01/2025 spektrum DAS MAGAZIN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT HAMBURG TECHNOLOGIE Ethik und KI zusammen denken NACHHALTIGKEIT Mit Recycling-Beton neu bauen ECIU UNIVERSITY Europaweit gemeinsam lernen

Ethik und Technologie Im Interview für die Titelgeschichte erklärt Prof. Max Kiener, warum Ethik und KI-Entwicklung zusammen ge- dacht werden müssen. Beim anschlie- ßenden Shooting draußen musste der Protagonist etwas frösteln. Dafür sind alle Bilder ohne jegliche KI-Beteiligung entstanden (Seiten 20–25). Liebe Leserinnen und Leser, IMPRESSUM spektrum – Magazin der Technischen Universität Hamburg Herausgeber Präsident der Technischen Universität Hamburg Chefredaktion Elke Schulze Redaktion Frank Grotelüschen, Ulrich Hoffmann, Vera Lindenlaub, Maren Plentz, Felix Richter, Meena Stavesand Artdirektion und Layout Herr Fritz Kommunikationsdesign Kontakt Redaktion spektrum Am Schwarzenberg-Campus 1 21073 Hamburg spektrum@tuhh.de www.tuhh.de Druck Druckerei Wulf 22143 Hamburg Anzeigen MME Marquardt 78052 Villingen-Schwenningen Tel. 07721 3171 info@mme-marquardt.de Auflage 5.000 wir leben in disruptiven Zeiten: Verschärfte geopolitische Spannungen und die Klimakrise machen die Zukunftsfrage offener und komplexer denn je. Es ist daher umso wichtiger, dass wir als Technische Universität Hamburg entschlossen an unserem klaren Kurs festhalten – und mit erstklassigen Ingenieurinnen und Ingenieuren technologische Innovationen für eine resiliente und lebenswerte Zukunft entwickeln. Es erfüllt mich täglich mit Zuversicht, wie sehr sich jeder Einzelne in Forschung und Lehre für dieses Ziel einbringt, gemeinsam auch mit unseren starken internationalen Partnern. Denn globale Herausforderungen wie der Klimawandel erfordern globales Handeln. Hier ist uns ein außerordentlicher Erfolg gelungen: 2024 konnten wir unter unserem Motto „Engineering to Face Climate Change“ den ersten United Nations University (UNU) Hub auf europäi- schem Boden einweihen. Durch diese einmalige Partnerschaft wird die TU Hamburg ihre Fokussierung auf ingenieurtechnische Lösungen gegen den Klimawandel vorantreiben und effektiv zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen. Auf wie vielen Ebenen das Thema uns bereits jetzt bewegt, lesen Sie in der vorliegenden Ausgabe des „Spektrum“ – ob im nachhaltigen Bauen, der Lebensmittelproduktion oder auch in der Entwicklung europaweit verbindender, moderner Bildungsprojekte wie der ECIU University. Dabei spielen überall KI-Systeme eine bis vor kurzem noch unvorstellbare Rolle. Das große Titelinter- view zum Thema „Ethik und KI“ zeigt, wie wichtig es dabei ist, technologische Entwicklungen verantwortungsbewusst voranzutreiben. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihr Prof. Dr.-Ing. Andreas Timm-Giel Präsident der Technischen Universität Hamburg 0 3 l e z l u h c S e k E / g r u b m a H U T , e l r e b ä H a v E : s o t o F

1 8 1 4 2 8 Fotos: Lufthansa Cargo, Eva Haeberle, Pixabay, privat, TU Hamburg/CREM/Dominik Langer, TU Hamburg/Dual 3 2 2 0 3 8 4 2 0 5

Eine starke Stimme für den Norden ⸻ Der Verbund Norddeutscher Universitäten (VNU) blickt auf 30 erfolgreiche Jahre der Kooperation in Studium und Lehre zurück. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen wird der Verbund strategisch weiterentwickelt und als „Hanse University Alliance“ (HUA) neu positioniert. Die zehn Mitgliedsuniversitäten sind nicht nur geografisch durch ihre Nähe zur Ost- oder Nordsee verbunden, sondern auch durch gemeinsame Forschungsthemen und Studienangebote in Bereichen wie Meer, Klima, Nachhaltigkeit, Energie und Gesundheit. Die Idee der Hanse fungiert als verbindendes Element – ein Sinnbild für Kooperation, Entwicklung und den Austausch von Wissen, um künftigen Herausforderungen in der Qualität des Studierendenangebots gerecht zu werden, gemeinsame Themen voranzutreiben und die Bedeutung von Wissenschaft für gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Entwicklungen sichtbarer zu machen. https://hanseuniversityalliance.de Jetzt bewerben: hamburger-energienetze.de/karriere Volle Energie: für deine und Hamburgs Zukunft. Mach was aus deiner Energie – und lass uns gemeinsam Hamburg möglich machen. Mit einem Berufseinstieg oder Werkstudium bei uns gestaltest du aktiv die Stadt von morgen.

Freuten sich über den Kick-off (v. l. n. r.): Verkehrssenator Anjes Tjarks, TU-Präsident Andreas Timm-Giel, MdB Dorothee Martin, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, MdB Metin Hakverdi und HCU-Präsident Jörg Müller-Lietzkow Mobilität nimmt Fahrt auf ⸻ Das Hanseatic Wireless Innovation Competence Center (HAWICC) an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) ist einer von bundesweit vier Standorten des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft (DZM). HAWICC beschäftigt sich in zwei inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten „Smarte Bausysteme durch Re- kombination von Materialien und Wireless Technologien“ und „Next Generation City Networking“ mit Schlüsselthemen der Verkehrsinfrastruktur und setzt auf innovative Technologien, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Der Fokus liegt auf dem Einsatz von Wireless Technologien und künstlicher Intelligenz. Auch technikethische Fragestellungen werden integriert. Die TU Hamburg ist Teil dieses hochschulübergreifenden Projekts und mit mehreren Instituten vertreten. Lesen Sie dazu die Seiten 32–35. Energiewende mitgestalten Unser Team aus ca. 70 Mitarbeitern plant und realisiert gemeinsam komplexe Projekte für die Energiewende. Wir suchen: Werkstudent (m/w/d) Schwerpunkt Energietechnik Schwerpunkt Elektrotechnik TERMINE 11.06.2025, 8–16 UHR HAMBURGER BAUTAG TUHH Gebäude A und B - - - - - 18.06.2025, 13–22 UHR TUHH SOMMERFEST MUSIK, ESSEN, ERLEBEN Schwarzenberg-Campus @ bewerbung@hgc-hamburg.de 040 / 23533-0 • bis zu 20h/Woche • Bachelor- oder Masterthesis möglich • Führerschein erwünscht Weitere Infos zu uns und zu offenen Stellen findest Du hier 1 1

