In der folgenden Mail wird beschrieben, wie durch die Abbestellung von Zeitschriften-Abos und gleichzeitige Nutzung eines Document-Delivery-Dienstes in einer US-Bibliothek Geld gespart wird.
------- Forwarded Message Follows ------- Date: Thu, 4 Jan 1996 15:58:38 +0100 From: Bartow CulpTo: Multiple recipients of list CHMINF-L Subject: Serial Cancellation article (fwd) Reply-to: CHEMICAL INFORMATION SOURCES DISCUSSION LIST >> >>---------- Forwarded message ---------- >> >>CHMIF-L netters might be interested in reading this article. >> >> >> >>Note that Elsevier's stock dropped after it was published! >> >> >> >>_______________ >> >> >> >>Hayes, John R. >> >> The Internet's first victim? (academic publisher Reed Elsevier; >> >> electronic publishing infringes on traditional publishing services) >> >> (Industry Trend or Event) >> >> Forbes v156, n14 (Dec 18, 1995):200 (2 pages). >> >> >> >>Abstract: >> >> London-based academic publishing house Reed Elsevier may be losing its >> >> profitable business to the powers of the Internet. Louisiana State >> >> University's library recently retracted a $446,000 subscription of 1,569 >> >> scholarly journals from Reed Elsevier, opting instead for an >> >> Internet-based service that enables the library to generate a requested article >> >> within two days. Instead of paying out $446,000, the library only needed to pay >> >> $25,000 in copyright and delivery fees. Students and professors can >> >> now use the Internet to review over 17,000 academic journals' table of >> >> contents and order any of the articles therein. The university utilizes the >> >> services of the UnCover Co, an article retrieval company that offers journals' >> >> table of contents on the Internet and faxes along any requested articles for >> >> roughly $13 each. Reed Elsevier is certain that the Internet will not >> >> completely overtake its businesses since professors still need their products. >> >> The flexibility and speed of electronic publishing could alter the >> >> landscape of traditional ink-on-paper publishing. >> >> >> >>excerpt from AFX News: >> >> >> >> Elsevier was most active in early trade with turnover of over half a >> >>million shares, edging up 0.10 to 21.50 after Reed Elsevier chairman Ian >> >>Irvine said current trading remained strong and in line with expectations and that >> >>prospects for its scientific publishing activities were very good. >> >> Irvine made the statement in response to a Forbes magazine article >> >>suggesting Reed Elsevier would be Internet's first victim: this and a >> >>downgrade by Merrill Lynch caused Elsevier to drop yesterday, brokers >> >>noted. > F. Bartow Culp M.G. Mellon Library of Chemistry Purdue University West Lafayette, Indiana 47907-1538 E-Mail: bculp@sage.cc.purdue.edu Phone: 317-494-2862 Fax: 317-494-0239
Im letzten Jahr wurde an der TUB-HH bei zehn sehr teuren Zeitschriften die Benutzung getestet. Dieser Versuch läuft zur Zeit noch einmal mit weiteren zwölf Zeitschriften. Nach der Auswertung werden wir für diese etwas über 20 teuren Zeitschriften (Gesamtvolumen ca. 120 000,- DM im Jahr) voraussichtlich einige abbestellen.
Die ausgewählten Zeitschriften wurden bei uns bei einer Umfrage im Jahre 1995 unter unseren Arbeitsbereichen/Instituten von jeweils nur einem Arbeitsbereich als wichtig angesehen. Bei einer Abbestellung wird dem jeweiligen Arbeitsbereich wahrscheinlich angeboten werden, dass die Bibliothek Wünsche nach bestimmten Aufsätzen aus diesen bestimmten Zeitschriften mittels externer kostenpflichtiger Dokumentenlieferdienste erfüllt. Die Kosten würde die Bibliothek übernehmen.
Beim Testen der Benutzungsfrequenz fragen wir auch ab, ob ein bestimmter Artikel gewünscht wird oder ob "gebrowst" werden soll. Beim Test im letzten Jahr wurden die aktuellen 5 Jahrgänge der zehn Zeitschriften innerhalb von zwei Monaten 37 mal angefordert. Bis auf eine Ausnahme waren immer spezielle Artikel gewünscht. 15 Anforderungen von den 37 kamen aus der regionalen oder überregionalen Fernleihe !
