Am 24. Januar 2025 fand an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) das Forschungsseminar „Paradox & Gender“ statt, das von Amanda Baum und Pauline Reinecke (TUHH) in Zusammenarbeit mit Tobias Hahn (Esade Business School) organisiert wurde. Das Seminar brachte Wissenschaftler und Praktizierende zusammen, um geschlechtsspezifische Spannungen in Organisationen zu untersuchen und dabei über bekannte Themen wie die gläserne Decke und das geschlechtsspezifische Lohngefälle hinauszugehen.
Die Veranstaltung konzentrierte sich auf die Überschneidung von Geschlecht, Kultur und Organisationsdynamik und befasste sich mit wenig erforschten Bereichen. In den Diskussionen wurden die Auswirkungen traditioneller Familienstrukturen wie Polygamie und die heteronormative Kernfamilie auf Unternehmertum und Marktdynamik untersucht. Die Teilnehmer untersuchten auch, wie die Darstellung in den Medien und die Voreingenommenheit von Investoren die Wahrnehmung von Unternehmerinnen prägen und ihre Strategien zur Überwindung von Stereotypen beeinflussen.
Ein weiteres zentrales Thema war die soziale Dimension weiblicher Führung, wobei betont wurde, wie soziale Unterstützung und gemeinschaftliches Verhalten Frauen befähigen, geschlechtsspezifische Erwartungen zu erfüllen und gleichzeitig ihre Autorität zu behaupten. Auch allgemeinere Fragen der Geschlechterungleichheit und maskulinisierter Narrative im digitalen Unternehmertum wurden kritisch analysiert, ebenso wie Überlegungen zu den methodischen Herausforderungen der feministischen Forschung.
Durch die Neuausrichtung traditioneller Debatten und die Auseinandersetzung mit nuancierten Paradoxien hat das Seminar dazu beigetragen, den Bereich der Managementforschung zu erweitern und eine integrative Perspektive auf die Geschlechterfrage in Organisationen zu fördern. Künftige Workshops und Veröffentlichungen werden auf diesen kritischen Einsichten aufbauen.
