Finanzierung: | BMBF, DAAD |
Laufzeit: | 01.03.2016 - 31.12.2017 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / M. Langer |
Problemstellung: | Das Projekt ACR-Tech wurde im Rahmen der „PPP-IKYDA 2016“-Auschreibung vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) bewilligt. IKYDA ist ein bilaterales Forschungsförderprogramm des DAAD und der griechischen State Scholarship Foundation (I.K.Y.) mit dem Ziel, Kooperationen zwischen griechischen und deutschen Forschungsgruppen, insbesondere deren Jungforschern, zu unterstützen. Seit März 2016 besteht ein reger Austausch mit der Aristotles Universität Thessaloniki zur Entfernung von Chrom und Arsen in der Trinkwasseraufbereitung. |
Vorgehensweise: |
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Finanzierung: | DAAD, TUHH |
Laufzeit: | 01.10.2016 - 30.09.2020 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / M. Usman, M.Sc. |
Problemstellung: | Arsen ist international einer der größten Schadstoffe im kommunalen Trinkwasser und wegen seiner Toxizität und chronischen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ein weltweites Problem. Um Arsen aus dem Trinkwasser zu entfernen, gibt es verschiedene Techniken, wie z.B. die Adsorption an Adsorbentien auf Eisenoxidbasis. Granuliertes Eisenhydroxid (GEH, Wasserchemie GmbH & Co. KG, Osnabrück) mit individuellen Korngrößenbereichen von 0,320 - 2,0 mm kann in Festbettkolonnen zur kontinuierlichen Medienfiltration eingesetzt werden. Allerdings ist dieses poröse Medium relativ kostenintensiv. Bei der industriellen Produktion von GEH entsteht ein Feinanteil an Körnern mit einer Korngröße von weniger als 0,25 mm, der in kontinuierlichen Filtrationssystemen nicht eingesetzt werden kann, da er zu einer schnellen Verstopfung von Festbettkolonnen führt. Im aktuellen Projekt soll die Arsenentfernung mit Hilfe des Hybrid-Systems der Adsorptions-Niederdruck-Membranfiltration erreicht werden. |
Vorgehensweise: | Die Feinfraktionen von GEH und anderen Adsorbentien werden zur Arsenentfernung aus Trinkwasser in Adsorptions-Membran-Hybridsystemen unter verschiedenen Betriebsbedingungen eingesetzt. Im Hybridsystem wird die gesamte Aufbereitungsaktivität (wie Adsorption, Flüssig-Feststoff-Trennung, Schlammansammlung und -entnahme) in einer Einheit durchgeführt. Die Ergebnisse werden mit bekannten Transportmodellen (homogenes Oberflächendiffusionsmodell) verglichen und ggf. Modellanpassungen durchgeführt. Die Modellvorhersagen basieren auf Adsorptionsgleichgewichten und kinetischen Parametern, die aus Isothermen- bzw. Batch-Experimenten ermittelt wurden. |
Finanzierung: | BMBF |
Laufzeit: | 01.01.2013 - 30.06.2016 |
Projektpartner: | Difu - Deutsches Institut für Urbanistik (Projektleitung), DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. |
Projektbearbeitung: | Margarethe Langer |
Problemstellung: | Die Folgen des Klimawandels und eine veränderte Demografie stellen weltweit neue Anforderungen an eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen. Dies stellt in Deutschland die Infrastrukturen der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung vor erhebliche Herausforderungen, da die Anpassungsfähigkeit der teilweise veralteten Systeme verbessert und neue flexible Lösungen entwickelt werden müssen. Vor diesem Hintergrund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement" (NaWaM) mit der Fördermaßnahme „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung" (INIS) die Erforschung und Erprobung neuer Ansätze in der Wasserwirtschaft |
Vorgehensweise: | Die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben dieser Fördermaßnahme werden durch ein wissenschaftliches Koordinierungsvorhaben (WK INIS) begleitet. Ziele und Aufgaben sind dabei:
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Projekthomepage: | http://www.bmbf.nawam-inis.de/ |
Teilprojekt 2: Auswirkungen von Reinigungs- und Desinfektionsverfahren auf das Überleben von Pathogenen in Biofilmen und auf den Austrag ins Trinkwasser unter praxisnahen Bedingungen
Forschungspartner: | Biofilm Centre, Universität Duisburg-Essen (Koordination) Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn IWW Zentrum Wasser, Mülheim/Ruhr Fachgebiet Umweltmikrobiologie, TU Berlin |
Finanzierung: | BMBF, DVGW und 15 Industriepartner |
Laufzeit: | 01.09.2010 - 28.02.2014 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr. Bernd Bendinger / Dipl.-Biol. Thomas Meier |
Problemstellung: | Pseudomonas aeruginosa (P. a.) und Legionella pneumophila (L. p.) können Trinkwasser-Biofilme kontaminieren und darin verbleiben. Es wurde beobachtet, dass P. a. nach Einnistung in Biofilme von Trinkwasser-Installationen sehr schnell in einen nicht kultivierbaren (viable but nonculturable, VBNC) Zustand übergehen kann. In diesem Zustand können vereinzelte Zellen von P. a. möglicherweise eine Desinfektion mit Chlordioxid überleben und anschließend wieder in den kultivierbaren Zustand übergehen. Es ist zu klären, unter welchen Randbedingungen und bei welchen Desinfektions¬mitteln dieses Phänomen auftritt und mit welchen Maßnahmen es zu verhindern ist. Anders als P. a. bleibt L. p. im Biofilm für lange Zeit überwiegend kultivierbar, vereinzelte Zellen überleben aber ebenfalls eine Desinfektion und vermehren sich wieder.
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Vorgehensweise: | In Langzeitversuchen werden in zwei halbtechnischen Versuchsanlagen Trinkwasser-Installationen mit variierenden Betriebsbedingunen simuliert (Werk¬stoffe, Temperatur, DOC, anorg. Nährstoffe). Nachdem die autochthonen Trinkwasser-Biofilme mit P. a. und L. p. kontaminiert wurden, werden ein Reinigungs¬verfahren und gängige Desinfektions¬verfahren durchgeführt. Nach Kontamination und Desinfektion werden Biofilme und Wasserphase mit klassischen und molekularbiologischen (FISH, qPCR) Verfahren untersucht und die fakultativ Pathogenen in ihren kultivierbaren und/oder unkultivierbaren Zuständen quantifiziert. Ziel ist die Ermittlung von Reinigungs- und Desinfektions¬maßnahmen für Trinkwasser-Installationen, die eine nachhaltige hygienische Sicherheit gewährleisten, weil auch unkultivierbare Stadien der pathogenen Organismen inaktiviert werden. Dadurch wird die unerkannte Verbreitung von Pathogenen verhindert und das Infektionsrisiko für den Verbraucher minimiert. |
Ergebnisse: | siehe Projekthomepage |
Projekthomepage: | www.biofilm-management.de |
Finanzierung: | TUHH |
Laufzeit: | 01.05.2016 - 01.02.2022 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | M. Langer |
Problemstellung: | Chrom findet eine breite Anwendung in industriellen Prozessen, wie z.B. bei der Herstellung von Stahl und anderen Legierungen und in der Textilverarbeitung. In Abhängigkeit von den Produktionsbedingungen gelangen Chromverbindungen in Böden und Grundwässer. Neben der Verunreinigung durch industrielle Aktivitäten spielt regionalbedingt auch die Auswaschung aus chromhaltigen Gesteinen eine große Rolle. In wässrigen Lösungen liegt Chrom in dreiwertiger (Cr(III)) oder sechswertiger Form (Cr(VI)) vor. Während Cr(III)-Verbindungen in geringen Mengen essentiell für bestimmte Stoffwechselprozesse des Menschen sind, werden Cr(VI)-Verbindungen als sehr problematisch angesehen. Die Tatsache, dass Cr(VI) als giftig, potentiell krebserregend und DNA-schädigend eingestuft wurde, hat eine neue Diskussion der geltenden Grenzwerte ausgelöst. In den nächsten Jahren wird eine deutliche Verschärfung des aktuellen Grenzwertes im Trinkwasser von 50 µg/l für Gesamtchrom durch die Europäische Kommission erwartet. |
Vorgehensweise: | Die chemische Reduktion zu Cr(III) durch Fe(II) kombiniert mit einer Flockung eine weit verbreitete Technik zur Entfernung von Cr(VI). Das entstehende Cr(III) hat eine deutlich geringere Löslichkeit als Cr(VI) und fällt als Chromhydroxid aus bzw. adsorbiert an den ebenfalls entstehenden Eisenhydroxiden. Chrom kann so über die Feststoffe durch Membranfiltration abgeschieden werden. Jedoch wurde bisher der Einfluss natürlicher organischer Wasserinhaltsstoffe auf den Wasseraufbereitungsprozess nur wenig untersucht. Dies ist eine wichtige Aufgabe, insbesondere wenn sehr geringen Chromkonzentrationen erreicht werden sollen. |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Finanzierung: | DVGW (Förder-Nr. W201719) |
Laufzeit: | 01.07.2018 - 31.03.2021 |
Projektpartner: | DVGW-Forschungsstelle TUHH |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr.-Ing. Barbara Wendler, Jakob Kämmler |
Problemstellung: | Viele Grundwässer weisen aufgrund regionaler Einlagerungen von Torf- bzw. Braunkohlensanden in den Grundwasserleitern eine Färbung durch organische Bestandteile auf.
