Leitbild Lehre der Nichttechnischen Angebote
Wofür steht das Nichttechnische Angebot (NTA) des Studiums?
Die Lehre in den nichttechnischen Bachelor- und Master-Modulen der TUHH wird durch die Überzeugung getragen, dass Wissenschaft und Gesellschaft in enger Wechselbeziehung miteinander stehen.
„Nichttechnisch“ bedeutetet in diesem Zusammenhang gerade keinen Gegensatz zu den Ingenieurswissenschaften, sondern steht vielmehr für eine differenzierte und aktive Auseinandersetzung mit den sozialen, kulturellen und historischen Kontexten, in denen sich technische und andere gesellschaftliche Entwicklungen vollziehen.
Der Lehrbereich versteht sich somit als Reflexionsraum, um solche Fragen im Sinne eines humanistischen Bildungsideals zu diskutieren. Dazu setzt das Nichttechnische Angebot auf eine kritisch-reflexive Bildung über disziplinäre und institutionelle Grenzen hinweg sowie auf eine umfassende Persönlichkeitsbildung zugunsten eines verantwortungsbewussten Engagements für die Welt, in der wir leben.
Diesem Zweck entsprechend bündeln die nichttechnischen Module in ihrem vielfältigen Angebot Kompetenzen aus verschiedenen Fachdisziplinen wie den Sozial-, Kultur-, Politik- und Geisteswissenschaften. Der Kompetenzerwerb in den nichttechnischen Modulen bildet einen integralen Bestandteil der ingenieurwissenschaftlichen B.Sc.- und M.Sc.-Ausbildung der TUHH und ist als eine beruflich und gesetzlich unverzichtbare Studienverpflichtung in den Lehrplänen verankert.
Welche Ziele verfolgt die Lehre des Nichttechnischen Angebots?
Das nichttechnische Lehrangebot bietet Lernorte, an denen vielschichtige Zusammenhänge von Gesellschaft, Individuum, Wissenschaft und Technik erfahren, analysiert, begriffen und bearbeitet werden können. Innovative Didaktik und gegenwartsnahe Lehrthemen ermöglichen Student*innen eine Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und neuen Forschungsfragen.
Die Lehrangebote fördern interdisziplinäre und fachübergreifende Betrachtungs- und Arbeitsweisen sowie die Entwicklung fachlicher und sozialer Kompetenzen.
Neben der gemeinsamen Erarbeitung umfassender Kenntnisse zu historisch, kulturell und sozial bedeutsamen Themen geht es in den Lehrveranstaltungen darum, angehende Ingenieur*innen zu Persönlichkeiten aus- und weiterzubilden, die über ein hohes Maß an Kommunikations-, Diskurs-, Transfer- und Kooperationsfähigkeit verfügen.
Ingenieur*innen der Zukunft werden zunehmend als Innovationsmanager*innen agieren, die nicht nur technische Lösungen entwickeln. Sie müssen die gesellschaftlich-kulturelle, ökonomische, und ökologische Wirkung der eigenen Arbeit in einer vernetzten Gesellschaft einschätzen, bewerten und Entscheidungen in eine breite Öffentlichkeit kommunizieren können.
Ziel der Lehre ist daher, die Studierenden für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zu sensibilisieren und sie zu motivieren, konstruktiv an der Lösung gesellschaftlicher Probleme zu arbeiten.
Welche Lehr-Lern-Arrangements zeichnen das Nichttechnische Angebot aus?
Das Lehrangebot lebt davon, dass alle beteiligten Akteur*innen der TUHH – Studierende, Lehrende, Institutionen – eine gute, produktive Lehr-Lern-Kultur schaffen. Die Lehr-Lern-Arrangements des nichttechnischen Bereichs regen die Lernenden gezielt dazu an, sich aktiv zu beteiligen und einzubringen. Die Lehre fördert explizit eine konstruktive und auf gegenseitiger Wertschätzung basierende Diskussionskultur.
Die Veranstaltungen des Nichttechnischen Angebots zielen auf den Einbezug der Lernenden und auf die selbständige Aneignung von Wissen unter den Prinzipien der Partizipation, Kommunikation und Kooperation in überschaubaren Gruppen. Aus diesem Grund findet das überwiegende Angebot des NTA in der Form des Seminars statt.
In jedem Semester wählen die Studierenden aus einer breiten Palette von Angeboten jene, die ihr größtes Interesse finden. Die einzelnen Lehrveranstaltungen sind jeweils einem Profil zugeordnet, das als inhaltlicher Rahmen für Orientierung sorgt. So haben die Studierenden die Möglichkeit, einen thematischen Bereich vertieft zu studieren und ihre fachlichen Kompetenzen und methodischen Fertigkeiten zu stärken. In allen Veranstaltungen wird wissenschaftliches Arbeiten auf akademischem Bachelor- bzw. Master-Niveau erwartet und geübt.
Die Nichttechnischen Angebote zeichnen sich bewusst durch Interdisziplinarität aus. Diese zeigt sich zum einen in der Behandlung komplexer Gegenstände, zum anderen in der Diversität der Lehrenden und der Studierenden selbst, die in den Veranstaltungen ihre unterschiedlichen, auch fachkulturell gefärbten Herangehens- und Betrachtungsweisen kennenlernen, reflektieren und auf diese Weise nicht nur miteinander, sondern auch voneinander lernen.