Die Schirmung von Leitungen und Kabeln stellt eine der wichtigsten Maßnahmen gegen Störungen dar, die durch externe elektromagnetische Einflüsse hervorgerufen werden. Bei abgeschirmten Kabeln finden sehr häufig Drahtgeflechtschirme Verwendung. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Herstellungstoleranzen bei den Drahtgeflechten, aber insbesondere auch äußere mechanische Einwirkungen zu Veränderungen der Leitungseigenschaften führen. Durch die damit verbundenen Leckagen im Schirm kann elektromagnetische Energie aus- bzw. eingekoppelt werden. Dies macht sich durch die Ausbreitung von Störströmen in den Leitungen bemerkbar, wodurch z.B. eine zuverlässige Datenübertragung über Signalleitungen nicht mehr gewährleistet werden kann. Da Kabel über eine Kunststoffisolierung verfügen und oft schwer zugänglich sind, können Beschädigungen der Schirmung in der Regel optisch nicht erkannt werden. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde ein Messsystem entwickelt, mit dem sich Ort und Grad der Leckage auf der Leitung detektieren lassen. Bei den Messungen steht vor allem die Erfassung der komplexen Transferimpedanzen und -admittanzen im Vordergrund, die quantitative Aussagen über die Güte der Kabelschirmung erlauben. In Verbindung mit Rechnersimulationen können die Ergebnisse auch auf Kabel mit beliebigen Leiteranordnungen und -geometrien übertragen werden.