Egoistisch" und nicht "bibliothekarisch"(!?) gedacht, hätten wir aufs Jahr umgerechnet mit einer Abbestellung der zehn Zeitschriften Kosten von weniger als 5000,- DM (statt ca. 40.000 DM für die Abos) gehabt, wenn man für einen Artikel über einen externen Dokumentenlieferanten ca. 30 DM vorsieht, was für deutsche Dienste ja viel zu hoch ist.
Design (eng) = visuelle Gestaltung zwei- und dreidimensionaler Bilder/Gegenstände
Umfassendere Definition berücksichtigt Zusammenführen von Informationen aus unterschiedlichsten Bereichen (das visuelle ist nur ein Faktor !)
Auswirkungen des WWW auf das Design unserer Kultur und unserer Psyche ?
Gerade die Entwicklung der Wissenschaft oder genauer das, was wir heute unter Wissenschaft verstehen, kann auf die Entwicklung unserer bisherigen Überlieferungstechniken zurückgeführt werden. Insofern stellt sich die Frage, ob das, was wir zur Zeit erleben, nämlich der Übergang von der gedruckten Schriftkultur auf die der elektronischen Medien, nicht nur Auswirkungen auf unser kulturelles Leben und Erleben hat, sondern auch auf die Art und Weise, wie in Zukunft Wissenschaft und damit auch wissenschaftliche Kommunikation betrieben wird.
Es stellt sich die Frage nach dem Design der wissenschaftlichen Kommunikation der Zukunft ! Hier sollten Informationsspezialisten, also auch Fachreferenten und andere Bibliothekare mit nach Antworten suchen.
Zurecht hat Klaus Tochtermann in seinem Vortrag auf der 1. Inetbib-Tagung darauf hingewiesen, daß "Bibliotheken nicht auf die Erfahrungen der letzten 10 Jahre aus den Bereichen Hypertext/Hypermedia und Benutzungsschnittstellen verzichten" können, um z.B. gute Hypertext- und Multimedia-Informationen anzubieten.
Was ist beim Web-Design zu berücksichtigen ?
Hypertext ist mehr als Text: Nichtlineare, dynamische Dokumente sind möglich ! (siehe z.B. das Projekt "Dynamisches Dokument: Projekt DynPubLib - Dynamic Publishing by Special Libraries in the Internet" des Instituts Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen unter der URL http://iat-info.iatge.de/sik/proinfos/pr_dpl.html oder den Aufsatz in der ersten Ausgabe der elektronischen Zeitschrift "first monday" mit dem Titel "The social life of documents")
Hypertext und Multimedia haben Stärken und Schwächen:
Das Schreiben eines Hypertextes folgt ganz anderen Regeln als das Schreiben eines konventionellen Textes.
Z.B. Keine langen Texte in jeder Einheit (Maximal 1 x Scrollen des Bildschirmes (welchen ?) !)
Die Zukunft wird auch in der Vermittlung/Verbindung von Offline-Medien (Büchern, CD-ROMs) und Online-Medien liegen !
Für alle, die sich schon mal über die sich ausbreitende Nutzung von Frames im Web geaergert haben, sei die Columne des bei Sun arbeitenden Hypertext-Experten Jakob Nielsen empfohlen: http://www.sun.com/columns/alertbox/9612.html
Nachteile (nach Nielsen)
Sinnvoller Einsatz
("Mercury", Dublin Core, Meta-Tags in HTML, Webdoc)
Die Notwendigkeit des Informationsdesigns wird in einem Beitrag in dem Band "Kursbuch Internet" (Bollmann, 1996) behandelt, dessen in ihm enthaltene Liste von den wünschbaren Kompetenzen eines Designers im Netz, vielleicht bis auf die ästhetische Komponente, aus meiner Sicht auch für den Informationsspezialisten und Bibliothekar der Zukunft Gültigkeit hat:
WWW- und HTML-Bücber gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Bei manchen taucht der Begriff "Web Design" im Titel auf. Diese gehen vom Anspruch zur Zeit noch fast immer über das rein Handwerkliche hinaus, trotzdem hat jedes seine spezifischen Stärken.
