Es ist auch für Logistiker ein ernstes und spannendes Projekt: Das Rückgrat des Wirtschaftslebens, die Logistik, sicher zu machen gegen kriminelle und terroristische Attacken. Und bisher gibt es nur punktuelle Ansätze, den Transport von Waren vor Gefahren zu schützen. Hier setzt das Projekt SefLog an. Es steht für Sichere und effiziente Logistikprozesse durch Prävention, Identifikation und Bewältigungen in Bedrohungen.
Im Frühjahr 2010 hat das Verbundprojekt „Piraterie und maritimer Terrorismus als Herausforderungen für die Seehandelssicherheit: Indikatoren, Perzeptionen und Handlungsoptionen (PiraT)“ begonnen. Neben dem Institut für Logistik und Unternehmensführung der TUHH sind das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie die Bucerius Law School (BLS) beteiligt, das Institut für strategische Zukunftsanalysen (ISZA) der Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Stiftung erhält einen Unterauftrag. Als assoziierte Partner fungieren u.a. der Verband Deutscher Reeder (VDR), der Gesamtverbund der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die JWA Marine GmbH, die deutsche Sektion der Internationalen Handelskammer (ICC), das Bundeskriminalamt (K1-BKA) sowie die Gewerkschaft der deutschen (Bundes) Polizei (GDP).
IMCOSEC folgt einem risikobasierten Ansatz zur Identifizierung und Charakterisierung von Sicherheitslücken. Hierzu werden präventive Maßnahmen diskutiert, die in einer zweiten Phase innerhalb eines Demonstrationskonzepts spezifiziert werden, um eine sichere und robuste Lieferkette kosteneffektiv und ohne Performanzeinbußen zu definieren.
Seit den Ereignissen vom 11. September 2001 wird die Sicherheitslage weltweit als kritisch betrachtet. In diesem Zusammenhang werden von öffentlichen Instanzen bis heute unterschiedliche Initiativen im Bereich der Gefahrenabwehr gestartet (ISPS code - The International Ship and Port Facility Security der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation, C-TPAT - Customs Trade Partnership Against Terrorism, AMS - Automated Manifest System oder die von den Vereinigten Staaten initiierte CSI - Container Security Initiative), die bereits jetzt deutliche Auswirkungen auf Terminalperformance und –kosten haben.
Dies allerdings ist nur der Anfang: Das neueste amerikanische Gesetz fordert von den Containerterminals das 100%ige Scannen aller für die Vereinigten Staaten bestimmten Container ab 2012 (durch Nutzen eines Strahlungsdetektors und berührungslosen Bildsystemen sollen die Daten in Echtzeit an die USA übertragen werden).