Das Regelwerk des DVGW enthält aktuell keine Angaben, mit welchen Verfahren im Rahmen der Grundwasseraufbereitung eine Entfärbung nachhaltig und kosteneffizient gesichert werden kann. |
Vorgehensweise: | Sowohl im Labor als auch an betroffenen Wasserwerksstandorten werden drei Basistechnologien (Flockung / Fällung, Oxidation, Adsorption) hinsichtlich ihrer Entfärbungsleistung und der jeweiligen Leistungsgrenzen untersucht. Als innovatives Verfahren kommt die Ozonung mit nachgeschalteter Biofiltration zum Einsatz. Diese Technik wird bisher fast ausschließlich in Oberflächenwässern aus anderen Aufbereitungsgründen (Desinfektion, Geruchsstoffe, Vorflockung) eingesetzt. Ozon greift selektiv chromophore Moleküle an und ist daher gut für die Entfärbung geeignet. Im Gegensatz zu anderen Technologien fallen keine Reststoffströme (Schlamm, Konzentrate) an. Allerdings sind Fragen nach resultierender DOC-Bioverfügbarkeit sowie zur Bromatbildung in Abhängigkeit von technischen Parametern und Wasserbeschaffenheit zu beantworten. Die beteiligten Wasserversorger bieten Zugang zu ihren Werken und bisherigen Erfahrungen im Umgang mit der Problematik. So werden Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der jeweiligen Verfahren deutlich. Die Auswertung der Versuchsergebnisse erfolgt mit dem Ziel der Entwicklung von Handlungsempfehlungen im DVGW-Regelwerk sowie der Minimierung des Energie- bzw. Chemikalieneinsatzes und der gesamten Lebenszykluskosten. |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Finanzierung: | BMWi (Lufo IV), Airbus |
Laufzeit: | 01.08.2012 - 31.01.2015 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr. B. Bendinger / Dr. A. Höckendorf |
Problemstellung: | In diesem Projekt werden die Auswirkungen eines Entkalkungsverfahrens mit organischen Säuren auf die Wasserbeschaffenheit in einer mobilen Trinkwasserversorgungsanlage untersucht. In mobilen Trinkwasserversorgungsanlagen, wie z.B. an Bord von Flugzeugen, kann es durch die Betankung von unterschiedlich stark calcitabscheidenden Wässern und durch die Erhitzung in der Küche stellenweise zu massiven Kalkablagerungen kommen. Diese führen zu Einschränkungen in der Wasserverteilung, zum Versagen von Geräten zur Wassererwärmung und letztendlich zu Ausfallzeiten des Transportfahrzeuges, weil die gesamte Anlage entkalkt werden muss. Zur Entkalkung des Trinkwassersystems werden in der Regel organische Säuren, wie z.B. Essigsäure oder Zitronensäure, verwendet. Jedoch besteht dabei die Gefahr eines mikrobiellen Aufwachsens, da Bakterien nicht ausgespülte Reste der Säuren als Nahrungsquelle verwenden können und somit ihre Vermehrung gefördert wird. |
Vorgehensweise: | Für vergleichbare Bedingungen in den Entkalkungsexperimenten wurde eigens eine Anlage gebaut, in der Rohrleitungen unter definierten Bedingungen verkalkt werden können. Hierdurch ist es möglich reproduzierbare, feste Calcitablagerungen in Edelstahlrohren zu erzeugen (Abb. 1 A). In einer originalgetreu nachgebauten mobilen Trinkwasserversorgungsanlage werden die stark verkalkten Rohre mit verschiedenen organischen Säuren in unterschiedlichen Konzentrationen gereinigt und dann mit Trinkwasser gespült. Die Anlage wird anschließend mit einem praxisnahen Fließ-Stagnations-Programm betrieben und die Wasserphase in den folgenden Wochen unter Betriebsbedingungen auf verschiedene chemische und mikrobiologische Parameter hin untersucht, darunter der gesamte und der gelöste organische Kohlenstoff (TOC und DOC), die Calcitlösekapazität (Dc), die Gesamtzellzahl und die Koloniezahl bei 20 °C und 36 °C nach Trinkwasserverordnung 1990. Ziel dieser Untersuchung ist es, ein optimiertes Verfahren zur Entkalkung zu finden, welches eine effizientere Entkalkungsleistung erbringt und kein mikrobielles Aufwachsen bei Wiederinbetriebnahme nach sich zieht. Bestehende Entkalkungsvorschriften werden kritisch geprüft und bewertet und neue Empfehlungen zur Entkalkung werden erarbeitet.
Abbildung 1: (A) Verkalkte Rohre, wie sie zur Entkalkung eingesetzt werden, (B) Rohre nach Entkalkung |
Ergebnisse: | Die Ergebnisse haben Einfluss auf die bestehende Entkalkungsvorschrift im Hinblick auf die Art und die Konzentration der einzusetzenden Säure sowie die Anzahl und die Intensität der Spülungen mit Trinkwasser nach Beendigung der Säurebehandlung. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse kann eine neue Entkalkungsvorschrift für mobile Trinkwassersysteme festgelegt werden. |
Finanzierung: | DBU |
Laufzeit: | 01.07.2007 - 31.08.2010 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. K. Wichmann / Dr.-Ing. Michael Plath |
Problemstellung: | Im Rahmen der Diskussion um die Modernisierung der Wasserwirtschaft wird im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit insbesondere auch der Energieeinsatz betrachtet. Diskutiert man den Energieeinsatz in der Wasserversorgung, betrifft dies in erster Linie den spezifischen Verbrauch von elektrischem Strom. Der spezifische Energiebedarf ist abhängig von den topographischen Verhältnissen, der Struktur des Versorgungsgebietes, der Art der Wassergewinnung, dem Aufbereitungsverfahren, der Rohrnetzdimensionierung etc. und ist im Einzelfall unterschiedlich stark ausgeprägt.
