Fliege wurde 1943 in Vietz, Krs. Landsberg/Warthe geboren, studierte an der TH Hannover Elektrotechnik und an der Universität Karlsruhe Nachrichtentechnik. 1971 wurde er zum Doktor-Ingenieur promoviert, Thema der Dissertation war der „Entwurf RC-aktiver Filter mit nichtidealen Verstärkern.“ Nach seiner Habilitation wurde Fliege 1977 zum Professor an der Fakultät für Elektrotechnik der Universität Karlsruhe ernannt. 1982 dann folgte Fliege dem Ruf auf den Lehrstuhl für Nachrichtentechnik (damals Arbeitsbereich) an der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Zwischen 1983 und 1985 hatte Fliege als erster Professor der noch jungen TUHH das Amt des Dekans inne, trieb den Aufbau der Lehre voran und hatte maßgeblichen Anteil an der Organisation des Studiums der ersten Generation von Studierenden.
In der Forschung war Fliege maßgeblich verantwortlich für die Gründung des DFG-Sonderforschungsbereiches Nr. 238 „Prozessnahe Messtechnik und systemdynamische Modellbildung für mehrphasige Systeme“. 1988-1990 war Fliege Sprecher des Forschungsschwerpunkts „Kommunikations- und Informationstechnik“. Fliege engagierte sich im Deutschen Fakultätentag Elektrotechnik (DFET) und betrieb erfolgreich die Aufnahme der TUHH im Jahr 1992. Er war selbst Herausgeber der wissenschaftlichen Reihe „Informationstechnik“, sowie Gutachter in diversen namhaften Fachzeitschriften. Fliege wurde 2000 auf Grund seiner Beiträge zur analogen und digitalen Signalverarbeitung sowie zur Ingenieursausbildung zum Fellow des IEEE ernannt. Zum Jahresbeginn 1997 folgte Norbert Joachim Fliege dem Ruf zum Gründungsdekan für den Studiengang Technische Informatik und für eine Technische Fakultät sowie auf einen Lehrstuhl für Elektrotechnik an die Universität Mannheim. Außerdem erhielt Fliege 1997 von der Universität Rostock die Ehrung zum Dr.-Ing. E.h.
Das Institut für Nachrichtentechnik wird ihn in bester Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
