Das Forschungsprojekt steht im Zusammenhang mit der Bundesinitiative "Architektur und Baukultur".
Laufzeit: 01.06.2003 bis 30.01.2005
Auftraggeber/Finanzierung:
Bearbeitung: Carsten Gertz (Leitung), Philine Gaffron (Kontakt), Tina Wagner
Das Forschungsprojekt wird von einem interdisziplinären Team an der TU Hamburg-Harburg bearbeitet:
Arbeitsbereich Stadt-, Regional- und Umweltplanung (FSP 1-05)
Arbeitsbereich Verkehrssysteme und Logistik (FSP 1-10)
Planungsbüro d*Ing Planung, HH
Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) Betreuung durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Anlass und Zielsetzung
Das Forschungsprojekt steht im Zusammenhang mit der Bundesinitiative "Architektur und Baukultur". Der "Statusbericht Baukultur in Deutschland 2001" des BMVBW macht deutlich, dass ein stärkeres Bewusstsein für Qualität bei Bauwerken jeder Art, sowohl innerhalb der Bevölkerung als auch bei allen am Bau beteiligten Akteuren, wesentlich zu einer kulturellen Bereicherung des öffentlichen Lebens in Deutschland beitragen kann.
Vor diesem Hintergrund ist ein intensiverer Diskurs über Baukultur bei Verkehrsinfrastruktur überfällig. Obwohl Verkehrsbauwerke als öffentliche Orte in erheblichem Maße die gebaute Umwelt prägen und vielfältige Nutzungsansprüche bestehen, werden sie in zu geringem Maße als Teil unserer Baukultur aufgefasst. Dabei besteht aber insbesondere bei GVFG- (= Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) geförderten Projekten die große Chance, mit Qualitätsverbesserungen im Sinne von Baukultur eine breite Wirkung zu erreichen, weil die "öffentliche Hand" i. d. R. als Bauherr fungiert und gleichzeitig für die Rahmenbedingungen von Planung und Finanzierung verantwortlich zeichnet. Das GVFG fördert jährlich in einem Umfang von ca. 1,5 Mrd. Euro die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden.
Inhalte
Mit einer Dokumentation von best-practice Beispielen soll gezeigt werden, wie GVFG-Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und der Stadtgestalt beitragen können. Dabei ist die Thematisierung und die Definition von Maßstäben für eine einordnende baukulturelle Bewertung von GVFG-Maßnahmen von grundlegender Bedeutung. Auf dieser Grundlage werden Beschreibungsgrößen und Kriterien erarbeitet, anhand derer typisierte Beispiele der vier Kategorien
untersucht werden. Diese werden auf der Ebene des Planungs- und Entscheidungsprozesses und auf der des konkreten baulich-räumlichen Objektes und seiner Einordnung sowie der beteiligten Akteure und betroffenen Nutzergruppen untersucht. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen Qualitätsmerkmale für "Baukultur" bei GVFG-Maßnahmen einschließlich der Kriterien für die Gestaltung und Handlungsempfehlungen für Planungsverfahren abgeleitet werden.
Methodik
Die Untersuchung der Fallbeispiele vor Ort erfolgt an Hand eines nach Maßgabe eines Pretest erarbeiteten Methodenmixes, der sich aus der Sekundäranalyse vorhandener Daten, nichtteilnehmender Beobachtung, leitfadengestützten Gesprächen mit Akteuren, Gruppendiskussionen und qualifizierten Befragungen zusammensetzen wird. Das Vorhaben wird von einem Fachbeirat mit wissenschaftlicher und praxisorientierter Kompetenz begleitet.
Veröffentlichungen: