Hochporös und federleicht: Aerogele gelten als einer der vielversprechendsten Werkstoffe der Zukunft. Die leichtesten aller Feststoffe bestehen fast ausschließlich aus luftgefüllten Nanoporen und eignen sich daher optimal als Wärmedämmung, oder für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie und der Biomedizin. Ein Team der Technischen Universität Hamburg vom Institut für Thermische Verfahrenstechnik und der Nachwuchsinitiative „Kinderforscher an der TUHH“ des Instituts für Technische Biokatalyse will nun unter dem Titel „AeroAlle“ die breite Öffentlichkeit über Aerogele und deren Anwendung informieren. Dafür erhielt das Projekt den Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum und damit eine Förderung in Höhe von 50.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Aerogel-Forschung an der TU Hamburg
Professorin Irina Smirnova leitet das Institut für Thermische Verfahrenstechnik an der TU Hamburg. Aerogele sind ein Schwerpunkt ihrer Arbeit: „Dieses leichte Material begeistert mich auch nach über zwanzig Jahren Forschung, weil es sich für so vieles eignet“, sagt die Verfahrenstechnikerin. Als Dämmstoff lassen Aerogele beispielsweise im Gegensatz zu herkömmlichen Dämmmaterialien Luft und Feuchtigkeit passieren, ohne ihre isolierende Wirkung einzubüßen. Um die Herstellungskosten und damit die Prozesse schneller und das Material kostengünstiger zu machen, initiierte die TU-Professorin ein Aerogel-Cluster mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft im Rahmen eines Energieeffizienzprogramms. Das Ergebnis des vierjährigen Clusters ist unter anderem eine Pilotanlage im Großlabor der TU-Verfahrenstechnik. Damit kann die Kinetik der Trocknungsprozesse verschiedenster Aerogele für industrielle Anbieter und Universitäten getestet werden.
Mehr Informationen über das Projekt "AeroAlle" und den Ralf Dahrendorf Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)