Mit der Einführung der naturwissenschaftlicher Fächer in den Fächerkanon der allgemeinbildenden Schulen in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts wurden auch verstärkt Bücher zur Chemie benötigt und trugen damit zu ihrer Verbreitung bei.
"Die Einführung des Unterrichtes in den Anfangsgründen der Naturwissenschaften ist jetzt in den Elementarschulen aller Länder zur Notwendigkeit geworden." schreibt der englische Chemiker H. E. Roscoe in seinem elementaren Chemiebuch. Dieses ist entstanden aus Vorlesungen mit dem Titel "Science lectures for the people" im Winter 1866/67. Über 4000 Menschen besuchten die 13 Vorlesungen, bei einem für damalige Verhältnisse sehr teuren Eintritt von 1 Penny pro Vorlesung. (15)
Roscoe war wesentlich beteiligt an der Weiterentwicklung und Verbreitung der Spektralanalyse. Dass die Entwicklung der Spektralanalyse durch Robert W. Bunsen und Gustav R. Kirchhoff im Jahre 1859 schnell auch in den Schulunterricht Eingang fand, zeigen viele populäre Chemiebüchern der Zeit, in denen Spektraltafeln abgebildet sind. Die Spektroskopie ist noch heute mit ihren Weiterentwicklungen eine wichtige Analysemethode. Dagegen hat das Lötrohr als wichtiges analytisches Instrument des 19. Jahrhunderts im 20. Jahrhundert seine Bedeutung verloren, feiert allerdings in einem modernen Schulbuch ein unerwartetes Comeback (S.41):