M E N S C H E N V E R N E T Z T E S D E N K E N NXP ist 2006 aus der Abspaltung der Computersparte des niederländischen PhilipsKonzerns entstanden. Das Unternehmen entwickelt Lösungen für die vernetzte Welt. Die Chips nutzt jeder im alltäglichen Leben. Sie lenken die Elektronik in Autos, finden sich auf Reisepässen, auf den ETickets der Bahn, in Fernsehern und Mobiltelefonen und als Sicherheitslösungen für Bankkarten und Verkehrssysteme. zip alle zehn Sekunden ein Bild machen und verschicken. Ich will damit sagen, dass wir als User verantwortlich mit den Geräten umgehen müssen. 8. An der TUHH werden Ingenieure ausgebildet. Was geben Sie ihnen mit auf den Weg? ⸻ Es gibt diesen wunderbaren Ausspruch vom Apple-Gründer Steve Jobs, der sagte: „Stay hungry, stay foo- lish.“ Das ist das Wichtigste, Planung ist nicht wichtig. Es geht um grundsätzli- che Fragen: Was sind deine Werte? Was treibt dich an? 9. Was treibt Sie an? ⸻ Ich wollte immer etwas für die Menschen tun – daher auch mein Me- dizinstudium –, aber auch Aufmerk- samkeit erregen. Was bewundern die Menschen, fragte ich mich. Wenn ich es schaffe, ein autonom fahrendes Auto zu entwickeln, das hilft, die Zahl der weltweit 1,2 Millionen Verkehrstoten jährlich drastisch zu reduzieren, dann ist das besser, als ein neues Krebsme- dikament zu erfinden. 10. „Technisch ist das möglich“ heißt die neue TUHH-Kampagne ... ⸻ An technischen Lösungen zu forschen ist genau das, was wir hier tun. Da wir keine Endprodukte her- stellen, bauen wir oftmals Prototypen, um zu demonstrieren, was mit unseren Halbleitern technisch möglich ist. Wir veranstalten seit Kurzem einen Wett- bewerb, die HoverGames. Technikbe- geisterte können sich eine Drohne als Bausatz bestellen und programmieren. Die Idee besteht darin, eine Lösung zu finden, wie sich damit Waldbrän- de löschen lassen. Das ist ein Großteil meiner Arbeit, die Leute zum Spielen einzuladen. Wenn ich unsere Kunden dazu bewegen kann, dann habe ich meinen Job gemacht. Denn wir dürfen nicht alles zu ernst nehmen, Spaß ist wichtig für die Kreativität. 11. Sie sind seit einem halben Jahr Mitglied im Hochschulrat der TUHH. Was ist Ihr Anliegen? ⸻ Ich möchte, dass die Universi- tät sich als eine Ideenwerkstatt ver- steht. Sie soll die Frage beantworten, wie sie Technik einsetzen kann, um gesellschaftliche Probleme zu lösen. Die Voraussetzungen sind da, macht etwas daraus! Elke Schulze g Reflexen aus. Was passiert, wenn ich beim Gehen stolpere? Ich strecke au- tomatisch ohne Einbeziehung meines Großhirns mein Bein aus – ein Reflex. Was, wenn mein Auto auf ein Hindernis trifft? Dann löst ein Sensor ohne Ein- beziehung des Zentralcomputers das Ausweichmanöver aus. Biologische Prozesse auf die Computerwelt zu über- tragen, ist eine spannende Aufgabe. 6. Wie machen Sie Daten sicherer? ⸻ Wenn mein Auto mit einer Ampel kommuniziert, dann brauchen diese Daten in keine Cloud geschickt zu werden. Die Kommunikation kann über Funk und wenige hundert Meter Reichweite erfolgen. Dasselbe gilt für den Kontaktlos-Standard bei Bankkar- ten. Wenn Sie im Supermarkt damit bezahlen, beträgt die Reichweite nur wenige Zentimeter und es wird nur die Information kommuniziert, die der nächste Mitarbeiter wissen muss. 7. Haben Sie ein Smart Home und nutzen Sie den Sprachassistenten Alexa? ⸻ Alexa wohnt bei mir, aber nicht überall. Als meine Dunstabzugshaube ersetzt werden musste, habe ich gleich eine smarte Steckdose eingebaut, und jetzt heißt es nur noch: „Alexa, mach den Abzug an“. Das wurde bei uns auch kontrovers diskutiert. Bekannte von mir wollten mich wegen Alexa nicht mehr besuchen. Aber nehmen Sie Ihr Smart- phone. Im Zweifel schläft Siri neben Ihnen im Bett, aber Alexa darf nicht in meiner Küche wohnen? Jeder smarte Fernseher mit Kamera könnte im Prin- 5 0