen und weiterzugeben.