Magnetismus und magnetische Neutronenstreuung
Ansprechpartner: Jörg Weissmüller
In konventionellen Ferromagneten sind die magnetischen Momente jeder Domäne entlang einer der energetisch bevorzugten Kristallrichtungen ("leichten Achsen") ausgerichtet. In nanokristallinen Ferromagneten springt jedoch die Richtung der leichten Achsen auf der Skala der Korngröße (d.h., wenige Nanometer). Ist die ferromagnetische Austauschlänge größer als diese Skala, so kann die Magnetisierung den Sprüngen nicht folgen. Dies hat erhebliche Konsequenzen für das makroskopische magnetische Verhalten. Die magne- tische Neutronenkleinwinkelstreuung bietet oft die einzige Möglichkeit, die Variation der Spin(fehl-)orientierung im Volumen und mit der erforderlichen Auflösung von Nanometern zu untersuchen. Die von uns entwickelte Methode der feldabhängigen magnetischen Neutronenkleinwinkelstreuung erlaubt darüber hinaus die quantitative Untersuchung von magnetischen Wechselwirkungs- termen wie der Austauschkopplung sowie der Stärke und der räumlichen Struktur des Anisotropiefeldes. | Differenzieller Streuquerschnitt einer na- nokristallinen Nickelprobe bei verschie- denen angelegten Magnetfeldern. Die Linien sind Fits mit einem mikromagne- tischen Modell. Aus den Fitparametern können räumliche Struktur und Stärke des Anisotropiefeldes bestimmt werden. Diese Größen sind anderen Methoden typisch nicht zugänglich. | |
Modellunabhängig aus Neutronenstreu- daten bestimmte Werte für die Korrela- tionslänge der Spinfehlorientierung in na- nokristallinem Kobalt als Funktion des Magnetfeldes. Die Linie ist die Vorher- sage des "Random Anisotropy" Modells (ohne freie Parameter). |