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Vorgehensweise: | Eine systematische Erfassung der Energieverbräuche in Zusammenarbeit mit 14 beteiligten Wasserversorgungsunternehmen mit ca. 40 Wasserwerken ermöglicht es, reale Betriebswerte in konkreten Versorgungssituationen zu ermitteln. Zusammen mit dem aufzustellenden Katalog von Maßnahmen können dann Energieeinsparpotenziale identifiziert und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen gegeben werden. Für jedes Wasserversorgungsunternehmen wird es einen Katalog mit auf den Einzelfall zugeschnittenen Maßnahmenempfehlungen geben. Die beteiligten Wasserversorgungsunternehmen werden sicherstellen, dass die Entwicklung der Systematik praxisnah erfolgt und gleichzeitig im Laufe des Projektes zu verbesserten Kenntnissen über Energiebilanzen und Einsparpotenzialen im eigenen Unternehmens gelangen. |
Ergebnisse: | DVGW-Information Wasser Nr. 77 „Handbuch Energieeffizienz/Energieeinsparung in der Wasserversorgung“ |
Finanzierung: | BMWi |
Laufzeit: | 01.07.2014 - 30.06.2018 |
Projektpartner: | BWB – Berliner Wasserbetriebe AöR, HWW – Hamburger Wasserwerke GmbH |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / Dr.-Ing. Marcus Beck |
Problemstellung: | Kontinuierlich steigende Energiepreise und die Notwendigkeit zur Reduzierung der CO2-Emmission, stellt die Wasserversorgungsunternehmen vor die Herausforderung für eine energieeffizientere Trinkwasserbereitstellung zu sorgen. Ziel des Vorhabens ist, die Energieeffizienz unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit in den beteiligten Wasserversorgungsunternehmen, speziell im Bereich der Wassergewinnung nachhaltig zu verbessern. Hierfür werden die Energieeinsparpotentiale geprüft und die Steigerung der Energieeffizienz anhand von praktischen Maßnahmen untersucht. Die dabei gewonnenen wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen können anhand von Handlungsempfehlungen an alle Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland weitergereicht werden und bieten ihnen die Möglichkeit wirkungsvoll zur Steigerung der Energieeffizienz beizutragen.
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Vorgehensweise: | Die DVGW Forschungsstelle an der TUHH ist für die Koordinierung des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens zuständig. Ziele und Aufgaben sind dabei:
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Projekthomepage: | http://www.tuhh.de/wwv/dvgw-tuhh/dvgw-forschungsstelle-tuhh/bmwi-enerwag.html |
Finanzierung: | European Community |
Antragsteller: Beteiligter Partner 1: Beteiligter Partner 2: Begünstigter Partner: Unterstützender Partner: | Hamburger Wasserwerke GmbH (HWW), Germany DVGW-Forschungsstelle TUHH (DVGW-TUHH), Germany Consulaqua Hamburg Beratungsgesellschaft, Germany Energy, Water and Sanitation Authority (EWSA), Rwanda Kigali Institute of Science and Technology (KIST), Rwanda
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Laufzeit: | 01.01.2013 - 31.12.2015 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr. Christoph Czekalla (HWW) / Dr. Bernd Bendinger(DVGW-TUHH) |
Problemstellung: | Verschiedene Maßnahmen müssen umgesetzt werden, um die absolut unzureichende Versorgung der 9,3 Millionen Einwohner von Ruanda mit Trinkwasser und Abwasserentsorgung zu verbessern. Die Maßnahmen haben zum Ziel, zu einer verbesserten und gesicherten Langzeitversorgung der Bevölkerung von Ruanda mit sauberem Trinkwasser beizutragen. Hierfür müssen moderne Optimierungsstrategien für die öffentliche Wasserversorgung, basierend auf Kapazitätsbildung und Verbesserung der technischen Effizienz, eingeführt werden. Die DVGW-TUHH ist bei der Kapazitätsbildung und Ausbildung von Personal, die als Schlüsselfaktoren für eine nachhaltige Entwicklung gesehen werden, beteiligt. DVGW-TUHH wird das Know-how über moderne Optimierungs¬strategien für Trinkwasserversorgung in die weiterführende Ausbildung von Studenten am KIST vermitteln. |
Vorgehensweise: | DVGW-TUHH wird folgende Aktivitäten durchführen:
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Ergebnisse: | Umwelt: Verringerung des erheblichen Bedarfs an Chemikalien für die Aufbereitung von überwiegend Oberflächenwasser Energieeffizienz: Verbesserung der Energieeffizienz der Versorgungssysteme von der Wassergewinnung über die Wasseraufbereitung bis zur Wasserverteilung Infrastruktur: Verringerung der Wasserverluste im Verteilungsnetz Kapazitätsbildung: Ausbildung von gut qualifizierten Hochschulabsolventen, die in der Lage sind, die vorherrschenden Probleme der Wasserversorgung von Ruanda zu lösen |
Finanzierung: | BMBF (Förderkennzeichen 02WV1565A) |
Laufzeit: | 01.02.2021 - 30.09.2024 |
Projektpartner: | Verbundprojektkoordination: DVGW-Forschungsstelle TUHH
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Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr.-Ing. Barbara Wendler, Charlotte Kast |
Problemstellung: | In der Grundwasseraufbereitung fallen aktuell Filterspülwässer zwischen 1% und 4% der gehobenen Grundwässer an. Diese schlammhaltigen Filterspülwässer werden in der Regel als Abwasser entsorgt und gehen damit der Trinkwasserversorgung verloren. Gleichzeitig steigt der Trinkwasserbedarf regional als Folge des Klimawandels oder Demografie- und Strukturwandels deutlich. Hinzu kommt, dass der eisen- und manganhaltige Filterschlamm häufig nicht weiter verwertet wird. Durch entsprechende Aufbereitung von Filterspülwässern könnte zum einen die Verfügbarkeit von Trinkwasser für die Wasserversorgung erhöht werden. Zum anderen könnten die anfallenden Eisen- und Manganschlämme zur kommerziellen Verwertung z.B. zur Bindung von Schwefel in Biogasanlagen, aber auch in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Bauindustrie und Umwelttechnik weiter aufbereitet werden. |
Vorgehensweise: | Im Verbundprojekt FITWAS werden innovative Lösungsansätze zur Rückgewinnung von Filterspülwasser sowie zur Verwertung von Filterschlämmen mit folgenden Zielen untersucht:
Die DVGW-Forschungsstelle TUHH, CERAFILTEC und das UBA werden vergleichende Laborversuche mit keramischen und polymeren Membranen zur effizienten und betriebssicheren Filterspülwasserrückgewinnung durchführen. Anschließende Praxisversuche an ausgewählten Wasserwerkstandorten von OOWV und HWW dienen der Implementierung in den Gesamtprozess sowie der Generierung belastbarer Daten zu Energie- und Betriebskosten. Im UBA-Versuchswasserwerk wird insbesondere der Rückhalt von Viren und Schwermetallen und deren Rückhalt bzw. Resuspendierung untersucht. Die Qualität und die technischen bzw. ökonomischen Verwertungsoptionen des Filterschlamms werden durch PHL evaluiert. Damit soll ein ganzheitlicher Ansatz zur Wiederverwendung von Filterspülwässern aus der Trinkwasseraufbereitung geschaffen werden, mit Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen. |
Projektwebseite: | https://www.tuhh.de/wwv/fitwas/start.html |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Finanzierung: | DVGW, Bonn |
Laufzeit: | 01.10.2017 - 31.03.2020 |
Projektpartner: | TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe IWW Zentrum Wasser, Mülheim/Ruhr Berliner Wasserbetriebe Landeswasserversorgung Stuttgart Hamburg Wasser Trinkwasserversorgung Magdeburg Harzwasserwerke |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Andreas Tiehm (TZW), Dr. Bernd Bendinger / Anne-Madeleine Trimbach, Dorota Bruniecka-Sulewski |
Problemstellung: | Die Durchflusszytometrie (DFZ) ist eine leistungsfähige Methode zur Quantifizierung aller in einer Wasserprobe enthaltenen Bakterien (Gesamtzellzahl, GZZ). Nach Färbung mit einem an DNA bindenden, fluoreszierenden Farbstoff werden die Zellen einzeln von einem Laserstrahl angeregt und deren Lichtstreuung und Fluoreszenzintensitäten über optische Sensoren detektiert. Aus der Kombination verschiedener Signale ergibt sich ein charakteristischer Fingerabdruck einer Wasserprobe, der u.a. das Verhältnis von kleinen Zellen mit wenig DNA (low nucleic acid, LNA) und großen Zellen mit viel DNA (high nucleic acid, HNA) widerspiegelt. Eine Messung der GZZ dauert nur wenige Minuten. Demgegenüber erfassen klassische Kultivierungsmethoden nur 0,01 bis 0,1 % der GZZ und die Ergebnisse einer Koloniezahlbestimmung nach TrinkwV liegen frühestens nach 48 Stunden vor. Der Zeitvorteil und die Verfügbarkeit von mobilen sowie neuerdings auch Online-Geräten sind wesentliche Faktoren für einen erfolgversprechenden Einsatz der DFZ in der Wasseranalytik. Zusätzlich kann mit der DFZ zwischen lebenden (membranintakten) und membrangeschädigten (toten) Zellen unterschieden werden. Dies ermöglicht die genaue Untersuchung der Wirksamkeit von Desinfektionsverfahren. Der in verschiedenen Publikationen pauschal propagierte Einsatz der DFZ zur Überwachung von Desinfektionsverfahren ist jedoch aufgrund unterschiedlicher Wirkungsprinzipien kritisch zu betrachten - speziell bei der UV-Desinfektion. Ziel dieses Projektes ist es, Potenzial und Grenzen dieser zukunftsweisenden Technologie herauszuarbeiten. Die Durchflusszytometrie soll für verschiedene Einsatzbereiche weiterentwickelt und validiert werden.
