Der Sinkvorgang der RMS TITANIC
Am 14. April 1912 kollidierte das Passagierschiff RMS TITANIC im Nordatlantik mit einem Eisberg. Als Folge der Kollision erlitt das Schiff einen Wassereinbruch in die vorderen sechs Abteilungen, die langsam vollliefen. Weil das Schiff kein durchlaufendes Freiborddeck hatte, bis zu dem die Querschotten reichten, lief das Wasser über die Oberkanten der wasserdichten Schotte in weitere Abteilungen, wodurch sich der vorliche Trimm stetig vergrößerte und nach und nach weitere Abteilungen vollliefen. Als das Schiff dann in der Endphase nach ca. 2½ Stunden einen sehr großen Trimm einnahm, brach es auseinander. Bei dem Unfall kamen 1514 Menschen ums Leben, obwohl das Schiff nach der Kollision noch sehr lange aufrecht schwamm. Als Folge des Unglücks wurde 1913 die erste internationale Schiffssicherheitskonferenz einberufen, welche die Verabschiedung des bis heute gültigen SOLAS- Regelwerkes zur Folge hatte. Unsere Simulation zeigt den Sinkvorgang der TITANIC vom Leckschlagen bis kurz vor dem Auseinanderbrechen. Unsere Simulationen haben ergeben, dass die TITANIC während des Sinkens wahrscheinlich gekentert wäre, nachdem die Aufbauten zu Wasser kamen, wenn nicht die seitlichen Wände der Passagiergänge zu einer Flutungsverzögerung geführt hätten.
Weiterführende Literatur
- Dankowski, H.: A Fast and Explicit Method for Simulating Flooding and Sinkage Scenarios of Ships. Dissertation, TU Hamburg-Harburg, Schriftenreihe Schiffbau, Report No. 668, 2013