"Internet-Arbeit" im Fachreferat
Vergleich der Organisations-Schemata 1991 und 1997
Ergebnisse der Umstrukturierung
FachreferentInnen kommt angesichts der wachsenden Informationsflut und der differenzierten Informationskanäle eine aktive Rolle als Anbieter bedarfsorientierter und bewerteter Information und damit eine Wegweiser-Funktion zu. die in der Rolle eines Fachinformationsberaters oder -beauftragten münden kann, wie sie im bayerischen EFI-Bericht als organisatorische Strukturempfehlung beschrieben ist. Die Aufgaben eines solchen Fachinformationsberaters sind in Kuhlens Buch aufgeführt (S. 245). Dazu siehe auch die URL: ftp://ftp.informatik.uni-freiburg.de/AKFachinformation/FIBerater .
Teilnahme als Informationsspezialist an Forschungsprojekten (auch außerhalb der Bibliothek)
Beispiel: Gefahrstoffe (TUB-HH)
In einer interessanten Mail schlägt Greg Paris vor, zukünftig interdisziplinäre Arbeitsgruppen aus EDV-Fachleuten, Bibliothekaren und Wissenschaftlern einzurichten, um die verschiedenen Gesichtspunkte der Organisation der wissenschaftlichen Kommunikation zusammenzuführen und weiterzuentwickeln. FachreferentInnen sind meiner Meinung nach hier unmittelbar angesprochen !
Date: Wed, 22 Jan 1997 19:49:18 +0100 From: Greg ParisTo: Multiple recipients of list CHMINF-L Subject: discussion topic, a modest proposal... Reply-to: CHEMICAL INFORMATION SOURCES DISCUSSION LIST To catalyze the use of CHMINF-L more for philosophical discussion about the management and use of chemical information (and less as a substance property clearing house), I offer up the following "modest proposal" for critique and comment by list subscribers. Although it was written a few years ago, it still seems valid and important. See the disclaimer for current status... Greg ........................("Specialization is for insects.")....... Greg Paris Internet: cgp@ussu.ciba.com Novartis Pharmaceuticals (...ex: Ciba-Geigy) Biophysical Chemistry, CAMM, Bldg. LSB-1322 Voice: 908 277 5421 Fax: 908 277 2405 556 Morris Ave, Summit, NJ 07901 USA ........................................................................... A Research Information Manifesto I propose the establishment of "research data librarians" to serve as custodians of the research information infra- and intra-structure. Contemporary practice is cloistered behind the walls of discipline boundaries. Members of computing groups (divisional or corporate) are concerned with the containers of information -- systems, database products, hardware -- and the interfaces to these systems, but are seldom intimately familiar with their content or responsible for its correctness, integrity and utility. Members of library and archive groups are concerned with the physical records of the research process -- lab notebooks, etc. -- and the supporting physical and electronic resources to place that research information in context (indexes, books, journals, external databases, competitive intelligence), but currently are not responsible for the content of the records, its correctness, integrity and utility. Members of the research staff (chemistry and biology) are concerned with the research and discovery process -- the generation, recording, and interpretation of information, and with its correctness, integrity and utility -- but have little or no responsibility for the maintenance of this information in electronic forms or access to the tools permitting quality control, seldom understand the information organization and structure on a research-wide scope, are often intimidated by the containers surrounding the information, and seldom either index their own data or program their own systems. The specific expertise of the individuals embedded in these groups also tends to preserve these barriers. Computer programmers tend not to be scientists or indexers; librarians tend not to be scientists or system designers; researchers tend not to be programmers or information architects. There are three different "languages" and three different viewpoints involved, and a mutual difficulty in communication. Yet all these viewpoints can provide valuable contributions to the research process and the research information flow. Perhaps unsurprisingly, these three separate viewpoints result in some infrastructural blind spots. Some tasks associated with research data and the research infrastructure are neither being performed nor being recognized as important: these are tasks associated with the interface between these three viewpoints..., tasks explicitly concerned with the containers of research information and their contents and their quality assurance and their indexing, structure, access and use. The disciplinary barriers described above prevent these tasks from being performed consistently by any single, logically structured part of the organization, and often prevent the discovery that these tasks are not being performed at all. I propose the establishment of a small interdisciplinary group known as "research data librarians" or "information architects", headed by an individual with expertise in all three of the areas of research science, computer science, and information science. The charter of this group will be to understand the research information flow, design an information architecture for research ( a "true" information architecture, not simply a collection of computer software standards!), and implement this design. More importantly, this group will be responsible for the "contents of the container," ensuring efficient, timely and structured access to these data, providing links between related data, acquiring and placing on-line additional new research data as it becomes available, and providing training in the structure of the information and its use. If this integrative task is not performed, the continued existence and utility of our research information is at risk. Databases are being forgotten or ignored daily; research information of value throughout the organization is being cloistered within project teams, or more problematic, within an individual's notebook. A coherent vision, with a scope appropriate to the entire research process, is required in order that our research survive. Greg Paris (CAMM/BPC, 22-Sep-94) ..................................................................... This message reflects the opinion of the author, and not necessarily that of the employer (Novartis Pharmaceuticals, ...ex Ciba-Geigy), etc. etc. (By the way, this is a particularly ironic use of a disclaimer, since the fact that these ideas are still essentially unimplemented "lo these many years later" clearly indicates the status of acceptance of the ideas...)