Ein Vergleich der Ergebnisse der DFZ mit klassischen Kulturverfahren soll die Relevanz von DFZ-Daten für die hygienische Bewertung der Wasserqualität aufzeigen. Für eine weitestgehend praxisnahe und praxisorientierte Entwicklung der Durchflusszytometrie werden möglichst unterschiedliche reale Proben von Wasserversorgern untersucht. |
Vorgehensweise: | Die DVGW-Forschungsstelle TUHH beteiligt sich im Rahmen des Gesamtprojektes mit folgenden Arbeiten:
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Forschungspartner: |
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Finanzierung: | BMBF |
Laufzeit: | Juni 2015 bis Dezember 2018 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr. Bernd Bendinger / Anne Madeleine Trimbach, M. Sc. |
Problemstellung: | In Deutschland ist Grundwasser die wichtigste Ressource für unser Trinkwasser. Durch Landnutzungsänderungen, den Ausbau unserer Gewässer, Extremwetterereignisse und zunehmende Stoffeinträge, wie z.B. aus der Landwirtschaft, ist jedoch die Qualität und die langfristige Verfügbarkeit des Grundwassers gefährdet. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es dringend notwendig, innovative Konzepte und Werkzeuge zur Beurteilung der Belastbarkeit, des ökologischen Zustands und des Selbstreinigungspotenzials der Grundwasserökosysteme zu entwickeln und diese standardisiert zur Anwendung zu bringen. Nur so kann ein nachhaltiges Management des Grundwassers auf regionaler Ebene gewährleistet werden.
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Vorgehensweise im Teilprojekt 2B: | In Deutschland werden ca. zwei Drittel des Trinkwassers aus Grundwasser aufbereitet, wovon ein großer Teil reduziertes Grundwasser ist, d.h. es enthält keinen freien Sauerstoff und unter-schiedliche Konzentrationen an reduzierten Verbindungen. Diese können bei Kontakt mit Luftsauerstoff zu Ausfällungen und somit zur Veränderung der Wasserprobe führen. Standardmethoden zur Wasseruntersuchung müssen deshalb an diese speziellen Bedingungen angepasst werden. Ziel ist es, eine Sammlung robuster und praxistauglicher Verfahren zur Bewertung des mikrobiologischen Zustands von reduziertem Grundwasser zusammenzustellen.
Assoziierter Partner des Teilprojekts ist der Wasserversorger enercity, Hannover mit seinem Trinkwassergewinnungsgebiet Fuhrberger Feld, in dem die Grundwasserproben entnommen werden. |
Projekthomepage: | www.helmholtz-muenchen.de/igoe/forschung/drittmittelprojekte/groundcare/ |
Finanzierung: | TUHH |
Laufzeit: | 01.09.2012 - 31.08.2016 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / Dipl.-Ing. J. Benecke |
Problemstellung: | Regionale Wasserknappheiten stellen eine der größten globalen Herausforderungen unserer heutigen Generation dar. Die einzige Möglichkeit, vorhandene Trinkwasserressourcen über den hydrologischen Zyklus hinaus zu erweitern, stellt neben der Wasserwiederverwendung die Entsalzung von Meer und Brackwasser dar. Für die Entsalzung von salinen Wässern hat sich die Hochdruck-Membranfiltration mithilfe von Lösungs-Diffusions-Membranen (Umkehrosmose) als zurzeit energieeffizienteste Technologie etabliert. Allerdings stellt das sogenannte Membranscaling, d.h. die Deposition, Anreicherung und das Wachstum von Kristallen auf der Membranoberfläche infolge der Überschreitung von Löslichkeitsprodukten verschiedener Minerale (z.B. CaSO4) ein limitierendes und zu großen Teilen ungelöstes Problem dar. Scalingschichten belegen die Membranoberfläche, erhöhen den Filtrationswiderstand und führen unmittelbar zur Effizienzminderung oder zum Ausfall des Verfahrens. Allgemein bekannt ist, dass die Anwesenheit natürlicher organischer Wasserinhaltsstoffe (NOM) die Kristallisationskinetik von Mineralen in der Lösung beeinflussen kann. Auch im Falle der Membranfiltration konnte in Studien gezeigt werden, dass es zu Wechselwirkungen zwischen NOM und Membranscaling kommt. Ein besseres Verständnis dieser Wechselwirkungen unterstützt die Entwicklung angepasster und effizienter Maßnahmen zur Minimierung von Membranscaling. |
Vorgehensweise: | Zur Untersuchung des Einflusses natürlicher organischer Wasserinhaltsstoffe auf das Membranscaling wurden am Institut verschiedene Laborversuchsstände und eine vollautomatische Hochdruck-Membranfiltrations-Versuchsanlage aufgebaut sowie Untersuchungsmethoden etabliert. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Anwesenheit von NOM die Kristallisationsprozesse in der Lösung verzögern und bestätigen bereits publizierte Erkenntnisse. Weiterhin konnte in Vorversuchen gezeigt werden, dass das Kristallwachstum auf der Membranoberfläche während der Filtration durch die Anwesenheit von NOM beeinflusst wird (Kristallform und –anzahl). In anstehenden Untersuchungen wird der Einfluss von Oberflächeneigenschaften der Membran auf die Scalingprozesse untersucht. Zur genaueren Charakterisierung der relevanten Fraktionen der NOM werden neben den verfahrenstechnischen Untersuchungen wasserchemische Analysen wie die Gelpermeationschromatographie (LC OCD) und Fluoreszenzspektrometrie eingesetzt. Die Charakterisierung der ausgefallenen Kristallschichten und strukturen auf der Membran erfolgt mittels mikroskopischer Methoden. |
Finanzierung: | BMBF |
Laufzeit: | 01.04.2009 - 31.12.2014 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr. W. Schneider / Herr J. Palm / Frau A.-G. Meier |
Problemstellung: | Es ist zu erwarten, dass sich der Klimawandel in den tiefliegenden Gebieten des Elbtals auf die Grundwasserverhältnisse auswirkt. Klimawandelinduzierte Anstiege des Grundwasserspiegels führen zu flächenhafter Vernässung. Auch kann brackiges Elbwasser aufgrund des zu erwartenden Meeresspiegelanstiegs stärker in die Grundwasserressourcen eindringen. Mit dem Projekt sollen die Wirkungszusammenhänge zwischen Klimawandel und Grundwasser quantifiziert werden. Darüber hinaus sollen Gegenmaßnahmen aufgezeigt werden, die zur optimalen Anpassung an die veränderten Verhältnisse führen. Es werden zwei Gebiete betrachtet: Das Stromspaltungsgebiet zwischen Norder- und Süderelbe (Wilhelmsburg) und das „Alte Land". |