M I S S I O N Warum sind wir so nachrichtenmüde? Die Nachrichtenmüdigkeit in Deutschland hat in den letzten Jah- ren deutlich zugenommen. 41 Pro- zent der Befragten des Reuters Institute Digital News Report 2024 geben an, dass sie von der Menge der heutzutage verfügbaren Nach- richten erschöpft seien – besonders stark ausgeprägt ist dieses Gefühl in der jüngsten Altersgruppe. Im Jahr 2019 lag der Anteil noch bei 26 Prozent, was einem Anstieg von 15 Prozentpunkten entspricht. „Die Studie zeigt auch, dass 14 Pro- zent der deutschen Bevölkerung, die sich online informiert, Nachrichten häufig aktiv vermeidet, 69 Prozent tun dies zumindest gelegentlich. Dahinter stehen verschiedene Ursachen: Die ständige Konfrontation mit Krisen und Konflikten belastet viele, von der Co- rona-Pandemie über den Krieg in der Ukraine bis zur Eskalation im Nahen Osten. Und die anhaltende Ausrich- tung des Journalismus auf negative Schlagzeilen im 24/7-News-Cycle treibt Menschen dazu, sich zum Schutz ihrer mentalen Gesundheit von Nachrichten abzuwenden. Auch hat sich die Nachrichten- nutzung durch die Verbreitung von Social-Media-Plattformen grund- legend verändert. Wo früher Routi- nen vorherrschten – die Zeitung am Frühstückstisch, die Tagesschau um 20 Uhr –, bestimmen heute Empfeh- lungsalgorithmen, wie sich Menschen informieren und welche Informatio- nen sie erreichen. Viele Nutzende sto- ßen nur noch zufällig auf journalisti- sche Nachrichten, da die schiere Masse an digitalen Inhalten das Ausweichen auf unterhaltende Formate erleichtert. Für den Journalismus ist das eine Herausforderung: Wenn immer mehr Menschen nachrichtenmüde werden und sich bewusst oder unbewusst von journalistischen Inhalten abwenden, kann der Journalismus seine demokra- tiepolitische Funktion nur noch einge- schränkt erfüllen. Es gilt deshalb, neue Wege zum Publikum zu finden.“ P R O F . C H R I S T O P H E R B U S C H O W , Professor für digitalen Journalismus an der TUHH, und Anke Gehrmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin, erarbeiten in einem HOOU@TUHH- Projekt in 2025 ein digitales Lernan- gebot, das sich an zwei Zielgruppen richtet: einerseits Journalistinnen und Journalisten, die neue Wege ge- gen Nachrichtenmüdigkeit erproben wollen, andererseits Nutzerinnen und Nutzer, die ihren Medienkonsum bewusster gestalten möchten. 1 3

M I S S I O N B Beton ist ein vielseitiges und langlebiges Baumaterial, in Deutschland werden pro Jahr einige 100 Millionen Tonnen verbaut. Er besteht aus Zement, Wasser und den sogenann- ten Zuschlagstoffen wie Sand, Kies und Schotter. Die aller- dings werden weltweit immer knapper und auch teurer, weshalb die Branche nach Ersatz sucht. Eine Möglichkeit ist die Wiederverwertung von Bauschutt und Abbruchabfällen. In einem EU-Projekt hat die TU Hamburg gemeinsam mit Partnern aus der Bauwirtschaft einen vielversprechenden Recyclingbeton entwickelt – die „Hamburger Mische“. Nach erfolgreichen Tests wurde sie nun erstmals in der Praxis eingesetzt: In Hamburg-Eilbek sind Teile eines Grundschul- Neubaus unter Verwendung der innovativen Betonrezeptur errichtet worden. „Wenn Bau- und Abbruchabfälle wiederverwertet wer- den, geschieht das bislang meist nur als Füllmaterial für den 1 5

M I S S I O N verbundenen CO2-Emissionen die Öko-Bilanz verschlech- tern. Das haben Umweltverträglichkeitsprüfungen an der TU ergeben. Für Hamburg sind die Aussichten günstig: 2025 wird das Unternehmen Otto Dörner – einer der Projekt- partner bei CIRCuIT – eine neuartige, höchst leistungsfähige Recyclinganlage in Betrieb nehmen. Sie kann Bau- und Abbruchabfälle deutlich gründlicher in ihre Bestandteile trennen, als es bislang möglich ist. Bislang nur ein Prozent Recycling-Beton Allerdings ist das Recyclingmaterial teurer als konven- tioneller Beton – der Preisaufschlag dürfte bei etwa zehn Prozent liegen. „Bisher haben wir uns an der TU auf die Umweltverträglichkeitsprüfung konzentriert und sehen da- bei positive Auswirkungen“, berichtet Mahsa Doostdar. „Um nun auch die Lebenszykluskosten abzuschätzen, haben wir einen Kollegen mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund eingestellt, der uns bei diesen Berechnungen helfen kann.“ In Deutschland besteht lediglich rund ein Prozent des im Hochbau verarbeiteten Betons aus der Recyclingvariante. Um den Anteil zu steigern, müssten die Mehrkosten signi- fikant gesenkt werden. Ferner gibt es technisches Verbesserungspotenzial: Für die Herstellung von Recyclingbeton braucht es, um dieselbe Materialqualität und -stärke zu erhalten, deutlich mehr Wasser als bei der Produktion von herkömmlichem Beton. Forschungsprojekte sollen dieses Manko beheben. So experimentieren Fachleute damit, die recycelten Zuschlag- stoffe vor dem Vermischen mit dem Zement in Wasser einzu- tauchen – dann könnte es sein, dass für den anschließenden Mischvorgang weniger Wasser benötigt wird. Für Beton nötigen Zement ersetzen Eine weitere Forschungsfrage betrifft den Algenbewuchs. „Etwa ein Jahr nach der Fertigstellung der Musterbude bemerkten wir, dass einige ihrer Wände grün wurden, weil Algen auf ihnen wuchsen“, erzählt Doostdar. Um die Ursache aufzuspüren, nahm das TU-Team Proben und ana- lysierte sie im Labor. In Verdacht steht die Porosität der recycelten Gesteinskörnchen. Enthalten sie mehr Poren als konventionelle Zuschlagstoffe, könnte Wasser in die winzigen Hohlräume eindringen und einen Nährboden für das Algenwachstum schaffen. Bei einem Schulbau in der Richardstraße in Hamburg kam der Recyclingbeton bereits zum Einsatz Doch die Arbeitsgruppe befasst sich nicht nur mit nachhal- tigen Alternativen für Betonzuschlagstoffe. Noch wichtiger wäre es, den für den Beton nötigen Zement zu ersetzen. Die Zementherstellung setzt enorme Mengen an Treibhausga- sen frei – rund acht Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen gehen auf ihr Konto. Die TU-Fachleute verfolgen schon eine Idee: „Vielleicht lässt sich Asche als Zementersatz verwen- den“, hofft Mahsa Doostdar. „Das ist etwas, was wir uns in Zukunft näher ansehen wollen.“ Frank Grotelüschen Das EU-Projekt CIRCuIT (Circular Construction in Regenerative Cities) startete 2019 und lief vier Jahre lang. Das Ziel war, innovative Lösungen für die Kreislaufwirt- schaft im Bausektor zu finden. An dem Projekt nahmen die Städte Hamburg, Kopenhagen, Helsinki und London teil. Das Team der Hansestadt konzentrierte sich auf die Herstellung von hochwertigem Recyclingbeton. Beteiligt waren die TU Hamburg, die Stadt Hamburg, das Beratungsbüro e-hoch-3 sowie die Firmen Otto Dörner GmbH & Co. KG, Otto Wulff Bauunternehmung GmbH und Eggers Tiefbau GmbH. www.circuit-project.eu 1 7

