Standardsoftware ist in der heutigen Welt zu einem wesentlichen Infrastrukturelement für Organisationen und Unternehmen geworden. Mit Standardsoftware werden vielfältige Aufgaben abgebildet, wie z. B. die Unterstützung von weltweiter Information und Kommunikation, aber auch die Planung, Durchführung, Steuerung und Analyse von betriebswirtschaftlichen Geschäftsprozessen, wie sie z. B. in der Logistik, in der Buchhaltung oder in der Personalverwaltung auftreten. Ähnlich wie bei traditionellen physischen Investitionsgütern wie Maschinen oder Industrieanlagen, unterliegt auch Software einem Alterungsprozess, der im Gegensatz zu den vorgenannten Gütern allerdings nur schwer zu messen und einzuschätzen und noch schwerer aufzuhalten oder entgegenzuwirken ist. Der Versuch einer Einflussnahme auf den Alterungsprozess bei Software findet in der Praxis fast ausschließlich über so genannte Software-Reengineering- oder Software-Sanierungsprojekte statt. Hat sich ein Softwarehersteller beispielsweise aufgrund des signifikanten kommerziellen Beitrags eines Produkts zum Unternehmensergebnis oder auch aufgrund eines drängenden, akuten Wartungsproblems für eine Sanierung oder ein Reengineeringprojekt entschieden, stellen sich die Planung und Sicherung eines Erfolgs sowie die Auswahl möglichst ergebniseffektiver, ressourcenschonender technischer Maßnahmen, die auf die Software angewandt werden sollten, als schwierig und wenig transparent heraus.
Ziel des von Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten betreuten Dissertationsprojektes war es, ein betriebswirtschaftliches, praxistaugliches Rahmenkonzept zur Verfügung zu stellen, auf dessen Basis eine entsprechende Planung und Bewertung von ergebniseffektiven und ressourcenschonenden Software-Werterhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden kann.
Detaillierte Ergebnisse zum Forschungsprojekte finden Sie in der Publikation von Eckart von Hahn (Werterhaltung von Software. Planung und Bewertung von Reengineering-Maßnahmen am Beispiel Standardsoftware, Wiesbaden 2005).