Digitales Produktionsmanagement
Insbesondere in Hochlohnländern sind die früher dominierenden repetitiven manuellen Tätigkeiten fast nur noch in der Großserienfertigung anzutreffen. Ein Großteil der Beschäftigten in der Produktion führt heute vielmehr komplexe Tätigkeiten aus, so dass die Beschaffung und Verarbeitung von Informationen einen hohen Stellenwert hat. Um diese Tätigkeiten zu unterstützen, entwickelt das IPMT seit 2012 Digitale Assistenzsysteme.
Mit den Digitalen Assistenzsystemen können Unternehmen prozesssichere Abläufe und Dokumentationen realisieren und so sowohl den Aufwand für die Erzeugung, Bereitstellung und Verarbeitung von Informationen als auch die Fehler in der Montage, Wartung und Dokumentation erheblich senken.
Gemeinsam ist den Assistenzsystemen
- die durchgängige Nutzung von Informationen in einem gemeinsamen Digitalen Zwilling,
- die Anbindung anwenderfreundlicher mobiler Assistenzsysteme,
- die kontinuierliche Aktualisierung des Digitalen Zwillings (z. B. automatische Erfassung des Baufortschritts bei Verwendung des Montageassistenzsystems),
- die Bereitstellung problemspezifischer Funktionen mit einem klaren Nutzen,
- die übersichtliche Darstellung von Geometrien mit Augmented Reality oder einem maßgeschneiderten Ausschnitt aus dem CAD-Modell,
- die Verknüpfung von Informationen mit Bauteilen und dem CAD-Modell,
- die Prüfung der Assistenzsysteme mit Praxispartnern aus der Industrie in realen oder realitätsgetreuen Anwendungen,
- die modulare Architektur der Assistenzsysteme, die es erlaubt, Funktionen in verschiedenen Anwendungen zu nutzen.
Plattformintegration und Modulkonzept
Sämtliche Assistenzsysteme sind an eine gemeinsame Plattform für das Datenmanagement von Projekten und Produkten angebunden, die neben einem digitalen Zwilling auch Schnittstellen zu anderen produktionsnahen IT-Systemen umfasst.
Webbasierte Nutzeroberflächen unterstützten nicht nur bei der Datenverwaltung, sondern bieten darüber hinaus auch operative Mehrwertfunktionen, wie beispielsweise Dashboards, die über den Projekt- oder Produktionsforschritt informieren.
Die modulare Softwareplattform des IPMT ermöglicht eine schnelle Entwicklung neuer Assistenzsysteme und Weboberflächen. Die Software-Module lassen allerdings auch eine einfache Erweiterung mit spezifischen Funktionalitäten für neue Anwendungsfälle zu.
Durch den Einsatz von Testumgebungen und das Modulkonzept erlangen Projektpartner frühzeitig und kontinuierlich Zugriff auf Software-Demonstratoren, damit agile Entwicklungsphasen mit schnellen Rückmeldungen in Bezug auf die Praxistauglichkeit stattfinden können.