M I S S I O N Gewichtsverteilung sowie darauf zu achten, keine Beschädigungen zu ver- ursachen und fristgerecht alle Fracht- stücke bearbeitet zu haben. Die Zeit ist ein entscheidender Faktor, weswegen Optimierungspotenziale vom einzel- nen Menschen nicht ausgeschöpft wer- den können. Trainingsdaten für die KI erzeugen „Um die genannten Nachteile zu ver- meiden und mit vorhandenen In- formationen bessere Berechnungen anzustellen, haben wir einen KI-Algo- rithmus entwickelt“, so der Ingenieur und Logistiker Geiger. Der Algorithmus schafft es, Muster zu erkennen, und re- agiert darauf. Die KI überlässt nichts dem Zufall: Selbst kleinere Faktoren wie Größe und Gewicht von Packfolien oder Transportnetzen werden von ihr berücksichtigt und am Ende sind die Positionen aller ULDs bekannt. Der Datenverarbeitung kommt dabei eine besondere Rolle zu: Zum einen soll Maschinelles Lernen dazu genutzt werden, eine dichtere Pa- ckungsstruktur unter gegebenen Rand- bedingungen des genutzten Flugzeuges und die gesamte Fracht zu identifizie- ren. Zum anderen ist dem IFPT ein prominentes Problem in der KI-For- schung begegnet: die Datenverfügbar- keit. Hierfür sollen reale Umgebungen simuliert werden, um Trainingsdaten für modernste KI-Anwendungen zu erzeugen und so Möglichkeiten zu schaffen, die ansonsten nur schwer zu erstellenden Daten zu generieren. Diese sollen dazu genutzt werden, in Bereichen, wo analytische Verfahren in der Verarbeitung von Sensorwerten an ihre Grenzen stoßen, durch stochas- tische Methoden die Auswertung zu- sätzlich zu verbessern. Bislang testen Felix Geiger und sein Team den Algorithmus nur virtu- ell am Rechner. Es gibt jedoch schon die Idee für eine Verpackungsstation. Ein Zufallsgenerator wird die Packstü- cke zur Verfügung stellen und es wird sich zeigen, ob alle ihren optimalen Platz auf der ULD finden. Eine noch weitergehende Idee existiert bereits: „In einem Nachfolgeprojekt möchten F E L I X G E I G E R betreut das Projekt eCargo am Insti- tut für Flugzeug-Produktionstechnik (IFPT). Die Forschung läuft bis März 2027 und wird vom Bundesministe- rium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. www.tuhh.de/ifpt/institut/ueberblick wir unsere Software so einsetzen, dass ein ganzes Flugzeug von ihr optimal bepackt wird“, hofft IFPT-Wissen- schaftler Geiger. Elke Schulze We rd e P i o n i e r. We ge fi n d e r. We i te rd e n ke r . (w /m /d ) i e . l u n s e r e r Z E T C O N F a m i G e m e i n s a m g e s t a l t e n w i r L e b e n s - l W e r d e T e i i c h e w i e p r i v a t e . j e d e n v o n Ö f f e n t l r ä u m e . D e u t s c h l a n d w e i t . d a s e i g e n e u n s d e n w i c h t i g s t e n : i c h e Z u h a u s e . b e r u fl U n d f ü r ZETCON Ingenieure GmbH | Amsinckstraße 28 | 20097 Hamburg | zetcon.de

M E N S C H E N Warum ist es notwendig, dass mehr Menschen verstehen, wie KI funktioniert und wie sie unser Leben beeinflusst? Dies erklärt Max Kiener, Ethik-Professor und Leiter des „Institute for Ethics in Technology“ an der TU Hamburg, hier im Interview. W Welche Frage beschäftigt Sie aktuell am meisten, wenn es um KI und Ethik geht? Ich sehe, wie leistungsfähig neue KI-Systeme sind. Es sind unheimlich komplexe Systeme, die mit uns sprechen, sie ersetzen teilweise sogar unsere menschlichen Ärztinnen und Ärzte. Und die Entwicklung zeigt nur nach oben. Ich frage mich also: Wie können wir es schaffen, dass diese so leistungsfähigen KI-Systeme ethischen Standards genügen, dass Macht und Werte Hand in Hand gehen können, dass wir eine technologische Innovation haben, die nachhaltig im doppelten Wortsinn ist? Damit meine ich, dass sie nach- haltig ist, weil es möglich ist, aber auch, weil sie es wert ist, sie in die Zukunft zu tragen. Ethische Fragestellungen sollten also bei der KI-Entwicklung direkt mitgedacht werden? Keine Technologie ist vollkommen neutral. Es gibt immer Hintergrund- oder Wertannahmen, die die Technologie be- einflussen. Künstliche Intelligenz ist hier keine Ausnahme. Im Gegenteil, KI scheint in besonderem Maße durch ethische Weichenstellungen formbar. Wir müssen uns daher der Frage annehmen, wie wir Ethik effektiv in die KI integrieren. 2 1

M E N S C H E N fassenden gesellschaftlichen Diskurs fragen, wie wir neben den Ressourcen akademischer Ethik auch die Erfahrung der Menschen mit dieser Technologie als Feedback effektiv nutzen können, um – wie wir das an der TU sehen – auch Technik für den Menschen zu schaffen. Wie finden Sie die Entwicklung von KI generell? Insgesamt sehe ich die Entwicklung von KI positiv, es ist eine Art Demokratisierung der Technologie, weil viele Menschen einen Zugang dazu bekommen. Aber es geht auch eine sehr große Macht von Unternehmen aus. Diese Technologien werden oftmals nicht nur, oder nicht einmal primär, an Universitäten oder öffentlichen Forschungseinrichtungen entwickelt, sondern von einer Handvoll sehr mächtiger Technologieunternehmen. Von den zehn größten Unter- nehmen der Welt spielen sieben bei der KI-Entwicklung mit. Einige sprechen daher bereits von „privaten Super- mächten“, die dann beispielsweise im Bereich Social Media bestimmen könnten, was eigentlich als Meinungsfreiheit bei uns zählt, was man sagen darf. Doch das sind Aufgaben, die klassischerweise dem Staat zukommen. Wie könnte das gelingen? Ein wichtiger Schritt sind sicherlich Regulierungen. In die- sem Jahr gab es beispielsweise die Verabschiedung des AI Act der EU. Was ich ebenfalls sehr begrüße, ist die Be- mühung, die Erklärbarkeit von KI-Systemen zu stärken und auch den Menschen Rechte zu geben, wenn KI-Systeme in wichtige Entscheidungen involviert sind, also etwa in Fra- gen, ob ich den Job, den Kredit oder das Krankenhausbett bekomme. Sie meinen eine höhere Transparenz der KI-Entschei- dungen, also dass mehr Menschen einen Einblick bekommen, was da hinter den verschlossenen Türen der Technologieunternehmen passiert? So könnte man das sagen. Allerdings könnte der Begriff Transparenz in diesem Zusammenhang oftmals nur darauf hinweisen, dass es eine Auskunft darüber gibt, dass KI ver- wendet wird. „Erklärbarkeit“ geht einen Schritt weiter und versucht zu erläutern, wie die konkreten Entscheidungen getroffen werden. 2 3

M E N S C H E N der Sammlung von Daten zustimmen, oder auch unsere Interaktion mit ChatGPT. Wir beginnen mit Bekanntem und führen die Lernenden sozusagen in den „Maschinenraum“ der KI, also in die Entwicklung, und zeigen, wie es eigentlich zu den uns bekannten Situationen gekommen ist, ob diese so sein müssen und wie wir über mögliche Alternativen ethisch nachdenken können. Sie beschäftigen sich an der TU Hamburg mit dem Zusammenspiel von Technologie und Ethik. Was wäre Ihre Idealvorstellung für dieses Feld? Meine große Hoffnung ist, Ethik zum Innovationsmotor zu machen. Ich wünsche mir, dass Ethik es schafft, Technologie nachhaltig voranzutreiben, und dabei unsere Werte reflek- tiert. Ich bin ebenso gespannt auf die zukünftige Wechsel- wirkung zwischen Ethik und Technologie, besonders inwie- fern Erkenntnisse eines Bereichs den Fortschritt im jeweils anderen beeinflussen können. Meena Stavesand P R O F . M A X I M I L I A N K I E N E R ist Juniorprofessor für Philosophie und Ethik in der Technik an der TU Hamburg. Er hat sich auf Moral- und Rechtsphilo- sophie spezialisiert, mit einem besonderen Fokus auf Ein- willigung, Verantwortung und KI. In einem aktuellen Projekt untersucht Kiener die Zukunft der Smart City. Sie wird nicht nur von technologischen Innovationen, sondern auch von ethischen Entscheidungen geprägt, wie nachhaltige Stadt- planung, gerechte Ressourcenverteilung in Rettungssyste- men und Datenschutz in modernen Kommunikationstech- nologien. Lesen Sie dazu auch die Seiten 32–35. www.tuhh.de/ethics/welcome WIR SUCHEN NEUE TALENTE UND ERFAHRENE KÖPFE: Bauingenieure, Kalkulatoren, Praktikanten, Werkstudenten (m/w/d) Wir – die EGGERS-Gruppe – sind ein Familienunternehmen mit über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen Erd- und Tiefbau, Umwelttechnik, Kampfmittelbergung, Entsorgung und Abbruch. Für unsere Standorte Tangstedt bei Hamburg, Hamburg, Wittenberge, Herzfelde bei Berlin und Ibbenbüren sind wir laufend auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen. Komm in unser Team. Jetzt bewerben! EGGERS-Gruppe Harksheider Straße 110 22889 Tangstedt bewerbung@eggers-gruppe.de 04109 2799-84 Weitere Infos zu unseren offenen Stellen und zur Karriere bei EGGERS auf unserer Homepage www.eggers-gruppe.de/karriere