Vorgehensweise: | Die zu erwartenden klimawandelbedingten Veränderungen im Boden- und Grundwasser sowie die erforderlichen Gegenmaßnahmen werden mit Hilfe numerischer Modelle untersucht. |
Ergebnisse: | siehe Projekthomepage |
Projekthomepage: | www.klimzug-nord.de |
Finanzierung: | BMBF |
Laufzeit: | 01.04.2009 - 31.12.2014 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr. W. Schneider / Herr M. Scharnke |
Problemstellung: | Die Funktionenvielfalt der Auenlandschaft spiegelt sich in dem dichten Beziehungsgeflecht wider, das aus landwirtschaftlichen Interessen, Anforderungen der Hochwasservorsorge, einer touristischen Nutzung und naturschutzfachlichen Belangen geknüpft ist. Insofern ist die grundlegende Fragestellung, wie der derzeit noch häufig sektoral und ressortspezifisch geprägte Umgang mit den Auenlebensräumen im Bezugsraum langfristig auf die klimainduzierten Rahmenbedingungen eingestellt und zu einem klimaangepassten integrierten „Flussauenmanagement“ weiterentwickelt werden kann, außerordentlich praxisrelevant und exemplarisch für komplexe Problemlagen im Umgang mit Kulturlandschaften. |
Vorgehensweise: | Arbeitspaket hydro(geo)logische Folgen des Klimawandels |
Ergebnisse: |
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Projekthomepage: | www.klimzug-nord.de |
Finanzierung: | BMBF und DVGW |
Laufzeit: | 01.09.2019 - 31.05.2023 |
Projektpartner: | IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung (Koordination) |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr.-Ing. Barbara Wendler, Shambhavi Arvind Kaushik |
Problemstellung: | In der Trinkwasseraufbereitung werden zunehmend die Membrantrennverfahren Nanofiltration und Umkehrosmose (NF und UO) eingesetzt, z.B. für die Reduzierung der Konzentration von Härtebildnern, anderen anorganischen Wasserinhaltsstoffen, natürlichen organischen Stoffen oder zur Entfernung von anthropogenen Spurenstoffen. Bei NF/UO-Prozessen entstehen unterschiedliche Konzentratmengen mit einer entsprechend höheren Konzentration der abgetrennten Stoffe. Antiscalants (überwiegend Phosphonate und Carboxylate), die zur Vermeidung von Ausfällungen dosiert werden, verbleiben ebenfalls im Konzentrat. Alle Entsorgungswege für die Konzentrate (Direkt- oder Indirekteinleitung) sind Bestandteil der Anlagengenehmigung mit Zustimmung der zuständigen Wasserbehörden. In den letzten Jahren wird die Einleitung von Konzentraten in ein Gewässer durch die zuständigen Genehmigungsbehörden zunehmend kritisch betrachtet, insbesondere wenn die Konzentrate naturfremde anthropogene Spurenstoffe inklusive der zugesetzten Aufbereitungsstoffe oder Nährsalze in hohen Konzentrationen enthalten. Da die Verweigerung der Einleitgenehmigung für die Konzentrate i. d. R. dem Aus der NF/UO gleichkommt, sind Lösungen gefragt, die den Einsatz dieser innovativen und mit vielen Vorteilen versehenen Technologie in der Trinkwasseraufbereitung langfristig sichern.
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Vorgehensweise: | Im Verbundprojekt KonTriSol werden in sieben Arbeitspaketen verschiedene Lösungsansätze untersucht. Die DVGW-Forschungsstelle TUHH koordiniert das Arbeitspaket „Antiscalants – Bewertung und Alternativen“, in dem folgende Teilziele verfolgt werden:
An der DVGW-Forschungsstelle TUHH werden dazu Laborversuche zur Wirksamkeit von Antiscalants bei wechselnden Randbedingungen (DOC-Gehalt, Ausbeute, Temperatur, pH, etc.) durchgeführt. Es werden sowohl Tests zur Bewertung des homogenen Scalings in der Wasserphase als auch zur Bewertung des heterogenen Scalings auf (Membran-)Oberflächen eingesetzt und weiterentwickelt sowie mit Berechnungsergebnissen aus Softwareprogrammen verschiedener Membran- und Antiscalant-Hersteller verglichen. Ziel ist, einen zuverlässigen, harmonisierten Test zur Überprüfung der Wirksamkeit von Scaling-inhibierenden Substanzen (Antiscalants und deren Inhaltsstoffen) in Abhängigkeit von den jeweiligen Randbedingungen des Membranprozesses (Vorbehandlung, Wassermatrix, Ausbeute, etc.) zu entwickeln. Dies soll zur Identifizierung von Antiscalant-Produkten oder Produktmischungen und ggf. alternativen Formulierungen dienen, die möglichst vollständig durch die Membranen zurückgehalten werden, in möglichst geringen Konzentrationen mit möglichst wenigen Nebenbestandteilen eingesetzt werden können und die bei Einleitung in Gewässer möglichst geringe Auswirkungen auf die Umwelt haben. |
Projektwebseite: | kontrisol.de |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Forschungspartner: |
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Finanzierung: | Kommission für Technologie und Innovation KTI, Bern, CH |
Laufzeit: | Januar 2014 - Dezember 2016 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Projektleitung (Eawag): |
Problemstellung: | In häuslichen Trinkwasser-Installationen können Werkstoffe aus Kunststoff einen erheblichen Einfluss auf die chemische und mikrobiologische Trinkwasserbeschaffenheit ausüben. Mittels des Methodenpakets „BioMig“, sollen Hersteller ihre Kunststoffprodukte für den Einsatz im Trinkwasserbereich effektiver optimieren können und der Endverbraucher soll durch Produktvergleiche eine bessere Orientierungshilfe über Produktqualitäten erhalten. Zusätzlich sollen geeignete Präventivmaßnahmen bei der Inbetriebnahme der Trinkwasser-Installationen den Endverbrauchern mehr Sicherheit bieten.
