Der Sinkvorgang der VINCA GORTHON
Am Nachmittag des 28. Februar kenterte das RoRo-Schiff VINCA GORTHON querab der Terschellinger Bank, Niederlande. Die VINCA GORTHON war mit 170 MODU Trailern beladen und fuhr mit einem GM von ca. 0.75m. Schon beim Bau der VINCA hatte sich angedeutet, dass die Stabilität des Schiffes möglicherweise knapp bemessen war, wenngleich sie den Vorschriften genügte. Zum Unfallzeitpunkt lief die VINCA etwa quer zur von Steuerbord einfallenden See. Es herrschte Windstärke 8-10 mit Wellenhöhen von 4-5 m. Die VINCA rollte zunächst moderat, es trat dann aber durch eine Verschiebung der unzureichend gesicherten Ladung plötzlich eine Schlagseite von ca. 20 Grad auf, die sich dann durch Verschiebung weiterer Ladung auf ca. 35 Grad vergrößerte. Das Schiff blieb dann einige Zeit in dieser Lage liegen. Durch eine nicht gesicherte Öffnung drang wegen der Wellen und der Schiffsbewegung stetig Wasser in den Rudermaschinenraum ein, das sich durch nicht geschlossene Türen weiter auf das Fahrzeugdeck verteilen konnte. So nahm die Schlagseite der VINCA immer weiter zu, bis sie dann am 29. Februar gegen 07.30 versank. Unsere Simulation zeigt das Versinken der VINCA ab dem Zeitpunkt, wo sie bereits eine Schlagseite von ca. 35Grad hatte. Der visualisierte Seegang entspricht nicht dem der Realität, der dient lediglich dazu, Wasser in den Rudermaschinenraum zu treiben. Der Sinkvorgang ist aber korrekt dargestellt bis zum Versinken des Schiffes.
Weiterführende Literatur
- Schröder, C.: Numerical Investigation of the capsizing of the Ro-Ro vessel VINCA GORTHON, TU Hamburg-Harburg, Schriftenreihe Schiffbau, Bachelour Thesis, 2012
- Wöller, M.: Numerical Investigation of the Flooding and Sinking Scenario of the RoRo-Vessel VINCA GORTHON., TU Hamburg-Harburg, Schriftenreihe Schiffbau, Report A152, October 2019
- Marine Accident Report concerning the heeling and capsizing of the Swedish-flagged Ro-Ro ship VINCA GORTHON in the North Sea on February 28, 1988. Swedish Maritime Investigation Commission, September 1989.