ALSTER - Aneurysm Like Synthetic bodies for Testing Endovascular devices in Reality
Aufgrund von hoher Geometriefreiheit und Individualisierung rücken aditive Fertigungsverfahren derzeit in den wissenschaftlichen Fokus medizinischer Anwendungen, z.B. zur Nachstellung von Blutgefäßen. Intrakranielle Aneurysmen sind Gefäßaussackungen der Hirngefäße, die eine Schwachstelle der Gefäßwand darstellen. Die Behandlung solcher Aneurysmen bedarf hoher Erfahrung des medizinischen Personals sowie patientenspezifischem Planungsbedarf.
Zieldefinition
Gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologische Diagnostik und Intervention am Universitätsklinikum Eppendorf wird in diesem Projekt die Entwicklung originalgetreuer dreidimensionaler Modelle von intrakraniellen Arterien und Aneurysmen mittels additiver Fertigung durchgeführt. Das hohle Gefäßmodell wird mit Schlauchanschlüssen versehen (vgl. Bild A). Das Modell wird anhand von additiven Fertigungsverfahren gefertigt und entsprechend nachbearbeitet. Die Gefäßmodelle können für Tests der Device-Platzierung, der Simulation des Aneurysmadurchflusses, zur Ausbildung des medizinischen Personals, sowie zur patientenspezifischen Planung der Behandlung genutzt werden (vgl. Bild B).
A: CAD-Modell mit Aneurysma B: Gecoiltes Aneurysmamodell
Vorgehensweise
Die 3D-Modelle sollen eine definierte Hohlraum-Geometrie aufweisen, dafür sind folgende Schritte geplant
- Analyse des aktuellen Stand der Technik
- Analyse der realen medizinischen Gefäßdaten und -beschaffenheiten sowie Modellanforderungen für Trainingszwecke
- Systematische Einbindung von additiven Fertigungsprozessen in die individualisierte Produktentwicklung
Das Projekt wird gefördert durch das Forschungszentrum Medizintechnik Hamburg (fmthh).
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. D. Krause
Projektbearbeitung: Johanna Spallek, M.Sc.
Bericht über das Projekt ALSTER und die Entwicklung der Gefäßmodelle im Hamburger Abendblatt vom 28. Juli 2015