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Vorgehensweise: | Teil 1: Bewertung von Werkstoffen in Kontakt mit Trinkwasser und Möglichkeit zur Produktoptimierung für Hersteller Das Methodenpaket „BioMig“ ermöglicht die Bewertung von Kunststoffen mit hoher Reproduzierbarkeit innerhalb von 14 Tagen. Dabei wird zum einen die Migration von organischem Kohlenstoff ins Wasser und dessen biologische Verwertbarkeit bestimmt. Zum anderen werden das Biofilmbildungspotenzial auf der Oberfläche des Werkstoffes und das Wachstum von Bakterien in der Wasserphase des Testwassers bestimmt. Im Rahmen von Ringversuchen wird die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen zwischen verschiedenen Laboren ermittelt. Teil 2: Entwicklung, Prüfung und Etablierung von geeigneten Präventiv- und Langzeitmaßnahmen zur Verbesserung der hygienischen Situation in Trinkwasser-Installationen anhand von Prüfständen An zwei Standorten mit unterschiedlichen Wasserbeschaffenheiten werden drei verschiedene praxisnahe Testsysteme zur Beantwortung verschiedener Fragestellungen betrieben. Testsystem I: Welche Auswirkungen haben Präventivspülung, Hygienefilter und Desinfektion mit Chlor auf die Elimination von hygienisch relevanten Bakterien aus der Trinkwasser-Installation? Es werden an beiden Standorten jeweils drei Prüfstände mit Trinkwasserleitungen und Verbindungsstücken aufgebaut. Jeder Prüfstand enthält wiederum jeweils drei Installationen aus verschiedenen Kunststoffen (PE-Xb, PE-Xc, PB). Zur Simulation einer Druckwasserbeprobung mit kontaminiertem Wasser werden Escherichia coli K12 und Pseudomonas fluorescens P 17 in das Befüllwasser gegeben. Testsystem II: Wie entwickelt sich die mikrobiologische und chemische Wasserbeschaffenheit in Trinkwasserleitungen in Abhängigkeit von Werkstoff, Temperatur, und Trinkwasserbeschaffenheit? Für fünf verschiedene Kunststoffe (PE-Xa, PE-Xb, PE-Xc, PE-RT, nicht für den Trinkwasserbereich zertifiziertes PE-Xc) werden in 9 m langen Leitungen mit praxisnahem Durchfluss- und Stagnationsprogramm unter Kalt- und Warmwasserbedingungen die Gesamtzellzahlen im Biofilm und in der Wasserphase untersucht. Zusätzlich werden der gesamte organische Kohlenstoff (engl. TOC) und seine biologische Verwertbarkeit bestimmt. Populationsanalysen werden für die Bakterien in der Wasserphase und im Biofilm durchgeführt. Testsystem III: Kann eine automatischen Spüleinrichtung oder eine kontinuierliche Trinkwasser-Chlorung eine Verkeimungsquelle in der Trinkwasserleitung beseitigen? In einer Metallleitung, die einen „Hot spot“ der Zellabgabe enthält, werden die Gesamtzellzahlen im Trinkwasser bei Einsatz der Präventivmaßnahmen untersucht. Außerdem sollen anhand des Testsystems u.a. Probenahmestrategien zur Lokalisation von Kotaminationsquellen entwickelt werden. Teil 3: Untersuchung von neuen Trinkwasser-Installationen. In realen Trinkwasser-Installationen, die neu in Betrieb genommen werden, sollen mikrobiologische Daten erhoben werden. Zusätzlich werden Beprobungsstrategien für komplexe Gebäudeinstallationen entwickelt. Wenn sich die Gelegenheit bietet, werden auch Neubauten mit bekannten hygienischen Problemen beprobt.
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Ergebnisse: | Das BioMig-Verfahren ermöglicht eine hohe Reproduzierbarkeit von Ergebnissen zur Bewertung von Kunststoffen in Kontakt mit Wasser. Mit dem Methodenpaket können verschiedene Effekte von Kunststoffen auf das Wasser erkannt werden.
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Projekthomepage: | keine |
Finanzierung: | TUHH |
Laufzeit: | 01.02.2017 - 31.01.2021 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / S. Dillman, M.Sc. |
Problemstellung: | Kommerzielle Ultrafiltrationsmembranen mit einem Porendurchmesser von 10-20 nm sind i.d.R. nicht geeignet, gelöste Wasserinhaltsstoffe in höherem Maße zurückzuhalten. Mit der Oberflächenmodifikation durch die Layer-by-Layer (LbL) Technik besteht die Möglichkeit, die Trenneigenschaften entsprechender Membranen so zu verändern, dass gewisse Rückhalte für gelöste Wasserinhaltsstoffe wie Sulfat, Härte bzw. gelöste Organik umsetzbar sind, die gegenwärtig nur durch relativ energie-intensive bzw. umweltkritische Verfahren wie Ionenaustausch, Umkehrosmose oder Nanofiltration möglich sind.
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Vorgehensweise: | Ziel des Projektes ist es, die Prozessbedingungen während der LbL-Beschichtung einer UF-Kapillarmembran zu untersuchen und die Trenneigenschaften der Membran zu optimieren. In einem Laborfiltrationsstand werden dazu neben der Permeabilität und den Rückhalteeigenschaften auch die Stabilität der Beschichtung und die Rückspülbarkeit geprüft. Die Untersuchung der beschichteten Membran mittels Elektronenmikroskopie sowie die Bestimmung des Zeta-Potentials sollen zusätzlich Aufschluss über die Schichtstruktur geben. |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Finanzierung: | DVGW |
Laufzeit: | 01.04.2014 - 30.09.2018 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr. Bernd Bendinger / Julia Schmitt, M. Sc. |
Problemstellung: | Obwohl Methan ein weit verbreiteter Inhaltsstoff in reduzierten Grundwässern ist, wird es nicht routinemäßig bei der Trinkwasseraufbereitung aus Grundwasserressourcen berücksichtigt. Nach der Belüftung des Rohwassers kann Methan den Aufbereitungsprozess negativ beeinflussen, da es das Wachstum von Methan oxidierenden Bakterien (MOB) fördert. Insbesondere in Schnellsandfiltern (SSF) können Biomasse und Stoffwechselaktivität von MOB diverse Probleme wie eine unvollständige Mangan- und Ammoniumentfernung, Biofilmbildung sowie hygienische und filterhydraulische Probleme verursachen. Da von der Methankonzentration im Rohwasser nicht auf die MOB-Biomasse im Filtermaterial geschlossen werden kann, ist die Charakterisierung von MOB unerlässlich, um sie als (Mit-)Ursache für Methan bedingte Aufbereitungsprobleme zu identifizieren.
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Vorgehensweise: | Im Rahmen des Projekts wird ein Multiparameter-Ansatz zur Charakterisierung von MOB in Filtermaterialproben aus Methan belasteten Wasseraufbereitungsanlagen angewandt. Dieser verbindet die relative und absolute Quantifizierung von MOB mittels Fluoreszenz in-situ Hybridisierung und quantitativer PCR. Ergänzt werden die quantitativen Analysen durch die Bestimmung des Methanoxidationspotentials im Rahmen von Aktivitätsmessungen sowie der Ermittlung der MOB-Diversität mittels 16S rRNA Amplikon-Sequenzierung. Die kombinierte Anwendung der Analysetechniken ermöglicht die Untersuchung des Effekts unterschiedlicher Einflussgrößen wie Rohwasserqualität und Betriebsbedingungen auf die Quantität, Diversität und Aktivität von MOB in SFF und stellt die Grundlage zur Bewertung der Relevanz von MOB im Hinblick auf beobachtete Aufbereitungsprobleme dar. |
Finanzierung: | BMBF 100% (Deutsch-Israelische Wassertechnologiekooperation) |
Laufzeit: | 01.06.2020 - 31.05.2023 |
Projektpartner: | TECHNION Israel Institut of Technology |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr. Mathias Ernst / Dr. Anissa Grieb / Jonas Schuster, M. Sc. |
Problemstellung: | Die Überwachung von organischen und biologischen Wasserqualitätsparametern in der Trinkwasserverteilung ist häufig arbeits- und zeitaufwändig, wodurch eine schnelle Reaktion auf Störungen nicht möglich ist. Dieses Projekt strebt die Etablierung einer Online-Überwachung der Wasserqualitätsparameter in Echtzeit an, zur schnellen Detektion, Simulation im Verteilungssystem und vor allem raschen Reaktion auf entstehende Veränderungen. Durch eine automatisierte Reaktion minimiert sich die Zeit zwischen Detektion und Reaktion. |
Vorgehensweise: | Online-Sensoren für die Echtzeit-Messung von organischen und biologischen Parametern werden weiterentwickelt, getestet und beurteilt. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Fluoreszenzspektroskopie und der Durchflusszytometrie:
Die Simulation relevanter Parameter (Partikel, Bakterien, Schadstoffe) und die Entwicklung eines Algorithmus zur schnellen Detektion von Anomalien, sowie die Entwicklung einer automatisierten Antwort auf Veränderungen (z.B. Desinfektionsdosis, Öffnung/Schließung von Ventilen oder Änderungen in der Fließgeschwindigkeit) werden von den Kollaborationspartnern TECHNION und TU-Ilmenau erarbeitet. Entwickelte Online-Sensoren und Simulationsergebnisse werden dann in einer Testanlage von Hamburg Wasser untersucht und validiert. |
Projektwebseite: | https://www.tuhh.de/wwv/modicon/home.html |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Finanzierung: | TUHH |
Laufzeit: | 01.10.2012 - 30.09.2016 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / Dipl.-Ing. M. Schulz |
Problemstellung: | Niederdruckmembranen (Mikro- und Ultrafiltrationsmembranen) stellen eine leistungsfähige Technik zur Aufbereitung verschiedener Rohwässer dar. Neben den Vorteilen eines kleinen Flächenbedarfs und eines verlässlichen Betriebes, birgt vor allem die hohe Ablaufqualität das Potential herkömmliche Aufbereitungstechniken zu ergänzen oder sogar zu ersetzen. Ein großes Problem beim Einsatz solcher Membranen ist das Membranfouling, unter dem Deckschichtbildung und andere Kolmationsmechanismen zusammengefasst werden. Dieses führt zur raschen Abnahme der Filtrationsleistung, zur Erhöhung der nötigen transmembranen Druckdifferenz, des Reinigungsintervalls und des Chemikalieneinsatzes, was insgesamt hohe Energieverbräuche und Betriebskosten verursacht. Ziel dieses Projektes ist es, den Einfluss von Wasserinhaltsstoffen auf die Deckschichtbildung während des Filtrationsprozesses durch Analyse des zu behandelnden Wassers abzuschätzen, neue Möglichkeiten des Monitorings dieser Stoffe zu identifizieren und darauf aufbauend geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung der Filtration zu entwickeln.
