Stadthygiene und Abwasserreinigung Ende des 19. Jahrhunderts

Bilder und Texte einer Ausstellung

5

Pfeil nach obenPfeil nach linksPfeil nach rechts
Varrentrapp, Georg:<br>
Ueber die Entwässerung der Städte, über Werth und Unwerth der Wasserclosette.<br>
Berlin: Hirschwald. 1868.<br>
Signatur: B I 49 Dieses Buch gibt einen zeitgenössischen Überblick über die Diskussion, die die Einführung von "Wasserclosette" und Kanalisation zur Folge hatte. Zitiert sei ein Brief von J.v. Liebig vom 1. Mai 1866 an den Verfasser, der den Stand der Diskussion zusammenfaßt (S. 178-179):

"Ich bin der Meinung, dass unter den gegenwärtigen Abfuhrmitteln diejenige, welche auf eine ausgiebige Wasserleitung (6 Kubikfuss per Kopf) basirt ist, die sicherste und wohlfeilste Methode zur Hinwegschaffung alles Unraths des Haus- und Strassenwassers etc. ist... Für die Gesundheit der Bewohner einer Stadt und die öffentliche Reinlichkeit ist es wichtig, dass aller Unrath frisch und ehe er in Fäulniss übergegangen ist, aus dem Stadtbezirke entfernt werde... Für die Zwecke der Landwithschaft ist es von besonderem Werth, dass der Kanalinhalt nicht in die Flüsse geleitet, sondern zur Düngung benützt wird... Ich bin überzeugt dass nach einer Reihe von Jahren der Kanalinhalt, in dieser Weise verwendet,der Stadt ein nicht unerhebliches Einkommen abwerfen wird."

Der letzten wirtschaftlichen Überlegung wurde später nicht zuletzt durch die billigere Verwendung von Kunstdünger der Boden entzogen.

Georg Varrentrapp (1809-1886) war Oberarzt am Frankfurter Hospital zum Heiligen Geist, 1869 Begründer der "Deutschen Vierteljahrszeitschrift für öffentliche Gesundheitspflege" und 1873 Mitbegründer des "Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege". Er wurde häufig als "Luther der Hygiene" bezeichnet.


Bilder und Texte einer Ausstellung

5

Pfeil nach obenPfeil nach linksPfeil nach rechts

Zur Übersicht: Ausstellungen in der TUHH

zurück zur HomePage der TUB-HH


Copyright: Thomas Hapke, 4.7.1997