V I S I O N Wie lernen Maschinen? Unüberwachtes maschinelles Lernen Der Begriff des maschinellen Lernens benennt die erlernbare Fähigkeit von Computern, mitilfe von Algorithmen große Datenmengen zu klassifizieren oder zu clustern, versteckte Informa- tionen daraus zu extrahieren sowie Prozesse zu optimieren oder kom- plexe Aufgaben zu lösen – oft besser und schneller, als es dem Menschen möglich wäre. In kürzester Zeit und mit hoher Präzision. Das Spektrum der An- wendungsbereiche ist bereits enorm, Tendenz steigend. Das maschinelle Lernen wird dabei in drei grundsätzliche Modelle unterteilt: in das überwachte, das un- überwachte und das bestärkende Ler- nen. Überwachtes maschinelles Lernen Ein System aus dieser ersten Schule wird, einfach gesagt, Äpfel nicht mit Birnen verwechseln. Es ist mit einer Vielzahl gekennzeichneter Daten und einer vorab definierten Lösung ge- speist. Anhand seines Algorithmus ist es trainiert, Muster und damit auch Anomalien zu identifizieren und Daten dementsprechend zu organisieren. Der Algorithmus misst seine Genauigkeit und passt sich so lange an, bis Fehler ausreichend minimiert werden. „You’ve got mail“ – beim Blick ins E-Mail-Post- fach heißt das beispielsweise: Das Sys- tem hat vorab das Filtern der eingehen- den Nachrichten übernommen. Nach dem Motto „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“ wird Spam als solcher identifiziert und in den ent- sprechenden Ordner verbannt. Bei diesem Lernprinzip tritt der Mensch – in seiner Rolle als „Lehrer“ – noch einen Schritt zurück. Er labelt we- der Daten, noch gibt er ein erwünschtes Ergebnis vor. Seine Maschine füttert er lediglich mit einer Menge an unstruktu- rierten Rohdaten und lässt sie allein mit einem Algorithmus, der sich – selbst- ständig und ohne Aufsicht – durch den Wust an komplexen Informationen arbeitet. Sein Lernziel: im vermeintlich strukturlosen Rauschen dennoch Ver- bindungen und Zusammenhänge zu finden. „Kunden, die dieses Produkt ge- kauft haben, interessieren sich auch für …“ – das ist eine der gängigen Emp- fehlungen im Onlinehandel, die zum Beispiel aus der Zuordnung von soge- nannten Wenn-Dann-Verknüpfungen erfolgt. Das System hat Übereinstim- mungen im Kaufverhalten verschiede- ner Konsument*innen gefunden und eine dementsprechende Wahrschein- lichkeit für die nächsten Kaufentschei- dungen errechnet. Für Unternehmen im Bereich des Empfehlungs- und Cross-Selling-Marketings ist das un- überwachte maschinelle Lernen Gold wert. Bestärkendes maschinelles Lernen Die Assoziation mit Kindern, deren Lernerfolge belohnt werden wollen, liegt bei dieser Begrifflichkeit nahe. Und tatsächlich ist dieses Modell dem menschlichen Lernen am ähnlichsten und nutzt künstliche neuronale Netz- werke. Auch der Software-Agent, wie man das System in diesem Fall nennt, tut gewissermaßen alles dafür, belohnt zu werden. Eigenständig entwickelt er Strategien und versucht, Belohnungen zu bekommen und diese sogleich zu maximieren. Nach dem Prinzip Trial and Error und in indirekter Interaktion mit seiner Umgebung generiert der Agent in der Schule des bestärkenden Lernens so selbst seine Daten beziehungsweise sein Wissen. Positive Erfahrungen er- zeugen einen entsprechenden Feed- backwert und zeigen dem lernenden Agenten wie dem belohnten Kind: Das war richtig! Der Agent muss eine ge- wisse Kreativität entwickeln und nicht nur einzelne Schritte, sondern eine Kombination aus Handlungen richtig machen und diese sogleich weiterent- wickeln. Großer Vorteil dieses Modells: Ohne Ausgangsdaten oder mensch- liches Vorwissen können so Lösungen für komplexeste Probleme gefunden werden. Nicht selten welche, zu denen der Mensch nicht in der Lage wäre. Für Furore sorgte 2017 Alpha- Go, ein Computerprogramm, das den Weltmeister im komplexen Strategie- brettspiel Go schlug und das zuvor nur durch intensives Spielen gegen sich selbst trainiert hatte. Ein Meilen- stein des bestärkenden Lernens. Vom Brettspiel ist der Schritt in die reale Welt ein Katzensprung – erst recht für wissbegierige Agenten. Sie bereichern seit Jahren etwa die Logistikbranche, nutzen Straßen, Terminals oder Lager- hallen als dynamisches Trainingster- rain und bahnen sich als Roboter oder selbstfahrende Autos ihren Weg – auf zur nächsten Belohnung. Maren Plentz 2 7

C A M P U S Mit der bis zu 300 Grad heißen Spitze des Lötkolbens erhitzt die 14-jährige Bernice ein Stück Draht, das aus Zinn besteht. Das weiche Schwermetall verflüssigt sich unter der Hitze des Kolbens. Der Stab ähnelt optisch einem überdimensionalen Kugelschreiber. Sobald die Temperatur abkühlt, erstarrt der Zinn und kehrt in seine feste Form zurück. Diesen Zeit- raum nutzt Bernice: Mit ruhiger Hand verbindet sie kleine Drähte, Schalter, Sensoren und weitere Bestandteile auf einer rechteckigen Kupferplatte miteinander – Platine genannt. Die stromleitende Platine ähnelt in Form und Größe einem klassischen Klingelschild. Schülerinnen bauen ihren eigenen Wecker Bernice verbindet zusammen mit ihrer Klassenkameradin Sarah die kleinen Drähte, Schalter, Schrauben und Sensoren. Ihre Tutorin Lena studiert selbst an der TU Hamburg im zweiten Semester Data Science und leitet den Kurs an. Dabei begleitet sie die Schülerinnen bei den Arbeitsschritten und überprüft akribisch die Lötstellen. Wenn die Schülerinnen unsauber gearbeitet, zu viel Zinn verwendet oder Teile falsch verbunden haben, fließt der Strom am Ende nicht wie vor- gesehen. Nach etwa drei Stunden ist der handliche Kasten fertig zusammengesetzt. Es hat geklappt: Die Schülerin- nen haben einen funktionsfähigen kleinen Wecker gebaut! Dieser besitzt auf der Vorderseite eine digitale Anzeige. Er zeigt sowohl Uhrzeit als auch die Umgebungstemperatur an „Jedes Jahr können wir junge Schülerinnen für MINT-Fächer begeistern – vor allem finde ich die kulturelle Diversität in den Gruppen klasse.“ Ümmü Öztürk, Lehrerin und gibt wie gewünscht zum eingestellten Zeitpunkt einen Weckton von sich. Im Rahmen einer Projektwoche ist Bernice gemeinsam mit sieben anderen MINT-interessierten Mitschülerinnen der 8. Klasse sowie ihrer Lehrerin Ümmü Öztürk an der Technischen Universität Hamburg. Die Lehrerin begleitet das