Die Stellenausschreibung des aufzubauenden Verbundes in Berlin-Brandenburg vom Januar diesen Jahres in Inetbib und Zeit fand ich sehr interessant ! Es ist der neuartige und, wie ich finde, wichtige Versuch ein Verbundsystem anscheinend ganz anders (Es soll keine zentrale Datenbasis geben, sondern verteilte Datenhaltung mit Durchgriff auf die einzelnen Online-Kataloge mit Z39.50.) als bisher aufzubauen, auch mit neuen Beteiligten ! Ein interessantes Experiment ! Die Anforderungen an die Stellenbewerber werden auch zukünftige Fachreferenten erfüllen müssen:
Fuer den Bereich Scientific Computing - Abteilung Wissenschaftliche Informationssysteme - suchen wir im Rahmen des durch die Senatsverwaltung fuer Wissenschaft, Forschung und Kultur finanzierten Projektes "Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg" kurzfristig (vorgesehener Projektbeginn April 1997) fuer die Dauer von zunaechst drei Jahren (mit Verlaengerungsmoeglichkeit) a) zwei Bibliothekare/Bibliothekarinnen des hoeheren Dienstes als Informationsmanager/innen im Bereich wissenschaftlicher Bibliotheken - Vgr. IIa/Ib BAT - b) zwei wissenschaftliche Angestellte (Informatiker/innen) als Spezialist/inn/en fuer Informationssysteme und verteilte Datenbanken im Internet - Vgr. IIa/Ib BAT - zur Mitarbeit bei der Realisierung insbesondere des zentralen (technischen) Teils des Verbundes als verteiltem Dienst im World Wide Web (Internet). Es handelt sich um ein kooperatives Projekt der Bibliotheken fuer die Universitaeten des Landes Berlin mit einer Verbundzentrale im ZIB, die unter der Leitung von Prof. Dr. M. Groetschel, dem Vizepraesidenten des ZIB, steht. Das Konzept sieht vor, die Teilnahme am diesem Verbund fuer die wissenschaftlichen Universitaeten des Landes Brandenburg zu oeffnen und auch weitere Bibliotheken im Land Berlin einzubeziehen. Anforderungen - zu a) Befaehigung fuer den hoeheren wissenschaftlichen Bibliotheksdienst - zu b) Abgeschlossenes Hochschulstudium der Informatik oder der Mathematik - Fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet moderner verteilter Internet-Informationssysteme, insbesondere des World Wide Web bzw.fuer die Position des Informatikers, gruendliche praktische Erfahrungen mit Client-Server-Anwendungen und Dialogsystemen - Befaehigung zur kooperativen und kommunikativen Zusammenarbeit in wissenschaftlicher Umgebung verschiedener Fachrichtungen - Interesse am elektronischen Publizieren im Bibliotheksbereich und am Berichts- und Kommunikationswesen in elektronisch gefuehrter Form Die Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstuetzung wird bei den Stelleninhabern vorausgesetzt.