Steigende Komplexität und Dynamik kennzeichnen heute die Markt- und Wettbewerbssituation. Die Zeitspannen zur Produktamortisation verringern sich; gleichzeitig steigen die Aufwände für die Produktentwicklung aufgrund der größeren Produktvielfalt und -komplexität. Die Unternehmen sehen, sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, eine immer größere Anzahl von Produkten hoher Komplexität in immer kürzerer Zeit zu entwickeln. Daher ist es für die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von existenzieller Bedeutung, die prozessuale Komplexität zu reduzieren und Standardisierungspotenziale bei der Leistungserstellung zu erschließen. Ausgangspunkt prozessualer Komplexität im Unternehmen ist das Produkt, das als logistischer Wandler externe Kunden- bzw. Marktanforderungen und interne Leistungserstellungsprozesse im Unternehmen koppelt. Die Gestaltung der Produktarchitektur ist daher der entscheidende Stellhebel, um diese beiden Ebenen weitgehend zu entkoppeln und damit das Spannungsfeld zwischen externer Individualisierung und interner Standardisierung bei der Leistungsgestaltung aufzulösen. Das Hauptziel dieses Dissertationsprojektes war die Entwicklung einer Methode zur systematischen Ableitung modularer Produktarchitekturen in der frühen Phase der Produktentwicklung. Kern der Methode war dabei ein Produktmodell, das neben den funktionalen Anforderungen an das Produkt sowohl die technisch funktionalen Beziehungen zwischen den Funktionsträgern als auch produktstrategische Kriterien berücksichtigt. Im Ergebnis entstand eine geschlossene Vorgehensweise, die in ein Softwaretool implementiert wird, das eine rechnergestützte Konzeptgenerierung und -bewertung ermöglicht. Detaillierte Ergebnisse zum Dissertationsprojekt finden Sie in der Publikation von Frank Koppenhagen (Koppenhagen, Frank: Systematische Ableitung modularer Produktarchitekturen, Aachen 2004).