C A M P U S MINT4girls: Technikkurse begeistern Mädchen „Die Gruppe in diesem Schuljahr habe ich als motiviert und interessiert erlebt, aber auch sehr eigenständig. Tatsäch- lich hat es mich mit Stolz erfüllt, dass zwei Mädchen nach dem ersten Zusammenlöten eines funktionierenden We- ckers gleich einen zweiten in etwa 30 Minuten löteten“, sagt Lehrerin Öztürk. Die Mädchen seien anfangs zwar immer etwas zurückhaltend, aber die gemeinsamen Erfahrungen schweißen sie zusammen: „Uns macht es total Spaß, heraus- zufinden, wie wir aus dem ganzen Haufen von Teilen einen Wecker zusammengebaut bekommen, der tatsächlich funk- tioniert – und sogar die Temperatur anzeigt!“, erzählt eine der Schülerinnen. Am Ende dürfen die Teilnehmerinnen ihre Wecker auch mit nach Hause nehmen. „Meine Mädchen aus der ersten Projektwoche erinnern sich immer noch gerne an die gemeinsamen MINT4girls-Tage“, sagt Frau Öztürk. Bernice möchte nach den Erfahrungen in der Projektwoche sogar ihr Schulpraktikum in der Automobilbranche machen, um später Mechatronik zu lernen“, freut sich Frau Öztürk. Am Ende dieser Projektwoche steht für die Schülerinnen nicht nur eine selbstgebaute Zeitanzeige, sondern auch das Wissen, dass sie mit Neugier und Kreativität neue Möglich- keiten in der Welt der MINT-Fächer entdecken können. Felix Richter Der Lötkurs findet im Rahmen des dual@tuhh-Projekts an der TU Hamburg statt. Weitere Informationen zum Angebot der Technik- und Robotikkurse finden Interes- sierte unter https://dual.tuhh.de/robotikkurse POSITIONEN MIT PERSPEKTIVE Bauingenieuren (m/w/d) und Wirtschafts- ingenieuren (m/w/d) bieten wir Positionen als Direkteinsteiger, Werkstudent, Praktikant oder Trainee im Infrastrukturbau, im Ingenieur-, Wasser- und Brückenbau, im Leitungsbau sowie im Schlüsselfertigbau und in der Projekt- entwicklung im gesamten Bundesgebiet. Die JOHANN BUNTE Bauunternehmung SE & Co. KG zählt zu den führenden Bauunternehmungen Deutschlands. Mit 17 Niederlassungen deutschlandweit realisieren wir seit über 150 Jahren innovative Bauprojekte. JOHANN BUNTE Bauunternehmung SE & Co. KG Hauptkanal links 88 26871 Papenburg www.johann-bunte.de

V I S I O N MOBILITÄT VON MORGEN HAMBURG FUNKT DIE ZUKUNFT AN Die Städte von morgen sind digital vernetzt – das erlaubt schnellere Rettungseinsätze, macht Stadt- teile lebenswerter und ermöglicht Highspeed- Internet ohne Kabelsalat. Die TU Hamburg und die HafenCity Universität (HCU) arbeiten inter- disziplinär an bahnbrechenden Technologien, die die Mobilität revolutionieren könnten. allem autonome Fahrzeuge unterwegs: Busse, Taxis, Lieferdienste, Autos. Der Verkehr ist dicht, aber er fließt zügig. Wie ist das möglich? Daran, dass dieses Szenario wahr werden kann, arbeitet seit Januar Prof. Alexander Kölpin in einem massiven, interdisziplinären Projekt, das seinerseits wiederum Teil einer noch viel größeren Hamburger Tech-Offensive ist. Aber der Reihe nach. Pioneer_6G, das von Prof. Kölpin koordinierte Projekt, hat zum Ziel, mithilfe neuartiger Mobilfunktechnik den Verkehr in urbanen Quartieren zu optimieren. „Je besser und schneller autonom gesteuerte Fahrzeuge mitei- nander kommunizieren, desto flüssiger der Verkehr“, erklärt Kölpin. „Aber den Sensorhorizont jedes Fahrzeugs aus- W Wagen wir den Blick in die Zukunft: Ur- bane Lebensräume haben deutlich an Qualität gewonnen. Die Luft im Park ist besser, Autoabgase gibt es nicht mehr. Die Temperatur ist angenehm, denn es werden weniger Parkplätze als früher benötigt, sodass mehr Platz für Grün- flächen bleibt, die das Klima besser regulieren. Auf den Straßen sind vor schließlich mittels Car-2-Car-Kommuni- kation zu vergrößern, ist zu langsam. Besser wäre eine dezentrale Berech- nung für alle Fahrzeuge in der Umge- bung, angebunden über extrem schnel- len und zuverlässigen Mobilfunk.“ Das Problem: Je weiter Auto (oder Handy) vom Mast entfernt sind, desto schlech- ter das Netz, und desto langsamer und unzuverlässiger der Datenverkehr. Im aktuellen 5G-Netz ist ein Sender stets mit einer Funkzelle ver- bunden. Gehe ich beim Telefonieren spazieren, dann wechselt das Handy nach einiger Zeit die Funkzelle. Köl- pins Idee für 6G besteht darin, für je- den Sender punktgenaue Funkspots nachzuführen. Das spart Energie und erhöht zugleich Zuverlässigkeit und Datendurchsatz. Benötigt würden je- doch zahlreiche kleine Antennen. Sie ermöglichen eine sehr genaue Ortung der Sender, weil so die Zeitunterschiede im Eintreffen an Referenzpunkten ver- glichen werden können. Diese Methode heißt „Trilateration“. Schallwellen eines Orchesters Die Kernidee für Kölpins Projekt und den möglichen neuen 6G-Standard stammt aus der Akustik: Weil alle Wellen die gleichen physikalischen Eigenschaften haben, funktioniert Tri- lateration auch mit Musikinstrumenten. 3 3

V I S I O N Neben Prof. Alexander Kölpin (Hochfrequenztechnik) sind von der TU Hamburg folgende Institute mit insgesamt zwölf Promovierenden am HAWICC beteiligt: Prof. Gerhard Bauch (Nachrichtentechnik), Dr. Cheng Yang (Theoretische Elektro- technik), Prof. Andreas Timm-Giel, (Kommunikationsnetze), Prof. Stefan Schulte (Data Engineering) sowie Prof. Maximilian Kiener (Ethics in Technology). Lesen Sie dazu das Interview auf den Seiten 20–25. Prof. Alexander Kölpin logische Herausforderungen dar, wird sich aber recht sicher realisieren lassen. Pioneer_6G startet auf dem niedrigs- ten Level, erforscht also grundlegende Mobilfunkinfrastruktur für die Mobilität der Zukunft. Damit diese Herausforde- rung gemeistert werden kann, finden zu jedem Arbeitspaket Meetings mit allen Beteiligten statt, in denen diese ihr Wissen präsentieren – „und“, so Köl- pin, „die anderen dann so lange fragen, bis sie es verstanden haben und wir über die beteiligten Disziplinen hinweg alle dieselbe Sprache sprechen. Das ist superspannend, eine richtig tolle Zu- sammenarbeit zwischen vielen Insti- tuten. Wir sind technisch ganz vorne dabei und es hat richtig Impact.“ So entsteht die Stadt von morgen schon heute an HCU und TU Hamburg. Das Hamburger Modell könnte einen wich- tigen Beitrag leisten für einzigartige Lösungen der urbanen Mobilität. Ulrich Hoffmann Deine Zukunft in der Baubranche. Werde ein Teil der BREMER Familie! In Deutschland gehören wir zu den führenden Unternehmen im schlüsselfertigen Industrie- und Gewerbebau. Als ganzheitlicher Anbieter begleiten wir unsere Kunden von der Projektentwicklung über die Planung, die Bauphase bis hin zum wirtschaftlichen Betrieb. Mit 1.400 Mitarbeitern an 17 Standorten setzen wir uns täglich für den Erfolg unserer Bauprojekte ein. Klingt spannend? Dann bewirb dich noch heute. Jetzt bewerben! jobs.bremerbau.de 3 5

Einfluss der Wissenschaft auf die Politik Und wie sieht es aus mit der Einflussnahme der Wissenschaft auf die Politik? Gut ein Drittel der Befragten findet, dass der Einfluss der Wissen- schaft auf die Politik genau richtig ist. 2014 lag dieser Anteil noch bei 19 Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil an Befragten, die den Einfluss der Wissenschaft auf die Politik als zu gering bewerten, wieder deutlich höher als im Pan- demiejahr 2021. Er liegt bei 47 Prozent. Dass der Einfluss der Wissenschaft auf die Politik zu groß ist, geben in diesem Jahr 16 Prozent der Befragten an und damit weniger als in allen Erhebungen seit 2014. Kommunikation über Wissenschaft Zur Wissenschaftsfreiheit gehört auch die Freiheit, ungehindert über seine Forschungs- ergebnisse berichten zu können. Hier sind die Umfrageergebnisse durchaus besorgniserre- gend. Auf die Frage, wodurch die öffentliche Kommunikation von Wissenschaftler*innen hierzulande beeinträchtigt werden könne, halten es 69 Prozent der Befragten für sehr oder eher wahrscheinlich, dass Wissenschaft- ler*innen in Deutschland für ihre Forschung angegriffen werden, etwa über soziale Medien. Weit mehr als die Hälfte der Befragten sehen die Gefahr, dass Geldgeber aus der Wirtschaft oder die Politik den Wissenschaftler*innen vor- schreiben, was sie kommunizieren dürfen. Wie groß ist Ihrer Meinung nach der Einfluss der Wissenschaft auf die Politik? 23 52 19 22 54 18 21 54 18 24 45 24 20 44 29 22 34 39 16 47 34 2014 2015 2016 2017 2019 2021 2024 viel zu groß/eher zu groß eher zu gering genau richtig Werte für „weiß nicht, keine Angabe“ nicht dargestellt; Basis: jeweils mindestens 1.000 Befragte; Angaben in Prozent – Rundungsdifferenzen möglich; Quelle: Wissenschaftsbarometer – Wissenschaft im Dialog/Verian Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass hierzulande …* 38 31 20 6 2 3 ... Wissenschaftler für ihre Forschung angegriffen werden, z.B. in den sozialen Medien? 32 29 25 9 3 2 ... Geldgeber aus der Wirtschaft Wissenschaftlern vorschreiben, was sie kommunizieren dürfen? 24 36 25 8 5 2 ... Jounalisten Forschungsergebnisse verzerrt wiedergeben? 31 24 23 11 8 3 ... Geldgeber aus der Wirtschaft Wissenschaftlern vorschreiben, was sie kommunizieren dürfen? 17 23 29 21 8 2 ... Hochschulen o.a. wissenschaftliche Einrichtungen Wissenschaftlern vorschreiben, was sie kommunzizieren dürfen? 17 21 31 20 8 3 ... Forschungsergebnisse nicht kommuniziert werden, wenn sie dem bisherigen Forschungsstand widersprechen? sehr wahrscheinlich eher wahrscheinlich unentschieden eher wahrscheinlich sehr wahrscheinlich weiß nicht, keine Angabe *Dieser Frage ging folgende Einleitung voraus: „Mit Blick auf die folgenden möglichen Gründe, die eine öffentliche Kommunikation über Forschung beeinträchtigen können: Für wie (...)“ Basis: 1.005 Befragte; Angaben in Prozent – Rundungsdifferenzen möglich; Quelle: Wissenschaftsbarometer – Wissenschaft im Dialog/Verian 3 7

V Vom Strandspaziergang kennt man sie: Ange- spülte Algen säumen nicht selten den Über- gang vom Wasser zum Strand. Ob grün oder braun – die Wasserpflanzen finden sich dort in den unterschiedlichsten Varianten. Von Wissen- schaftler*innen werden sie auch als Makroalgen bezeichnet, um den Gegensatz zu einzelligen Mikroalgen zu verdeutlichen. An der Technischen Universität Hamburg haben sich Dr. Ana Malvis Romero und ihre Projektpartner*innen drei Jahre lang verschiedene Algen ganz genau angeguckt: „Makroalgen sind fantastisch – sie stecken vol- ler wertvoller Inhaltsstoffe wie Proteine und Kohlenhydrate“, sagt die Forscherin. Sie ist seit 2020 am Institut für Technische Biokatalyse tätig und übernahm die Leitung des Projekts „Novel products from marine resources“. Gemeinsam mit fünf Studierenden untersuchte sie das Poten- zial der Wasserpflanzen. Nährstoffreiche Algen identifizieren Im Projekt verfolgten die Wissenschaftler*in- nen des Instituts unter der Leitung von Prof. Andreas Liese und des Instituts für Umwelttech- nik und Energiewirtschaft, das von Prof. Martin Kaltschmitt geführt wird, ein gemeinsames Ziel: besonders nährstoffreiche Algensorten zu identi- fizieren und ein effektives Verfahren zur Extrak- tion der wertvollen Inhaltsstoffe zu entwickeln. Gleichzeitig diente der interdisziplinäre Ansatz den Forschenden dazu, mithilfe unterschied- licher Verfahrensweisen komplexe Kohlenhy- drate wie Ulvan und Alginat sowie vollwertige Proteine aus den Wasserpflanzen zu extrahieren. Alginat wird in der Medizin bei der Herstellung von Verbandsmaterial benötigt, da man daraus Dr. Ana Malvis Romero, Institut für Technische Biokatalyse ein Gel herstellen kann, das die Wundheilung begünstigt. Mit Ulvan können Lebensmittel an- gereichert werden. Herausforderungen bei der Beschaffung: von Rostock nach Portugal „Unsere ersten Algenproben erhielten wir von einem Unternehmen nahe Rostock, das uns von Beginn an als Partner unterstützte. Die Mitarbeitenden sammelten die Algen am Strand. Doch im Labor stellten wir schnell fest, dass diese Pflanzen für unsere Untersuchun- gen ungeeignet waren. Die Algenmasse war beispielsweise mit Muscheln vermengt“, erklärt Romero. Deshalb suchte sie nach Alternativen und wurde nach einer Internetrecherche in Por- tugal fündig. Sie fand ein Unternehmen, das seine Algen unter kontrollierten Bedingungen 3 9

M I S S I O N Potenzial, das die Meere uns Tag für Tag bereit- stellen – wir müssen es nur effektiv nutzen!“, ist sich die Forscherin sicher. Felix Richter D R . A N A M A L V I S R O M E R O forscht am Institut für Technische Biokatalyse von Prof. Andreas Liese und leitete das Projekt „Novel products from marine resources“. Es fand im Rahmen eines I³-Programms der TU Hamburg statt, das eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von vier erfahrenen Wissen- schaftler*innen über vier Jahre vorsieht. www.tuhh.de/itb/research/environmental-biotec eignen sich sowohl für den Einsatz in Nahrungs- ergänzungsmitteln als auch für die Anreicherung bei bereits vorhandenen Lebensmitteln oder für die Konzeption gänzlich neuer pflanzenbasierter Produkte für den Lebens- und Futtermittelmarkt. „Das Potenzial für ein Folgeprojekt sehen wir vor allem in der enzymatischen Extraktion von Algen- proteinen, also den Peptiden und Aminosäuren aus der Rotalge Porphyra dioica. Diese könnten auf dem Lebensmittel- und Futtermittelmarkt vielseitig verarbeitet werden – insbesondere als hochwertige Proteinquelle, die mit tierischem Protein gleichwertig ist“, sagt Ana Romero. Die Wissenschaftlerin vertraut auf das Potenzial der von Badeliebhaber*innen und Strandspazier- gänger*innen meist wenig beachteten Was- serpflanze. Sie ist begeistert von der Algenfor- schung und kann sich noch viele weitere Projekte vorstellen: „Es existieren unvorstellbar große Mengen, die wir verwerten können – wenn ich am Strand spaziere, sehe ich all das ungenutzte EDB GmbH – der starke Partner für Eisenbahnprojekte im Norden Die starke Schiene – Grundstein für eine gesunde Umwelt und stabile Infrastruktur KOMM IN UNSER TEAM! KOMM IN UNSER TEAM! Die EDB GmbH ist ein renommiertes, mittelständisches Unternehmen mit Standorten in Reinbek, Hamburg, Lüneburg, Neumünster und Rostock. Unser engagiertes und vielfältiges Team aus unterschied- lichen Kulturen und allen Altersklassen setzt Eisenbahnprojekte aller Größenordnungen um. Kerngeschäft unseres Unternehmens ist hier- bei die Überwachung und Steuerung von Schienenverkehrsprojekten der Deutschen Bahn AG, sowie anderen Schienennetzbetreibern, nach Vorgabe des Eisenbahnbundesamtes. Traditionell sind die Überwachung des Oberbaus inkl. der Gleise, der Oberleitungen und der Signaltechnik, sowie des konstruktiven Ingenieurbaus inkl. Brücken und Bahnstationen Schwerpunkt unsere Schwerpunkte. Zunehmend rücken Umwelt-, Abfall- und Projektmanagementthemen in den Fokus unserer Arbeit. Eisenbahndienstleistungen und Bahntechnik GmbH Herrengraben 6 21465 Reinbek info@edb-bahntechnik.de www.edb-bahntechnik.de Wir suchen: ·duale Studenten · fertige Ingenieure aus verschiedenen Fachrichtungen Wir bieten: · einen sicheren Arbeitsplatz in einer wachstumsstarken Branche · ein attraktives Gehalt sowie zahlreiche Sozialleistungen · ein forderndes, aber angenehmes Arbeitsumfeld · Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten 4 1

M E N S C H E N auf nachhaltiges Bauen. Die Nachfrage nach Green- Building-Konzepten, auf die wir uns spezialisiert haben, ist ein klarer Indikator für den Wandel der Marktanforde- rungen. Solche Konzepte umfassen nicht nur die Verwen- dung umweltfreundlicher Materialien, sondern vor allen Dingen innovative Ansätze in der Energieeffizienz und der Reduzierung von CO₂-Emissionen. Trotz der techno- logischen Innovationen bleibt das Handwerk im Herzen unserer Arbeit verankert. Es ist das Fundament, auf dem unser Unternehmen aufgebaut ist. Wie schaffen Sie es, die Balance zwischen Tradition und Innovation in Ihrem Familienunternehmen zu wahren, und welche Rolle spielt die nächste Genera- tion dabei? ⸻ Für mich sind das keinesfalls Gegensätze. Unser Un- ternehmen hat sich über die Generationen hinweg immer weiterentwickelt und auch schwierige Phasen der Bauwirt- schaft überstanden. Dies gelingt nur durch die Bereitschaft zur Veränderung und Anpassung an Marktgegebenheiten. Die verschiedenen Generationen mit ihren unterschied- lichen Stärken einzubeziehen, halte ich für entscheidend. Unser Projektleitungsteam ist jung, und gleichzeitig ha- ben wir Mitarbeiter wie erfahrene Poliere, die schon über 25 Jahre bei uns sind. Genau diese Mischung ermöglicht einen guten Austausch und gegenseitiges Lernen. Zudem sind zwei unserer Kinder bereits aktiv im Unternehmen tätig. Im Rahmen ihrer akademischen Ausbildung und ihrer persönlichen Leidenschaften für die Baubranche freut es mich zu sehen, wie sie sich aktuell einbringen, und ich bin gespannt, wie sich unser Unternehmen mit diesem Ideen- Boost in Zukunft weiterentwickeln wird. Was sollten Absolvent*innen mitbringen, die eine Karriere in der Baubranche anstreben? ⸻ Neben fundiertem technischem Wissen vor allem Teamgeist und die Fähigkeit, mit unterschiedlichsten Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Ebenso wichtig ist mittlerweile das Know-how in Bezug auf digitale Tools und Technologien. In unserer Branche ist es zudem essenziell, dass eine ausgeprägte Bereitschaft besteht, Ver- antwortung zu übernehmen. In einem mittelständischen Unternehmen wie unserem erhalten engagierte Absol- vent*innen die Möglichkeit, sich schnell weiterzuentwickeln und anspruchsvolle Aufgabenbereiche zu übernehmen. Was würden Sie allwissende Forschende aus der Zukunft fragen? ⸻ Ich würde fragen, wie wir eine vollständig nachhal- tige und umweltgerechte Energieversorgung ohne schäd- liche Emissionen oder ungewollte Abfallprodukte erreichen könnten. Hierbei handelt es sich ja um eine der zentralen Fragen unserer Zeit, auf die es aus meiner Sicht im Moment noch keine geeignete Antwort gibt. Wenn Sie Präsident der TU Hamburg wären … ⸻ … würde ich die nationale und internationale Vernet- zung von Forschung, Entwicklung, Anwendung und Alumni weiter vorantreiben und so den bereits jetzt beschrittenen Weg konsequent weitergehen. TU Hamburg C H R I S T I A N P E T E R A H R E N S hat bis 1997 Bauingenieurwesen und Umwelttechnik an der TU Hamburg studiert. Der Diplomingenieur ist Geschäftsführender Gesellschafter und in vierter Generation im Familienunternehmen Peter Ahrens Bau- unternehmen GmbH tätig. Bevor Ahrens zur TU Hamburg kam, absolvierte er zunächst ein Chemiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 4 3

Die an der TU Hamburg Studierenden Ahmed Faraz (links) und Doruk Şerbetçioğlu (rechts) sprechen nach der Abschlusspräsentation von „Circular Economy for Office Furniture“ begeistert von ihren Erfahrungen. Organisiert wurde die Challenge von Mahsa Doostdar, Prof. Kerstin Kuchta, Fadwa Kassem sowie Britta Peters in Zusammenarbeit mit HiiCCE Hamburg als Challenge Provider.  Doruk Şerbetçioğlu „Bildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung die Ergebnisse und Erfahrungen der ECIU-Angebote enorm. In der ECIU Challenge ‚Creativity and AI‘, die auch als Master-Semi- aktueller Herausforderungen. Universitäten können systemische nar an der TU Hamburg stattfand, entwickelten die Studierenden Veränderungen vorantreiben, indem sie zum Beispiel die Grund- innovative Ideen und Prototypen zur Bewältigung wichtiger sozio- sätze der Kreislaufwirtschaft in die Lehrpläne integrieren, prakti- technischer Herausforderungen. Eine studentische Delegation sche Fähigkeiten vermitteln und interdisziplinäres Lernen fördern. präsentierte ihre Ergebnisse auf der Possibility Studies Confe- Das Challenge-Based Learning schärft nicht nur unsere Problem- rence an der University of Cambridge. Sie reichten von besserer lösungsfähigkeiten, sondern fördert Kommunikation, Kollabora- Inklusion im Film durch KI bis hin zur Entwicklung von KI-gesteu- tion und kritisches Denken. Wenn sich Studierende an sinnvollen, realen Projekten beteiligen, merken sie, wie sie mit ihren eigenen erten Bewässerungssystemen. Das Feedback der internationalen Konferenzteilnehmenden fiel überwältigend positiv aus.“ Fähigkeiten wirklich etwas bewirken können.“  Ahmed Faraz „Die ECIU University ist eine großartige Gelegenheit, über den  Parimala Sivaraj „Es gibt eine große Auswahl an Inhalten, die Teilnehmende je nach individuellem Interesse lernen können. In der intensiven Tellerrand hinauszuschauen und sich mit den eigenen Kennt- internationalen Zusammenarbeit erweitern wir Sichtweisen und nissen in der realen Welt zu beweisen. Studierende stehen hier beleuchten Themen aus verschiedenen Perspektiven. Interkultu- nicht in Konkurrenz, sondern bringen ihr individuelles Wissen relle Kompetenzen sind in den Challenges von großer Bedeutung. ein, um die gemeinsame Lösung praktikabel zu machen. Zu Durch die Teilnahme an der Tagung in Cambridge lernten wir, Beginn erschien die Zusammenarbeit aufgrund unserer unter- unsere Ergebnisse für ein breites internationales Fachpublikum schiedlichen technischen Hintergründe herausfordernd. Mit verständlich zu machen. Wir mussten sicherstellen, dass unsere der Unterstützung der Lehrenden lernten wir, uns aufeinander Arbeit klar, attraktiv und nachvollziehbar erklärt wird – in Form abzustimmen und an einem Strang zu ziehen. Das führte letzt- von Postern, Videoaufzeichnungen und einer Videokonferenz. endlich zum Erfolg. Lernende erlangen über die ECIU University Wir konnten auf internationaler Ebene Einblicke in unsere praktische Erfahrung, um im Berufsleben von Anfang an einen Arbeit geben und uns selbst inspirieren lassen, um gemeinsam sinnvollen Beitrag zu leisten. Studentische Mobilität bereichert Innovation von morgen zu gestalten.“ Teilnehmerin Parimala Sivaraj (5. v. l.) ist ECIU-Botschafterin an der TU Hamburg. Außerdem zu sehen: Mahek Panchal, Moiz Mujawar, Het Parekh, Ilayda Güner, Lisette Camen, Dr. Jonas Bozenhard 4 5

 TU-Präsident Prof. Andreas Timm-Giel „Die Mitgliedschaft in der ECIU University setzt insbesondere in der Lehre innovative Impulse. Wir können neue Formate wie das Challenge-Based Learning im europäischen Netzwerk ausprobie- ren, Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden eine weitere internationale Perspektive bieten und sind an Entwicklungen von europäischen Bildungsprogrammen und Abschlüssen beteiligt. Dieses fördert die europäische Vernetzung der TUHH und gibt uns entsprechende Sichtbarkeit.“  TU-Vizepräsident Lehre Prof. Wolfgang Kersten „Dank der ECIU University können wir die Internationalisierung der Lehre an der TUHH weiter vorantreiben und den wachsenden Bedürfnissen nach flexibler Bildung in unserer dynamischen Welt gerecht werden. Unsere Studierenden entwickeln globale Kompe- tenzen, die sie optimal auf internationale Karrieren vorbereiten.“  Ellen Ivarius Andersson, Linköping University, ECIU Student Council Vice President „ECIU has shown me the difference between fitting in and truly be- longing. Fitting in means changing yourself to be part of something. Belonging means embracing your wild, wonky, bold self and knowing you are wholeheartedly welcomed just as you are. In ECIU, we belong — that is community.“ ECIU Challenges und Micro-Modules kön- nen an der TU Hamburg Teil regulärer Lehrveranstaltungen sein. Die ECIU ist unter allen EU-finanzierten europäischen Allianzen die erste und bisher einzige, die Microcredentials auf Lerneinheiten im Umfang von 1–10 ECTS vergibt. Über die EDC-Plattform (European Digital Creden- tials) werden europaweit akzeptierte Zer- tifikate ausgestellt. Diese Mikronachweise erweitern für Studierende den Nachweis von Wissen und Kompetenzen gegenüber dem traditionellen Diploma Supplement erheblich. Informationen zur Beratung externer Stakeholder, Lehrender und Studierender gibt’s hier: www.tuhh.de/eciu/startseite TU Hamburg Jetzt bewerben! Berufseinstieg als Projektingenieur (m/w/d) Zukunftsfeld Erneuerbare Energie Netzanschlusszertifizierung Bachelor oder Master Elektrotechnik oder IT Programmierung MS 365 und Python www.Netz-Ing.de info@Netz-Ing.de 4 7

C A M P U S „Ploviti ist eine Art Google Maps innerhalb von Räumen, das die Menschen per App navigiert.“ Sharon Nisha das die Menschen per App navigiert. Gerade an Flughäfen und Supermärk- ten suchen Leute Produkte, haben aber wenig Zeit. Das war meine Geschäfts- idee, die ich nun mit meinen betriebs- wirtschaftlichen Kenntnissen aus dem NIT-Studium umsetzen möchte.“ Orientierung bieten Wie bei jeder Navigation geht es um das Prinzip der Ortung. Wie weit sind die Dinge voneinander entfernt? Wird eine bestimmte Distanz unterschritten, wird ein Impuls ausgelöst: Das kann in einer Gefahrensituation hilfreich sein, damit wie in dem eingangs beschriebe- nen Beispiel Mensch und umherfahren- de Gabelstapler sich nicht zu nahekom- men. Das Prinzip kann aber auch über eine App sehr gut genutzt werden, um beispielsweise potenziellen Kund*in- nen vor einem Geschäft ein bestimmtes Warensortiment anzuzeigen: Der Kon- takt wird hergestellt, die Kund*innen sehen in der App die Produkte. Konzentrieren möchte sich Sharon Nisha mit ihrem Angebot zunächst auf Flughäfen. „Dort benötigen die Men- schen besonders viel Orientierung, wenn sie etwas suchen.“ Ein Australienaufenthalt hat sie über den Flughafen von Dubai geführt. Die Gelegenheit hat die Elektrotechni- kerin genutzt, um mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. „Ich habe sie nach ihren Shoppingwünschen und -gewohnheiten befragt.“ Die Ergeb- nisse lässt sie nun in ihre Flughafen- Navigations-App einfließen: „Wer sich beispielsweise vor dem Abflug in den Urlaub noch eine neue Hose kaufen möchte, kann sich über meine App die Geschäfte anzeigen lassen, in denen die gewünschte Hose vorrätig ist und sich sogar im Geschäft zum Ort leiten lassen.“ Für den Flughafen Dubai wird Sharon Nisha einen Prototyp entwi- Interesse an Schiffbau Starte deine Karriere bei AERIUS Marine! ?? Helm, Warnleuchte und Gabelstapler sind über den Sensor miteinander verbunden ckeln, um zu zeigen, dass ihr System gut funktioniert. Das nennt man einen Proof of Concept. Alles im Duty-free-Shop finden Ein gutes Beispiel für ihre App sind die großen Duty-free-Shops an den Flug- häfen. „Hierfür benötigt man eine Karte des Shops, in der verzeichnet ist, wo welche Produkte zu finden sind“, erklärt Nisha. „Das Konzept der Indoor-Navi- gation ist nicht neu, aber ich versuche, es zu präzisieren und mit KI-Agenten so zu verknüpfen, dass das System schnel- ler wird.“ Als Zulieferer für Schiffsbetriebssysteme und -technik in den Bereichen Klima/Lüftung, Rohrbau, Kältetechnik und Brandschutz sind wir rund um den Globus aktiv. Wir bieten dir die Möglichkeit, in einem zukunftsorientierten Unternehmen wertvolle Berufserfahrung zu sammeln und deine Karriere in einer spannenden Branche zu starten. Bei uns kannst du Theorie und Praxis perfekt verbinden. Schicke uns deine Bewerbung an recruitment.am@aerius-marine.com oder besuche unsere Website unter www.aerius-marine.com für mehr Informationen. Wir freuen uns auf dich! 4 9

B a c h e l o r - u n d M a s te ra r b e i te n P h a r m a z e u t : i n n e n i m P ra k t i k u m V i e l e w e i te r e P ra k t i ka Gestalten Sie mit uns gesunde Zukunft! Bei Nordmark Praxisluft schnuppern: Sie haben Interesse an Biotech oder biologischen Wirkstoffen und Arzneimitteln? Dann bieten wir Ihnen viele Möglichkeiten, Erfahrungen zu gewinnen und eigene Ideen einzubringen. Jederzeit unterstützt durch unser erfahrenes Team. Nordmark ist ein weltweit führender Hersteller von biologischen und biotechnologischen Wirkstoffen und Arzneimitteln. Mehr als 90 Jahre Erfahrung machen uns zu einem international geschätzten Partner. In zahlreichen Bereichen ist Ihr Einstieg in die Praxis möglich Pharmazeutische Entwicklung Pharmatechnik Produktion Qualitätskontrolle u.v.m. Profitieren Sie von vielen Vorteilen wie Jetzt scannen und bewerben! Gutes Miteinander Zukunftsorientiertes Work-Life-Balance Gestaltungsspielraum Arbeiten Charlotte Schliebs Nordmark Pharma GmbH Pinnauallee 4 I 25436 Uetersen www.nordmark-pharma.de