Auf Grund zunehmender Globalisierung und steigendem Wettbewerbsdruck stehen Unternehmen der Antriebstechnik markt- und kundenseitig vor neuen Herausforderungen. Um diesen zu begegnen und die zukünftigen Absatzziele zu erreichen, wird oftmals durch eine Erhöhung der Variantenvielfalt die Produktpalette der einzelnen Unternehmen erweitert. Dies führt zu steigenden Kosten, die sich wiederum negativ auf die Ertragssituation auswirken und über Kostensenkungsprogramme verringert werden müssen. Zur gleichzeitigen Erreichung von Kosten- und Absatzzielen finden vermehrt Modularisierungskonzepte Verwendung. Der Nachteil dabei ist, dass dadurch eine Verlagerung von direkten Produktkosten hin zu indirekten Konzeptions- und Entwicklungskosten erfolgt – potentiell steigen die Gemeinkosten an. Eine präzise Operationalisierung der Kostenwirkung der Modularisierung existiert bislang nicht, so dass dieser Effekt bisher schwer zu quantifizieren ist.
Ziel des Forschungsvorhabens KosMo war deshalb die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts zur Systematisierung, Strukturierung und Analyse der Kostenwirkungen und Seiteneffekte der Modularisierung. Dadurch wurden Kostentreiber identifiziert, auf deren Basis Kostenvergleiche möglich gemacht werden. Anhand dieser Vergleiche und deren Analyse lassen sich Potenziale für Modularisierung erschließen.
Das systematische Betrachten von Modularisierungsstrategien unterstützt die Zielsetzung, einen „optimalen Modularitätsgrad“ unter Markt- und Kostengesichtspunkten zu finden. Dazu erfolgte die Entwicklung des „Modularity Calculators“, der zur Steigerung der Transparenz im Unternehmen die Markteffekte und insbesondere die Kostenwirkungen abbildet und damit die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur aktiven Steuerung des Modularitätsgrades ermöglicht.
Das über die Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA) durch die Industrielle Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt wurde von August 2011 bis Ende Juli 2013 am Institut für Logistik und Unternehmensführung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg in Kooperation mit dem Center for Performance Research & Analytics sowie verschiedenen Praxispartnern aus der Industrie bearbeitet. Die Projektlaufzeit betrug 24 Monate.
Der Schlussbericht zum Projekt ist in der Schriftenreihe Forschungshefte der FVA (Nr. 1081) erschienen.
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