Anti-Terror-Compliance

Seit den Ereignissen vom 11. September 2001 wird die Sicherheitslage weltweit als kritisch betrachtet. In diesem Zusammenhang werden von öffentlichen Instanzen bis heute unterschiedliche Initiativen im Bereich der Gefahrenabwehr gestartet (ISPS code - The International Ship and Port Facility Security der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation, C-TPAT - Customs Trade Partnership Against Terrorism, AMS - Automated Manifest System oder die von den Vereinigten Staaten initiierte CSI - Container Security Initiative), die bereits jetzt deutliche Auswirkungen auf Terminalperformance und –kosten haben.

Dies allerdings ist nur der Anfang: Das neueste amerikanische Gesetz fordert von den Containerterminals das 100%ige Scannen aller für die Vereinigten Staaten bestimmten Container ab 2012 (durch Nutzen eines Strahlungsdetektors und berührungslosen Bildsystemen sollen die Daten in Echtzeit an die USA übertragen werden). Für die derzeitige Situation in den Terminals stellt dies eine untragbare Aufgabe dar: die neuen Prozesse zur Sicherheitskontrolle sind nicht an die Hafenbedingungen angepasst (Kontrollzeit, Fehlalarmhäufigkeit und zugehörige Kosten). Zudem impliziert diese Anforderung nachteilige Effekte auf die Terminalproduktivität als auch auf die Servicequalität, da die derzeitigen Prozesse verlangsamt werden. Fehlalarme bei Überprüfungen würden zusätzliche Verzögerungen nach sich ziehen. Um die europäischen Seehäfen in ihrer globalen Wettbewerbsfähigkeit respektive die europäische Wirtschaft nicht zu gefährden und gleichzeitig ein hohes Sicherheitsniveau an Terminals zu gewährleisten, müssen innovative Lösungsansätze gefunden und implementiert werden. Dieses Forschungsprojekt fokussiert sich daher auf:

  • Compliance zu minimalen Kosten: Einhaltung von Compliance-Vorschriften bei hoher Kosteneffizienz.
  • Compliance im Voraus: Durchführung von verzögeruungsfreien Sicherheitskontrollen außerhalb oder vor den Terminals / Häfen und unter der Prämisse, dass die geprüften Container, Ladungen, Züge, Anhänger etc. unverändert am Terminal / Hafen ankommen (manipulationssicher).
  • Compliancebasierte Erhöhung der Zeiteffizienz: Nutzung von Zugangskontrollen zur Beschleunigung interner Terminal- und Hafenprozesse oder zumindest zur Verhinderung von Störungen im Hafenbetrieb. Hierzu zählt ein effektiver Informationsaustausch, um mehrmaliges Scannen von Containern zu vermeiden, sowie das schnellstmögliche Erhalten notwendiger Informationen von anderen Partnern zur Optimierung interner Prozesse.
  • Complianceimplementierung: Entwicklung eines prototypischen Anwendungsszenarios. Dies umfasst den Aufbau eines Sicherheitssystems, in dem die Hinterlandterminals integriert sind, sowie die Nutzung von Technologien wie RFID (eSeals etc.) .In diesem Rahmen ist sicherzustellen, dass die integrierten, zusätzlichen Informationen nicht missbraucht werden.
  • Integration von Interventionskräften/ Behörden: Entwicklung und Etablierung von Interaktionsprozeduren zum Umgang mit kontaminierten Containern. Hierzu gehört ebenso die Klärung der juristischen Verantwortung bei Freigabe eines Containers.

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