Archiv: Institut für Messtechnik


Hinweis

Das Institut für Messtechnik wurde am 30.03.2015 aufgelöst und in das Institut für Elektrische Energietechnik überführt.

Diesel-Ölemission

Der Ölverbrauch eines Motors setzt sich aus verschiedenen anteiligen Verbräuchen zusammen, die unterschiedlichen Wirkungsmechanismen folgen. Aus Gründen des Umweltschutzes und der Betriebskosten strebt man grundsätzlich einen leckagefreien, in sich geschlossenen Schmierölkreislauf an. Während statische und dynamische Dichtungen an rotierenden Wellen und Flanschen vergleichsweise einfach beherrschbar sind, wird das Dichtsystem Kolben-Kolbenring-Zylinder durch eine Vielzahl von konstruktiven und prozessbestimmten Parametern beeinflusst, deren Wechselwirkungen zum Teil gegenläufig sind. Daher bedeutet die praktische Kolbenringauslegung stets einen Kompromiss zwischen der optimalen Dichtwirkung und einer Minimierung von Reibung und Verschleiß.

In Bezug auf den Ölverlust des Motors bildet das Kolbenringpaket ein offenes System, da es wegen der tribologisch notwendigen Benetzung der Zylinderwand mit Schmieröl während eines Arbeitsspieles zum anteiligen Abdampfen des Schmierölfilms im Brennraum kommt. Das verdampfte Schmieröl wird zusammen mit anderen Teilmengen des verbrauchten Schmieröls beim Ausschieben in das Abgassystem befördert und geht so dem Ölkreislauf des Motors verloren.

Im Rahmen des Projektes Diesel-Ölemission soll auf Basis von Erkenntnissen aus vorherigen Forschungsprojekten an Ottomotoren ein Verfahren und das notwendige Messsystem zur kurbelwinkel-aufgelösten Messung der Ölverdampfung im Brennraum von Dieselmotoren entwickelt werden.

Zur zeitlich hochaufgelösten Messung kleinster Konzentrationsänderungen der langkettigen Kohlenwasserstoffe im Brennraumgas wird in diesem Projekt erstmals ein hochempfindliches Massenspektrometer mit einer neuartigen Ionisierungsmethode und einem CFD-optimierten Direkt-Einlasssystem modifiziert. Für die Erprobung steht beim Projektpartner ein Einzylinder-Forschungsmotor sowie ein Dreizylinder-Turbomotor aus dem Kleinstwagen Smart zur Verfügung.

Projektträger: Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV) e.V.
Laufzeit: Jan. 2009 - Juni 2011

Kontakt: Andreas Behn | Matthias Feindt | Sven Krause