Studie im Rahmen des Forschungsprogramms Stadtverkehr (FOPS) 2002 (Forschungsvorhaben 70.694/2002) in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (DIFU)
Laufzeit: 01.05.2003 bis 30.12.2003
Auftraggeber/Finanzierung: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW), Forschungsprogramm Stadtverkehr 2002 (FOPS/BMVBW) in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (DIFU)
Bearbeitung: Carsten Gertz (Kontakt), Christof Hertel (Leitung)
Rechtliche, planerische und ökonomische Rahmenbedingungen und ihre Wirkungen auf den Stadtverkehr
Ausgangssituation
Die Faktoren der Verkehrsentstehung liegen vielfach außerhalb der kommunalen Handlungsmöglichkeiten und außerhalb des Verkehrsbereichs. Übergeordnete Maßnahmen der Wirtschafts- und Finanzpolitik, der Wohnungs- und Siedlungspolitik sowie die Weichenstellungen der EU und des Bundes bilden ebenfalls Rahmenbedingungen für die Verkehrsentwicklung. Hier kann es leicht zu einer Diskrepanz zwischen den übergeordneten Steuerungsnotwendigkeiten und den daraus resultierenden lokalen Effekten kommen. Die Rahmensetzungen des Bundes unterstützen häufig nicht die lokalen Bemühungen zur Verkehrseffizienz oder laufen diesen sogar zuwider.
Teilbereich ÖPNV
Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden am Arbeitsbereich rechtliche, planerische und ökonomische Rahmenbedingungen und ihre Wirkungen auf den Stadtverkehr im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) untersucht.
Fragestellung
Dabei wurden die drei sich ergänzenden und hier vereinfacht dargestellten Fragestellungen bearbeitet:
Untersuchungsziel
Ziel war es, die Wirkungszusammenhänge zwischen Siedlungsentwicklung und ÖPNV zu identifizieren, die (potentiell) verfügbaren Gestaltungsinstrumente in diesem Feld aufzuzeigen sowie Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Hierzu wurden drei Teilaspekte des ÖPNV genauer untersucht:
Fallstudienstädte Bocholt und Cottbus
Die Untersuchung wurde exemplarisch an der konkreten ÖPNV-Planung und Erschließung in den Untersuchungsgebieten von Bocholt und Cottbus und je einer Umlandgemeinde (Isselburg und Kolkwitz) durchgeführt. Dabei wurde betrachtet, wie die externen Rahmensetzungen bei der Planung und Finanzierung sowohl die generelle Koordination zwischen Siedlungsentwicklung und ÖPNV als auch die konkrete Erschließungsqualität beeinflussen. Analog zu den anderen Bereichen des Forschungsprojektes wurden auch die Unterschiede zwischen Kernstadt, äußerer Stadt und Umland herausgearbeitet.
Ergebnisse
Die erarbeiteten Handlungsempfehlungen reichen von grundsätzlichen Vorschlägen zur Umgestaltung fiskalischer Instrumente des Bundes bis zu kleinteiligen Maßnahmen für die kommunale Ebene. Die detaillierten Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden im Frühjahr 2005 in der Reihe Difu-Beiträge zur Stadtforschung (Band 40) veröffentlicht.