Entscheidungssituationen müssen oft individuelles und kollektives Verhalten explizit berücksichtigen. Dabei sind die Einflüsse einzelner Personen oder ihrer Vernetzung vielfach nur schwer einschätzbar. Zudem können kollektiv ungeahnte Effekte entstehen, wie etwa das Herdenverhalten auf Finanzmärkten zeigt.
Eine Methode für derartige Situationen ist agentenbasierte Modellierung (ABM). Eine Stärke von ABM ist es, individuelles sowie kollektives Verhalten in einer definierten Umgebung zu simulieren, um so das Gesamtsystem zu untersuchen. „Agenten“ können etwa Kunden oder Firmen repräsentieren. So können Schlüsse bezüglich der Diffusion innovativer Produkte, der Effizienz komplexer Fertigungs- und Liefersysteme oder des Buchungsverhaltens von Kunden im Rahmen des Revenue Managements gezogen werden.
Obwohl sich agentenbasierte Modellierung in der Wissenschaft und im Militär zunehmend etabliert, zeigt sich in der Wirtschaft noch viel Potenzial. Das 4. Forum „Zukunftsorientierte Steuerung“ bietet am 26. März 2014 die Möglichkeit, ABM besser kennenzulernen und Erfahrungen zum erfolgreichen Einsatz auszutauschen. Es findet an der Führungsakademie der Bundeswehr statt.
Vorträge und Referenten
Agentenbasierte Simulation: Eine anwendungsorientierte Einführung Dr. Cara Kahl, TU Hamburg-Harburg
How to capture consumer interactions and geographical effects – A model of an online grocery store Dr. Iqbal Adjali, Lloyds Banking Group
Dynamisches Marktmodell DyMaMo – Simulation von Kundenreaktionen im Telekommunikationsmarkt Thorsten Theisinger, Fabio Squillante, Deutsche Telekom AG
Nutzung agentenbasierter Modellierung in Simulationsanwendungen der Bundeswehr Oberst i.G. Rolf Barth, Amt für Heeresentwicklung, Köln