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Vorgehensweise: | Es werden sowohl Filtrationsteststände im Labor als auch eine Membrananlage im Pilotmaßstab betrieben. Durch Methoden der analytischen Chemie, wie die Gelpermeationschromatographie (LC-OCD) und der Fluoreszenzspektroskopie (EEM) wird die Fraktion der gelösten organischen Stoffe näher charakterisiert. Bildgebende Verfahren wie die Nanoparticle-Tracking-Analysis (NTA) kommen für die Untersuchung der kolloidalen und partikulären Wasserinhaltsstoffe zum Einsatz. Als Erweiterung dieser Methode wird das Anfärben unterschiedlicher Stoffklassen mittels Fluoreszenzmarkern untersucht, wodurch die Möglichkeit einer weitergehenden Diskriminierung dieser kolloidalen Wasserinhaltsstoffe besteht. Anhand von Modellwässern wird zunächst der Einfluss einzelner Wasserinhaltsstoffe sowie deren komplexes Zusammenspiel während der Membranfiltration untersucht. Die Ergebnisse werden durch Filtrationsversuche mit realen Wässern verifiziert. Im Rahmen einer statistischen Datenanalyse sollen so foulingrelevante Stoffe ausgemacht und je nach Zusammensetzung des Wassers durch gezielte Vorbehandlung, durch Verfahren wie z.B. Flockung, Adsorption oder Oxidation reduziert und Bedingungen für einen energie- und kosteneffizienten Einsatz dieser Technik identifiziert werden. |
Ergebnisse: |
Finanzierung: | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |
Laufzeit: | 01.01.2021 - 01.01.2024 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Mathias Ernst, Dr.-Ing. Muhammad Usman |
Problemstellung: | In den letzten Jahren haben mehrere Forschungsgruppen gezeigt, dass elektrisch leitfähige Ultrafiltrationsmembranen (UF) zur Verbesserung von UF-Prozessen eingesetzt werden können. Indem ein negatives elektrisches Potential an die Membranoberfläche angelegt wird, werden negativ geladene Wasserinhaltsstoffe wie natürliches organischen Material (NOM) von der Membran abgestoßen, was zu einem erhöhten NOM-Rückhalt und zur Verminderung von Membranfouling führen kann. Herkömmliche UF Membranen sind nur unzureichend in der Lage, NOM aus Rohwässern zu entfernen. Für diesen Zweck werden bisher z.T. energieintensive Nanofiltrationsmembranen (NF) eingesetzt. Ein neuartiger Ansatz zur Entfernung von NOM ist die elektrosorptive Nutzung von leitfähigen porösen Membranen. Hierbei wird die Membran durch ein externes Potential nicht negativ, sondern positiv geladen. Dies führt zu einer elektrostatischen Adsorption der NOM in der Membranstruktur. |
Vorgehensweise: | Kommerzielle Membranen werden durch unterschiedliche Verfahren elektrisch leitfähig gemacht, u.a. durch ultra-dünne Schichten leitfähigen Materials (bspw. Gold, Silber, etc.). Durch das Anlegen eines positiven Potenital, werden während der Deadend-Filtration negativ geladene NOM an die Membranoberfläche adsorbiert. Nachdem die Adsorptionskapazität der Membran erreicht ist, wird das elektrische Potential umgepolt, was zur Desorption der NOM und zur Regeneration der Membran führt. Durch das neuartige Verfahren wird ein NOM-Rückhalt erreicht, welcher im Bereich der Crossflow-Nanofiltration liegt. In das Projekt ist das Institut für Polymerforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) eingebunden. |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Finanzierung: | BMBF |
Laufzeit: | 01.06.2017 - 31.05.2018 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / J. Benecke, M. Langer |
Problemstellung: | Das BMBF fördert die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit in Bildung und Forschung mit seinem Förderprogramm „Region Mittelost- und Südosteuropa (MOEL-SOEL) ein. |
Vorgehensweise: | Thematisch steht die Entwicklung eines nachhaltigen Wasserkonzeptes auf Grundlage neuer Materialien und Niedrigenergietechnologie für die Trinkwasserversorgung im Vordergrund. Innovative Wasseraufbereitungsverfahren werden im Rahmen eines H2020 Antrages entwickelt. |
Finanzierung: | DVGW |
Laufzeit: | 01.03.2019 - 28.02.2022 |
Projektpartner: | Koordination durch TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | |
Problemstellung: | Wasserversorgungsunternehmen wünschen vermehrt die Erfassung und Bewertung moderner Technologieentwicklungen unter Einbeziehung des internationalen Wassermarktes zur Lösung konkret anstehender Aufgaben. Voraussetzung für die Technologiebewertung ist ein interessensneutrales und fachlich kompetentes Screening von Technologieanbietern auf dem Weltmarkt einschließlich Identifikation der Vor- und Nachteile bei Einsatz unter den Bedingungen für Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland. |
Vorgehensweise: | Das Projekt identifiziert moderne technische Lösungen vom nationalen und internationalen Wassermarkt für konkret anstehende Fragestellungen der Wasserversorger. Dies wird durch persönliche Interviews und Workshops mit Wasserversorgern auf Basis von fachübergreifendem Innovations-Scouting erreicht. Die DVGW-Forschungsstelle führt gemeinsam mit dem Engler-Bunte-Institut eine Trendbeobachtung mit Auswertung von Forschungsaktivitäten durch, um Branchentrends in der Trinkwasserversorgung zu erfassen. Die Ergebnisse des Scoutings dienen auch der Fortschreibung der DVGW-Forschungsstrategie 2025. |
Projektwebseite: | https://tzw.de/projekte/projektdetails/detail/dvgw-innovations-scouting-wasser-scout |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Finanzierung: | i³ Projekt der TU Hamburg |
Laufzeit: | 01.01.2020 - 30.06.2022 |
Projektpartner: | Helmholtz-Zentrum-Geesthacht – Institut für Polymerforschung / Dr. Volkan Filiz |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / Tomi Mantel, M. Sc |
Problemstellung: | Im Jahr 2020 haben etwa 30% der Weltbevölkerung keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Gründe für die schlechte Trinkwasserversorgungssituation weltweit sind vielfältig. Unter anderem sind die Rohwässer durch geogene Kontaminationen (z.B. durch Arsen, Vanadium, Nickel) bzw. durch unzureichende Aufbereitung von Abwässern (z. B. pathogene Mikroorganismen) kontaminiert. Hohe Konzentrationen an Arsen in Grundwässern stellen für mehr als 300 Millionen Menschen in etwa 100 Ländern eine hohe Gesundheitsgefährdung dar. Ein weiterer Problemstoff der weltweiten Trinkwasserbereitstellung ist Chrom. Chrom liegt in Grundwässern weltweit geogen vor, wird aber auch durch industrielle Verunreinigung in das Grundwasser eingetragen. Arsen und Chrom gelten selbst in geringen Konzentrationen als potentiell krebserregend und liegen chemisch als negativ geladene Oxyanionen (HAsO42-, CrO42-) vor. Technologien für eine sichere Entfernung dieser Oxyanionen aus Rohwässern existieren zwar bereits, jedoch sind sie technisch aufwendig sowie energie- und kostenintensiv.
