Variantengerechte Produktfamiliengestaltung
Mithilfe der variantengerechten Produktfamiliengestaltung nach Kipp kann die interne Vielfalt an Komponenten einer Produktfamilie deutlich reduziert werden, die für eine geforderte Angebotsvielfalt nötig ist. Ziel ist es, die Vielfalt an Komponenten einer Produktfamilie zu reduzieren und gleichzeitig ihre externe Angebotsvielfalt beibehalten zu können. Auf die variantengerechte Produktfamiliengestaltung baut die Lebensphasen-Modularisierung auf.
Das Vorgehen unterteilt sich in fünf Schritte. Die variantengerechte Produktfamiliengestaltung wird in den einzelnen Schritten mithilfe unterschiedlicher Werkzeuge durchgeführt.
Zur Ausrichtung der Produktstruktur an die externe Angebotsvielfalt wird diese zunächst in Form eines Vielfaltsbaumes (TeV) visualisiert. Zusätzlich wird die Varianz an Funktionen erfasst, indem eine umsatzorientierte Funktionsstruktur um die Varianz der einzelnen Funktionen erweitert wird. Dazu werden die Funktionen in Standard- und Variantenfunktionen eingeteilt (PFS). Auf Komponentenebene wird die Varianz der Komponenten der Produktfamilie erfasst und in Form eines Module Interface Graph (MIG) dargestellt. Dieser zeigt die Anordnung und grobe Form der Komponenten einer Produktfamilie sowie die Flüsse und Schnittstellen zwischen diesen. Die Vielfalt der Produktfamilie auf den Ebenen der externen Angebotsvielfalt sowie der internen Vielfalt an Funktionen, Wirkprinzipien und Komponenten wird in ein sogenanntes Variety Allocation Model (VAM) überführt und gemeinsam visualisiert. Dieses dient als zentrale Arbeitsvisualisierung der Methode und stellt zusätzlich die kausalen Beziehungen zwischen der externen und internen Produktvielfalt dar.