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BIONOS - Bionic for optimizing supply chains

Verbesserte Steuerung von Wertschöpfungsketten durch Bionik


Laufzeit: 01.04.2009 bis 30.11.2011

Auftraggeber/Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderkennzeichen: 01RB0807A

Bearbeitung: Heike Flämig (Leitung und Kontakt), Peer Seipold, Anton Worobei



PDF-Dokument der alten Projekt-Homepage: www.bionos.org

Ziel des Forschungsprojekts BIONOS war die Identifizierung und Überprüfung möglicher Lösungsansätze für eine verbesserte Steuerung globaler Wertschöpfungsketten in der Wirtschaft durch Analogiefindung aus der belebten Natur. Gegenstandsbereiche des Projektes waren logistische (Kooperations-)Netzwerke bzw. Wertschöpfungsketten sowohl in biologischen Organisationsformen (Systembereich Biologie) als auch in Unternehmen (Systembereich Wirtschaft).

Ergebnisse
Mit Hilfe einer geeigneten Methodik wurde das komplexe System "Wertschöpfungskette" im Systembereich Wirtschaft umfangreich analysiert. Dabei wurden 21 Einflussfaktoren identifiziert, die eine hinreichende Beschreibung des Systems "Wertschöpfungskette" ermöglichen. Von diesen wurde „Interaktionsfähigkeit“ als ein steuerungsrelevanter Einflussfaktor des Systems Wertschöpfungskette identifiziert.

Darüber hinaus wurde im Rahmen des Projektes der theoretische Nachweis erbracht, dass in der belebten Natur Analogien zu Wertschöpfungsketten in der Wirtschaft existieren. Hierzu konnten 30 biologische Wertschöpfungsketten identifiziert werden. In zwei identifizierten biologischen Wertschöpfungsketten wurden die Ausprägungen des steuerungsrelevanten Einflussfaktors „Interaktionsfähigkeit“ beispielhaft untersucht. Daraus wurden neun verschiedene Wirkprinzipien abgeleitet, die zur Formulierung von Handlungsoptionen für den Einflussfaktor "Interaktionsfähigkeit" in der Wirtschaft genutzt werden können. Auf Basis dieser Wirkprinzipien wurden im Rahmen eines iterativen und rekursiven Abstraktions- und Kreativprozesses fünf konkrete Maßnahmen für eine Umsetzung in der Praxis identifiziert.

Voraussichtlicher Nutzen und Verwertbarkeit der Ergebnisse
Im Rahmen von BIONOS konnte gezeigt werden, dass Bionik zur Bearbeitung nichttechnischer Fragestellungen der Wirtschaft geeignet ist. Aufgrund der engen Kooperation mit dem Unternehmen Tchibo konnte im Forschungsvorhaben ein hoher Praxisbezug sowie eine unmittelbare und kritische Spiegelung abgeleiteter Forschungsergebnisse anhand einer realen Wertschöpfungskette eines Produkts erfolgen. Aus den ermittelten Handlungsoptionen konnten fünf geeignete Maßnahmen von der Tchibo GmbH abgeleitet werden. Die Entwicklung des bionischen Vorgehensmodells für nichttechnische Problemstellungen in der Wirtschaft stellt eine Detaillierung und Erweiterung bisheriger rein technischer Kataloge und Vorgehensmodelle um nichttechnische Aspekte dar.

Das Vorgehensmodell kann nun als Leitfaden für weitere Projekte zur nachhaltigen Gestaltung von Wertschöpfungsketten auf Basis von Prinzipien aus der belebten Natur eingesetzt werden. Neben der Erschließung eines weiteren Themenfelds der Bionik wird damit gleichzeitig einem weiteren Nutzerkreis der Zugang zum großen Potential von Lösungsansätzen der belebten Natur für nichttechnische Fragestellungen in der Wirtschaft ermöglicht.

  • Partner:
  • Bionik-Innovations-Centrum B-I-C (Hochschule Bremen)
  • Lehrstuhl für Logistikdienstleistungen und Transport (TU Berlin)
  • Institut für ökologische Wirtschaftsforschung IÖW
  • Tchibo GmbH (Anwendungsfall)

     

    Veröffentlichung: www.tib.eu/de/suchen/id/TIBKAT%3A767045076/ (DOI:0.2314/GBV:767045076)

 

Vorträge:

  • Seipold, Peer (2012):
    Entwicklung eines bionischen Vorgehensmodells zur Gestaltung von Wertschöpfungsketten
    Vortrag im Rahmen des 6. Bionik-Kongresses in Bremen am Bionik-Innovations-Centrum (B-I-C) der Hochschule Bremen am 26.10.2012