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Vorgehensweise: | Projektziel ist es auf der Basis einer interdisziplinären Kooperation zwischen dem WWV und dem Institut für Polymerforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) eine neuartige funktionalisierte Polymer-Membran zur Aufbereitung der oben genannten Problemstoffe zu entwickeln. Mit der Ultrafiltrationsmembran (UF) soll zum einen mikrobiologisch sicheres Trinkwasser bereitgestellt und zum anderen gleichzeitig Oxyanionen durch Adsorption entfernt werden können. Das vorgeschlagenen Verfahren „Smart PAN-UF“ sieht ein einstufiges Aufbereitungssystem vor, welches bei niedrigen Betriebsdrücken (max. 0.3 bar Transmembrandruck) arbeitet und das einen vollständigen Partikelrückhalt durch ca. 10-30 nm große Membranporen gewährleistet. Das Membranmaterial soll hierbei durch chemische Behandlung mit entsprechenden Anionen-austauscher-Gruppen so modifiziert werden, dass die Oxyanionen selektiv an das Membranmaterial adsorbiert werden. Durch regelmäßiges Rückspülen der Membran sollen zum einen die partikuläre Deckschicht entfernt und zum anderen die Anionenaustauscher-Gruppen regeneriert werden. |
Aktuelle Projektergebnisse: | Download |
Finanzierung: | BMWi und DVGW |
Laufzeit: | 01.06.2018 - 28.02.2022 |
Projektpartner: | DVGW-Forschungsstelle TUHH Hamburger Wasserwerke GmbH Berliner Wasserbetriebe AöR KompetenzZentrum Wasser Berlin gGmbH Surflay Nanotec GmbH INGE GmbH |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Dr.-Ing. Barbara Wendler, Jakob Stumme |
Problemstellung: | Steigende Sulfatkonzentrationen in Grundwässern und Uferfiltraten stellen viele Wasserversorgungsunternehmen vor aktuelle Herausforderungen. Die Gründe für den Anstieg sind vielfältig:
Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung für Sulfat liegt bei 250 mg/L und ist somit von allen WVU in Deutschland strikt einzuhalten. |
Vorgehensweise: | Im Projekt werden kommerziell verfügbare Technologien (Niederdruck-Umkehrosmose LPRO, Ionenaustauschverfahren CARIX) mit dem Ziel der energetisch optimierten, nachhaltigen Sulfatentfernung zur Aufbereitung unterschiedlicher Rohwässer der Trinkwassergewinnung getestet. In Hamburg kommen hierzu tiefe, salzreiche Grundwässer zum Einsatz (anaerob vor Enteisung sowie aerob nach Enteisenung), in Berlin wird oberflächenwassernahes Uferfiltrat aufbereitet. Die Ergebnisse im halbtechnischen Maßstab (Anlagenkapazitäten ca. 1 m3/h) werden unter Berücksichtigung verfügbarer Literaturdaten extrapoliert und für eine vergleichende Bewertung über Ökobilanz (Life Cycle Assessment) und Kostenrechnung ausgewertet. Auswertekriterien sind u.a. spezifische Energieverbräuche, Anwendungsverhalten und Nachhaltigkeit des jeweiligen Verfahrens unter wechselnder Rohwasserzusammensetzung. Über die industriell verfügbaren Technologien LPRO und CARIX hinaus wird eine kommerzielle Polymer-UF-Membran durch neuartige Beschichtungstechnologien modifiziert und so für die Zielsubstanz Sulfat optimiert. Diese innovative Technologie der Kapillar-NF arbeitet bei geringeren Betriebsdrücken als kommerzielle Systeme und wird so deutlich geringere spezifische Energiewerte für die Aufbereitung von Wässern mit höheren Sulfatkonzentrationen realisieren können. Letztere Versuche laufen parallel zu den LPRO- bzw. CARIX- Versuchen, im Technikum-Maßstab. Die Betriebsdaten der Kapillar-NF werden in der Ökobilanz berücksichtigt und mit den Ergebnissen von LPRO und CARIX kritisch verglichen. |
Projektsteckbrief: |
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Projekt-Seiten der Partner: | www.hamburgwasser.de/privatkunden/entsalzung https://www.kompetenz-wasser.de/de/forschung/projekte/suleman |
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Finanzierung: | DFG |
Laufzeit: | 01.01.2015 - 30.06.2020 |
Projektleitung / Projektbearbeitung: | Prof. Dr.-Ing. M. Ernst / Tomi Mantel, M. Sc. |
Problemstellung: | Membranfiltrationsverfahren erlebten in der Aufbereitungstechnik von Wässern in den vergangenen 20 Jahren einen starken Zuwachs. Trotz des steigenden Einsatzes bleibt ein Problemfeld kommerzieller Membranen die Anhaftung und die Adsorption deckschichtbildender Substanzen (sogenanntes Fouling). Das Fouling wird im Niederdruckbereich (Mikro- bzw. Ultrafiltation) vornehmlich durch Partikeln und Kolloide (kolloidales Fouling), sowie organische Makromoleküle (organisches Fouling) und Mikroorganismen (Biofouling) verursacht. Bei Hochdruckfiltrationsverfahren wie der Nanofiltration kommt es vornehmlich zur Adsorption gelöster organischer Substanzen sowie zu Biofouling. Maßnahmen zur Fouling Kontrolle reichen von der Vorbehandlung von Wässern, über die hydrodynamische Optimierung der Strömung im Membranmodul bis zur physico-chemischen Anpassung der Oberflächeneigenschaften der eingesetzten Materialien (größtenteils Polymere). Im letzteren Handlungsfeld möchte vorliegendes Forschungsvorhaben offene Fragestellungen zu Wirkzusammenhängen zwischen Ladungseigenschaften der Membranoberfläche, den resultierenden Fouling und Rückhalteverhalten aufklären.
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Vorgehensweise: | Mittels ionengestützter Beschichtung, Plasma Immersions Ionenimplantation und Beschichtung (PBII&D) genannt, wird die Oberflächenleitfähigkeit herkömmlicher Polymermembranen gezielt erhöht. Entsprechend behandelte Membranen werden in verschiedenen wässrigen Lösungen durch definiertes Anlegen eines elektrischen Potentials (- 1,5 V bis 1,5 V) auf das resultierende Fouling- und Rückhalteverhalten hin untersucht. Die Versuchsergebnisse werden mit bekannten Transportmodellen (elektrokinetische Modelle) verglichen und ggf. werden Modellanpassungen durchgeführt. Diese Erkenntnisse werden dazu genutzt, ein Modell zu erstellen, das zur Simulation des Trennverhaltens bei verschiedenen Betriebsbedingungen genutzt werden kann. Ein besseres, umfassendes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Oberflächenladung der Membran (Zetapotential) und resultierendem Fouling- bzw. Rückhalteverhalten könnte zur gezielten „potentialgesteuerten Funktionalisierung“ von Membranoberflächen eingesetzt werden. |
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