Tim Schiederig

The Implementation of Performance-oriented Systems

Die vorliegende Dissertation untersucht die strategische Perspektive des aufstrebenden Phänomens von Performanz-orientierten Systemen, z.B. Car-Sharing oder Cloud Computing. In zahlreichen Branchen haben Firmen gleichermaßen eine neuartige System-Innovation implementiert, die die Performanz von Produkten zur geteilten Nutzung anbietet. Die existierende Literatur ist bruchstückhaft über verschiedene Fachrichtungen verteilt. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf der operativen Ebene und eine konsistente strategische Innovations-Management-Perspektive ist bisher nicht vorhanden. Daher strebt die Arbeit eine Zusammenführung der Literatur und die Erarbeitung einer Strategie-basierten Erklärung für das Phänomen an.
Die Arbeit folgt einem iterativen, interpretativen Ansatz, der an den Forschungsansatz der 'Grounded Theory' angelehnt ist, um die Motivation und die Unterschiede dieser System-Innovation zu klären. Die Ergebnisse basieren auf semistrukturierten, qualitativen Interviews mit Führungskräften in siebenundzwanzig Fallbeispielen aus vier Branchen. Elemente des etablierten 'Dynarnic Capabilities'-Konzept und der vergleichsweise jungen 'Strategy of Superior Archtiectural Knowledge' werden in einem neuartigen Ansatz zur Interpretation genutzt.
Die Studie leitet aus den erhoben Daten zehn Propositionen ab, die die strategischen Besonderheiten der Fallbeispiele beschreiben, bringt diese in ein Bezugssystem und identifiziert neun Erfolgsfaktoren. Die Forschung zeigt, dass neue Nutzer-Präferenzen zugunsten einer höheren Elastizität im Ressourceneinsatz die System-Entwicklung gefördert haben. Die untersuchten Firmen haben sich abwärts in die Nutzungsphase integriert und explizit diese Bedürfnisse berücksichtigt, indem sie die Performanz von mehreren Komponenten anbieten, anstatt diese einzeln zu verkaufen. Der geschaffene Wert wird durch die Implementierung einer zentralen Plattform geschützt. Die Kontrolle der Plattform sichert drei Arten von verdeckter Information: über die Kapazität, den Bedarf und die Effizienz. Diese Informations-Basis bestimmt den Wettbewerbsvorteil der Firma, da das Anreizregime inhärent an Ressourceneffizienz orientiert ist. Daher muss die Firma kontinuierlich Prozess-Innovationen entwickeln und systematisch den Schlupf in den Komponenten reduzieren.
Die Arbeit bietet einen Managementleitfaden für zukünftige System-Entwicklungen, steuert der Literatur eine neue Perspektive bei und stärkt bestehende, konzeptionelle Arbeiten im Bereich von 'Superior Architectural Knowledge'.

Inhaltsverzeichnis