Wir untersuchen die Auswirkungen des digitalen und technologiegesteuerten Wandels auf Produkte, Prozesse und Organisationen. 

Zunächst untersuchen wir, wie aufkommende digitale Technologien wie Automatisierung und künstliche Intelligenz die innovationsbezogene Entscheidungsfindung in Unternehmen beeinflussen. Wir konzentrieren uns darauf, wie die bloße Tatsache, dass ein Kontext vom technologischen Wandel betroffen ist (z. B. automatisiertes Fließband mit Robotern und künstlicher Intelligenz im Vergleich zum menschlichen Fließband), die Kreativität des Einzelnen beeinflusst. Wir versuchen auch herauszufinden, wie und warum nicht-menschliche Ideenquellen (KI, Roboter) die Bewertung von Ideen systematisch verzerren. Schließlich verwenden wir Data Science (z. B. neuronale Netze), um die Bewertung von Ideen in Ideenmanagementsystemen zu modellieren und so Entscheidungsträger bei der Bewertung neuer Ideen zu unterstützen.

Zweitens untersuchen wir, wie Informationstechnologie Innovationen bei der kontinuierlichen Verbesserung und bei kollaborativen Ideenmanagementsystemen in Organisationen ermöglicht. Bei Ideenmanagementsystemen handelt es sich um Verwaltungsverfahren zur Sammlung, Bewertung und Vergütung von Verbesserungsideen, die von den Mitarbeitern einer Organisation entwickelt wurden. In diesem Teilbereich untersuchen wir die Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit, die Quantität und die Qualität von Ideen beeinflussen, die in Ideenmanagementsystemen eingereicht werden. Wir untersuchen zum Beispiel, wie Unterbrechungen und Ablehnungen diese Ergebnisse beeinflussen. Wir untersuchen auch andere wichtige Variablen für die Leistung solcher Systeme, wie z. B. die Bewertungszeit und die Kosten. 

Drittens erforschen wir technologiegetriebene Innovationen, bei denen eine bestehende Lösung (d. h. eine Technologie) mit neuen Problemen und Bedürfnissen neu kombiniert wird. Diese Art von Innovation wird als Exaptation bezeichnet und beruht darauf, dass vorhandene Artefakte und Technologien für andere Zwecke verwendet werden. Zu den bahnbrechenden Innovationen, die technologiegetriebene Exaptionen darstellen, gehören Viagra, die CD-ROM oder die Stoßwellenlithotripsie. Exaptation macht einen großen Teil der Innovationstätigkeit aus (z. B. ein Drittel aller Erfindungen im Pharmasektor). Trotz ihrer Bedeutung für die Wirtschaft wurde der exaptiven Innovation weitaus weniger Aufmerksamkeit geschenkt als anderen Arten von Innovation. Dieser Teilbereich zielt auf ein besseres Verständnis des exaptiven Innovationsverhaltens von Unternehmen ab.

Einige Forschungsfragen, mit denen wir uns im Rahmen des Streams zu digitalen und technologiegetriebenen Innovationen befassen, sind beispielsweise:

• Entwickeln funktionsübergreifende Teams in kollaborativen Ideenmanagementsystemen mehr und bessere Ideen?
• Beeinflusst die Automatisierung die Anzahl der Ideen, die von Arbeitern in der Produktion entwickelt werden?
• Bewerten Verbraucher Ideen anders, wenn eine KI sie entwickelt hat?