Im Fokus des Projekts stehen Lokalisierungssysteme. Im Kontext der Intralogistik werden Lokalisierungssysteme beispielsweise verwendet, um die Position von Fahrzeugen wie z.B. Gabelstaplern oder aber auch die Position von Waren im Lager zu bestimmen und zu verfolgen. Damit können vielfältige Anwendungen wie autonomes Fahren bzw. automatische Kommissionierung von Waren, Kollisionsvermeidung oder Warenverfolgung realisiert werden. Die technische Umsetzung von Lokalisierungssystemen erfolgt z.B. über Kamera-, Laser- oder Funktechnologien.
Um ein geeignetes Lokalisierungssystem für eine Anwendung zu wählen ist es essentiell sich auf vergleichbare Leistungskennwerte verlassen zu können. In der Realität ist dies jedoch selten der Fall, da unterschiedliche Leistungskennwerte basierend auf Tests unter den unterschiedlichsten Bedingungen bestimmt werden. Die Anwendung standardisierter Methoden für das Testen und Bewerten von Indoor-Lokalisierungssystemen ist daher dringend notwendig. Die hohe Heterogenität und Komplexität von Indoor-Lokalisierungssystemen erschweren diese Aufgabe, weshalb sich bisher noch keine Methode etabliert hat.
Im Projekt 3D_Log wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Partnern eine anwendungsbezogene Methode für das Testen und Bewerten von Indoor-Lokalisierungssystemen entwickelt und bereits dem Fachpublikum der etablierten IPIN Konferenz vorgestellt. Im Gegensatz zu bestehenden Ansätzen, zielt die Methode darauf ab, Lokalisierungssysteme in Testhallen anwendungsbezogen zu untersuchen. In der Versuchshalle des Instituts für Technische Logistik wurde ein Testfeld in Betrieb genommen, basierend auf der entwickelten Methode. Das Testfeld ist mit einem Motion Capture Referenzsystem und Robotik für die automatische Versuchsdurchführung ausgestattet. Abbildung 2 (a) zeigt einen Versuchsaufbau auf dem Testfeld.
Verschiedene Lokalisierungstechnologien wurden am Institut für Technische Logistik bereits untersucht, wie z.B. LiDAR (Abbildung 2 (b)), Ultrabreitbandtechnologie (Abbildung 2 (c)), Inertial Measurement Units, Kameratechnologie und Fahrzeugodometrie. Die Erkenntnisse werden im Rahmen von 3D_Log weiterverwendet um Einflüsse auf die Genauigkeit von Lokalisierungssystemen zu analysieren und Sensordatenfusionen zwischen Lokalisierungssystemen sinnvoll umzusetzen.
Aktuell arbeitet das Projektteam an der Fertigstellung einer webbasierten Anwendung für die Konfiguration, Durchführung und Auswertung von Experimenten, mittels der entwickelten Methodik. Abbildung 2 (d) zeigt einen Ausschnitt aus der Anwendung.