Es ist auch für Logistiker ein ernstes und spannendes Projekt: Das Rückgrat des Wirtschaftslebens, die Logistik, sicher zu machen gegen kriminelle und terroristische Attacken. Und bisher gibt es nur punktuelle Ansätze, den Transport von Waren vor Gefahren zu schützen. Hier setzt das Projekt SefLog an. Es steht für Sichere und effiziente Logistikprozesse durch Prävention, Identifikation und Bewältigungen in Bedrohungen.
Sicherheit – eine Herausforderung an die Transportkette
Sicherheit in der Transportkette umfasst mehrere Aspekte. Dazu gehören u.a. bei technischen Störungen Ausfallsicherheit und vor allem Möglichkeiten, schnell gerade auf operativer Ebene Alternativen bei kriminellen Handlungen und terroristische Aktivitäten zur Hand zu haben, um auch am Ort des Geschehens effektiv handeln zu können. Gerade terroristische Anschläge führten zu strengeren und erweiterten Regularien mit verstärkten Sicherungs- und Kontrolltätigkeiten. Eine weitere Verschärfung von Richtlinien ist in den nächsten Jahren zu erwarten. Dieses führt zu Kostensteigerungen und gefährdet auch die Effizienz und Schnelligkeit der Transportkette. Es besteht also sowohl politisch als auch wirtschaftlich gesehen Handlungsbedarf.
Sicherheit in der Logistik durch Prozesssicht schaffen
Zentraler gedanklicher Ansatz des Projekts SefLog ist, die Anforderungen auf Seiten der Logistik und Wirtschaft mit Anforderungen der Sicherheit auf Seiten der Politik und Behörden durch die konzentrierte Sicht auf die Abläufe und Prozesse in Balance zu bringen und auszugleichen. Dazu wird eine Expertengruppe von Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Prozesse der Transportlogistik im Detail gezielt auf Risiken für die Sicherheit untersuchen und die Wahrscheinlichkeit und Attraktivität für kriminelle Handlungen analysieren. Schon dadurch können Risiken auf wesentliche relevante Bereiche reduziert werden. In weiteren Projektschritten werden entlang der Liefer- bzw. Prozesskette gezielt die Aufdeckung, die Möglichkeiten der Abwendung und den Maßnahmen zum Umgang mit entstandenen Risiken Sicherheitsrisiken untersucht.
Bei der Analyse und der Entwicklung der Maßnahmen steht weniger ein Technik orientierter Ansatz im Vordergrund, vielmehr liegt der Schwerpunkt auf beherrschbaren Prozessen. Analog dem Prinzip des Qualitätsmanagements stehen neben der Prozess-Sicherheit auch das Verantwortungsbewusstsein von Personal bzw. den eingebundenen Unternehmen im Fokus. Ziel ist es, ein allgemein begründetes Vertrauen in die mögliche Vermeidung von Sicherheitsrisiken zu schaffen.
Durch die Analyse der Prozesse und ein ganzheitliches Qualitätsmanagement soll der Technikeinsatz gezielt an den effektivsten Stellen vorgesehen werden. Sicherheitsmaßnahmen können damit unter Beachtung der Leistungsfähigkeit bzw. gesamten Performance in die Transportkette integriert werden, negative Einflüsse und Kostensteigerungen damit in Grenzen gehalten werden.
Zahlreiche Praxispartner
Unter der Koordination der Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr (SGKV), arbeiten das Institut für Logistik und Unternehmensführung der TUHH, Kühne und Nagel, duisport, das Hamburger Logistik Institut, die CSB Technology GmbH, die Bundesanstalt für Materialprüfung, der Bundesverband für Materialwirtschaft und Logistik sowie das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik zusammen an dieser anspruchsvollen Aufgabe. Durch die Einbindung der „betroffenen“ Logistiker, Wissenschaftler aus Transportplanung- und Optimierung sowie Entwicklern von Identifikationstechnologien wird ein ganzheitlicher Ansatz zur Identifikation von bestmöglich eingesetzten Maßnahmen erreicht.
Die nächsten Schritte sind die Analyse von Containertransportketten mit Praxispartnern (auch zahlreiche weitere neben den am Projekt direkt beteiligten Unternehmen) und die gemeinsame Identifikation der relevanten Eintrittstore für Gefahren.
Am Ende des Projektes stehen gezielte Maßnahmen zur deutlichen Erhöhung der Sicherheit in der Logistikkette unter Wahrung deren Durchlässigkeit für den Warenstrom und Preiswürdigkeit.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung über drei Jahre gefördert.
Pressemeldungen und Beiträge in Fachzeitschriften
Alle Pressemeldungen und Beiträge in Fachzeitschriften zum Projekt SefLog finden Sie im Anhang.
Weblinks:
Projektwebseite